Fußball | 3. Liga Türkgücü droht das Aus - FCM und HFC würden Punkte verlieren
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Trubel bei Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München: Geldgeber Hasan Kivran zieht sich zurück und laut Medienberichten droht ein Millionenverlust. Sogar eine möglicher Einstellung des Spielbetriebs steht im Raum. Welche Auswirkungen hätte das auf die Ostklubs?

Keine ruhige Zeit in der 3. Liga zum Jahreswechsel. Die mögliche Insolvenz von Aufsteiger Türkgücü München beschäftigt die Drittligisten – und dabei vor allem die Abstiegskandidaten.
Was war passiert? Kurz vor Weihnachten wurde bekannt, dass sich bei Türkgücü der finanzstarke Präsident und Geldgeber Hasan Kivran zurückziehen möchte. Der Klub bestätigte mittlerweile dass Kivran "sein finanzielles Engagement bei Türkgücü München und seine Anteile an der GmbH verkaufen" möchte, wie der Klub am Dienstag (29.12.2020) bekannt gab.
Ausstieg des Investors und Schulden
Der Verein wolle nach eigenen Angaben nun "einen oder mehrere Investoren zu finden." Dem Klub sei es "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, ohne einen Geldgeber komplett auf eigenen Beinen zu stehen." Kivran hält 89 Prozent der Fußball-GmbH des aktuellen Drittliga-Achten, das Stammkapital der GmbH beträgt rund 1,6 Millionen. Zudem berichtet der "Kicker" am Mittwoch (30.12.2020) von einem drohenden Vier-Millionen-Euro-Verlust für die aktuelle Saison.
Bis Ende Januar muss Geld her
Über dem Aufsteiger bilden sich dunkle Wolken, die finanziellen Sorgen sind nach dem kometenhaften Aufstieg aus der 6. bis in die 3. Liga innerhalb von nur drei Jahren groß. Findet der Verein keine neuen Geldgeber, droht dem Klub, dessen Wurzeln bis 1975 zurückreichen, der finanzielle Kollaps – inklusive Insolvenz und Zwangsabstieg. Die Zeit drängt dabei, bis Ende Januar muss Türkgücü beim DFB die Liquidität für die zweite Saisonhälfte nachweisen.
Insolvenz und Zwangsabstieg drohen
Gelingt dies nicht, muss der Verein Insolvenz anmelden – drei Punkte würden abgezogen. Kritisch für Türkgücü wird es dann, wenn der Klub seine Spieler nicht mehr bezahlen kann und den Spielbetrieb einstellen müsste. In der Folge würden alle Spiele annulliert und die Münchner ans Tabellenende der 3. Liga gesetzt.
Magdeburg und Halle würden Punkte verlieren
Viele Eventualitäten, viele Wenn und Aber – sollte Türkgücü infolge des Investor-Rückzugs jedoch tatsächlich den Spielbetrieb einstellen müssen, hätte das auch Auswirkungen auf die Tabellensituation der mitteldeutschen Klubs. Besonders betroffen wäre der Tabellenletzte aus Magdeburg, der einen seiner bisher drei Saisonsiege gegen Türkgücü eingefahren hatte. Diese Punkte wären dann weg. Auch Halle würde drei Punkte verlieren, Zwickau verlor gegen die Münchner, Dynamo spielt erst am 11. Januar gegen Türkgücü.
Tabellenplatz | Team | Punkte | Aktuelle Platzierung
(Punkte) |
---|---|---|---|
1. | Dynamo Dresden | 35 | 1. (35) |
2. | FC Ingolstadt | 27 | 2. (28) |
3. | TSV 1860 München | 26 | 3. (27) |
7. | Hansa Rostock | 23 | 5. (26) |
9. | Hallescher FC | 21 | 9. (24) |
17. | FSV Zwickau | 15 | 18. (15) |
18. | MSV Duisburg | 15 | 19. (15) |
19. | 1. FC Magdeburg | 11 | 20. (14) |
20. | Türkgücü München | 0 | 8. (24) |
dh
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 09. Januar 2021 | 14:00 Uhr
AufmerksamerBeobachter vor 3 Wochen
Sehe ich auch so, es geht nur darum, ob es fair ist, wenn sich ein Großinvestor ein 'Spielzeug' leistet, um eine eigene Agenda durchzubringen und den Fußball nur als Vehikel nutzt. Denkbar wäre ja auch ein FC East Power, den ein Pool aus ostdt. Firmen sponsert. Wäre das weniger schlimm, als eine soziale Gruppe (Migranten oder Bergleute *huch* 8-)).
Das Problem sind die Statuten der Verbände. Hier muß klar geregelt sein, was man als fairen Wettbewerb zuläßt und da ist es tats. fragwürdig, ob man ein geleastes/gemietetes Stadion akzeptiert und andererseits doch recht teure Auflagen an die 'normalen' Vereine vorgibt. Die Situation beim KFC oder auch Saarbrücken war ähnlich, irgendwann ist eine Sanierung fällig und da kann man auch nicht sagen 'Pech gehabt, dann könnt ihr halt nicht spielen, solange das Stadion nicht fertig ist'. Es ist auch nicht einzusehen, warum man ÜÜÜ hätte zwingen sollen, ein Stadion zu bauen, wenn drei/vier in der Nähe bespielbar sind....
altmarkboy vor 3 Wochen
Sorry, sie verharmlosen jetzt aber gewaltig. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie wollen die politische Agenda des Vereins mit allen Mitteln verteidigen. Ganz oben die türkische Flagge mit dem Halbmond, darunter noch geduldet, die blauweisse Raute, überschrieben mit dem türkischen Vereinsnamen. Jeder Türke versteht diese Botschaft. Seids doch ehrlich, die blauweisse Raute wird als Alibi mißbraucht. Im Vordergrund steht die türkische Flagge.
Allgaeuer vor 3 Wochen
Was ist denn an dem Vereinswappen zu beanstanden? Es zeigt doch lediglich die bayrische Raute als Zeichen der sportlichen Heimat gleichberechtigt neben der Türkischen als Zeichen der Vereinsgründer.