Fußball | 3. Liga Hallescher FC kassiert einfache Gegentore und zittert um Kreuzer
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34. Spieltag
28. April 2023, 20:57 Uhr
Der Hallesche FC muss nach der zweiten Niederlage in Folge weiter um den Klassenerhalt bangen. Nach einem Traumstart verlor der HFC bei der Heimmacht in Mannheim den Faden.
Nach der famosen Serie mit zehn Spielen ohne Niederlage wackelt der Hallesche FC wieder. Dem 0:1 gegen Osnabrück folgte am Freitagabend (28.04.2023) ein 1:4 bei Waldhof Mannheim. Während sich das heimstärkste Team der Liga wieder an die Aufstiegsplätze robbt, muss der HFC hoffen, dass die Konkurrenz im Abstiegskampf am Wochenende nicht punktet. Im schlimmsten Fall schmilzt der Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz auf einen Punkt. "Wir haben gut angefangen. Nach dem 1:0 hatten wir einen Bruch und dann haben wir wahnsinnig viele Fehler gemacht", ärgerte sich Trainer Sreto Ristic, der befand: "Drei Tore Unterschied waren zu viel."
Der HFC ist unter Ristic gut drauf, aber viel zu undiszipliniert. Mit 20 Sperren jagt Halle den Negativrekord. In Mannheim fehlte Tom Zimmerschied (10. Gelbe), dazu mussten Aaron Herzog und Nico Hug verletzt passen. Mannheims Trainer Christian Neidhart setzte zum dritten Mal in Folge auf die gleiche Startelf, sah nach der Niederlage, aber dem guten Spiel gegen Dynamo Dresden, keinen Grund zum Wechseln.
Erst gejubelt, dann gewackelt
Nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" legte Halle beim Favoriten forsch los und belohnte sich früh. Tunay Deniz köpfte den HFC nach einem tollen Freistoß von Niklas Kreuzer in Führung (6.). Der Jubel war groß, der Schock wenig später auch: Vorlagengeber Kreuzer (Knie) musste früh verletzt raus. "Wir können Spieler dieser Qualität nicht ersetzen", sagte Ristic nach der Partie. Bei Kreuzer besteht der Verdacht auf eine Meniskusverletzung.
Nach starken 20 Anfangsminuten musste Halle Ball und Feld zunehmend den Platzhirschen, die sich mit Rückständen auskennen, überlassen. Schon sieben Mal lag Waldhof in dieser Saison hinten und gewann am Ende doch noch. Und so war es auch am Freitag! Routinier und Schlitzohr Marc Schnatterer (36) zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern flach an der Mauer vorbei ins Eck: 1:1 (27.). Danach zündete Waldhof den Turbo und Marten Winkler drehte das Spiel. Nach einer flachen Eingabe von Schnatterer, die durch den Fünfmeterraum rauschte, staubte er am zweiten Pfosten ab (37.).
Winkler explodiert
Nach der Pause machte Mannheim kurzen Prozess und profitierte dabei auch von einem Schnitzer des 19-jährigen Lucas Halangk, der für Kreuzer gekommen war und auf der rechten Außenbahn einen schweren Stand hatte. In Bedrängnis spielte er zu kurz zurück, Winkler sprintete dazwischen und schob zum 3:1 ein. Wenig später verletzte sich der Torschütze am Knie und musste lange behandelt werden. Kaum wieder drin, drückte die Leihgabe von Hertha BSC den Ball zum 4:1 über die Linie. Halle verteidigte einfach zu schlampig und schaffte es nicht, die Eingaben zu verhindern.
Nach dem klaren Vorsprung nahm Mannheim zwei Gänge und den Turbo raus. Halle hatte durch den eingewechselten Elias Löder noch eine gute Kopfballchance - mehr aber auch nicht.
Es könnte wieder eng werden
Der Halleschen FC bleibt über dem Strich, allerdings können die Verfolger Oldenburg und Bayreuth am Samstag bzw. Sonntag bis aus einen Punkt heranrücken. Für Halle geht es am Montag im FSA-Pokal gegen den VfB Merseburg (ab 16 Uhr im Livestream bei Sport im Osten) weiter. In der Liga kommt am Samstag der FC Ingolstadt nach Halle. In den letzten drei Saisonspielen warten Saarbrücken, Rot-Weiß Essen und Wehen-Wiesbaden.
Trainerstimmen nach dem Spiel
Sanny Stephan
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 29. April 2023 | 16:00 Uhr
hallihallo vor 51 Wochen
Die Niederlage war erwartbar und auch verdient. Gottseidank ist nicht allzuviel passiert. Immer noch drei Punkte Vorsprung. Gegen Ingolstadt muss aber jetzt wieder mal gewonnen werden. Auch Meppen ist wieder im Gespräch. Das wird noch ganz eng. Mannheim war eine zu hohe Hürde für uns. Auch Halangk ist in diesem Spiel an seine Grenzen gestoßen. Aber er wird aus diesem Spiel viel mitnehmen. Solche Spiele sind für ihn sehr lehrreich. Aber verloren hat die ganze Mannschaft. Beim 1:1 vielleicht eins zwei Spieler mehr in die Mauer stellen. Beim 1:2 kollektiver Tiefschlaf in der Defensive. Beim 1:3 verunglückten Rückpass. Das 1:4 war hingegen gut rausgespielt. Die Offensive auch mit sehr wenig Durchschlagskraft. Gute Besserung an Niklas Kreuzer. Hoffentlich ist es nicht so schlimm.
Rwg aus Halle
Dirk Brockhaus vor 51 Wochen
Naja, in Mannheim kann man verlieren, beim heimstärksten Team. Der (wenigstens) eine Punkt wurde letztes WE vergeigt. Nun ist ja klar, bei dem Restprogramm, gegen wen die Punkte geholt werden müssen: Ingolstadt und Essen. Geht man davon aus das beide Auswärtsspiele nicht gewinnen werden, MUSS man die zwei Heimspiele gewinnen. Macht dann die anvisierten 41 Punkte. Wenn nicht, dann kann man sich nicht beschweren abgestiegen zu sein.
Gernot vor 51 Wochen
Nicht auf andere schauen. Ihr seid im Vorteil, habt vier Punkte im Plus. Irgendwie noch 5 bis 6 Punkte ziehen und alle anderen können sonst etwas machen.