Fußball | 3. LigaErgreift Dynamo bei 1860 München die letzte Aufstiegschance?20. Spieltag
Mehr Tradition geht in der 3. Liga nicht! Montagabend duellieren sich die Münchner Löwen und Dynamo um den Anschluss an die Aufstiegsränge. Für Dresden geht's schon um die vorerst letzte Chance auf die 2. Liga. Ans Grünwalder Stadion hat die SGD wohl nicht die besten Erinnerungen, aber genau dort könnte sich die bisher enttäuschende Saison noch wenden.
Warum in Dresden nochmal Hoffnung keimt
1860 und Dynamo konnten sich am Wochenende zurücklehnen und die Ausrutscher der Konkurrenz genießen. Weil Ingolstadt in Bayreuth mit 0:1 und Saarbrücken in Verl mit 0:2 patzte, ist vor allem für die Sachsen plötzlich doch nochmal eine gute Möglichkeit da, schnell wieder Anschluss zu finden. Dafür bräuchte es aber einen Dreier beim TSV, um den Abstand auf den Relegationsrang auf sechs Punkte zu reduzieren. Mit einem Remis bleibt zumindest über lange Strecke etwas drin, bei einer Niederlage muss man schon großer Zweckoptimist sein, um dem Absteiger die direkte Zweitliga-Rückkehr noch zuzutrauen. Dann würde der Rückstand allein auf die Löwen schon neun Zähler betragen.
Hinrunde: Vor 13 Jahren war Dynamo in der 3. Liga zuletzt so schlecht
Fakt: Nach der Hinrunde steht Dynamo so schlecht wie zuletzt vor 13 Jahren da. In der Saison 2009/10 war es das letzte Mal der Fall, dass die Schwarz-Gelben in der 3. Liga nach der Hälfte der Spiele unter 30 Punkte auf dem Konto hatten. Doch ein Sieg bei den Weiß-Blauen könnte die Stimmung komplett drehen - zumal eben nach den vergangenen Darbietungen kaum einer damit rechnet. Dazu kommt die historische und kuriose Tatsache, dass Dynamo sogar im souveränen Aufstiegsjahr 2020/21 dreimal in einer Saison im Grünwalder Stadion verlor - 0:3 gegen Bayern II, 0:1 gegen Türkgücü und eben 0:1 gegen 1860.
Anfang: "Dürfen uns nicht kleinmachen"
Vielleicht tut es Dresden aber ja mal gut, nicht der Favorit zu sein. Zumindest ging es diese Spielzeit andersherum schon oft genug schief. Markus Anfang meint: "Man muss ehrlicherweise sagen, dass Sechzig nicht umsonst besser dasteht. Sie haben sechs Punkte mehr und für sich selbst auserkoren, dass sie jetzt definitiv dieses Jahr aufsteigen müssen.“ Die Rollenverteilung nimmt der Trainer also an und scheint ihm nicht unrecht. Trotzdem betont er: "Wir dürfen uns jetzt nicht kleinmachen und mit Angst in der Hose dahinfahren."
Personal: Voraussichtlich drei Rückkehrer, aber Will gesperrt
Personell gibt es dafür auch wenig Gründe. Mit Manuel Schäffler, der nach Muskelfaserriss rechtzeitig fit für die Rückkehr in sein Heimatstadion ist, Christian Conteh (zuvor muskuläre Probleme) und Niklas Hauptmann (zuvor Magen-Darm) sind wahrscheinlich drei Leistungsträger wieder einsatzfähig. Ersatzspielführer Paul Will fehlt gelbgesperrt, dafür dürfte Kapitän Tim Knipping nach seiner imposanten Einwechslung in der Vorwoche in Oldenburg (3:1) in die Startelf rücken.
Steht Müller schon wieder im Tor?
Eine Rolle rückwärts könnte es auch im Tor geben. Sven Müller hat seine Bänderdehnung im Knie offenbar überwunden, die dritte Woche in Folge durchtrainiert und könnte Stefan Drljaca erneut als Stammkeeper ablösen. Laut Anfang braucht Müller wohl noch die offizielle Freigabe für einen Spieleinsatz. Aber auf MDR-Nachfrage, ob der Ex-Hallenser dann nur auf der Bank sitzen würde, verrät der Coach: "Darüber machen wir uns dann Gedanken, wenn wir wissen, dass er zur Verfügung steht."
Drljaca hatte beim Freistoß-Gegentor in Oldenburg zuletzt nicht zum ersten Mal unglücklich ausgesehen und Anfang nie einen Hehl daraus gemacht, dass Müller auf Dauer wieder zwischen die Pfosten rückt. Gerade bei 1860 München, das die drittstärkste Offensive der Hinrunde stellt und mit Raphael Holzhauser nochmal einen 1,4-Millionen-Euro-Mann verpflichtete, dürften sich Torschüsse kaum vermeiden lassen.
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 30. Januar 2023 | 14:00 Uhr
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