Fußball | Champions League Später Sieg über Atletico - RB Leipzig erstmals im Champions-League-Halbfinale
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Viertelfinale
Auf der "Missao Final" in Lissabon hat RB Leipzig die erste Hürde übersprungen. Das Team von Julian Nagelsmann schlug am Donnerstag überraschend Atletico Madrid und zog ins Halbfinale ein.

RB Leipzig hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Halbfinale der Champions League erreicht. Beim "Final 8"-Turnier in Lissabon schlugen die Sachsen Atletico Madrid überraschend mit 2:1. Ein später Treffer brachte die Entscheidung. In der Runde der letzten Vier wartet am Dienstag Paris St. Germain.
Fast ein Blitzstart von RB
Die Partie hätte fast mit einem Paukenschlag begonnen: Nach einer zu kurzen Atletico-Abwehr konnte Marcel Halstenberg Maß nehmen, verzog aber aus sechs Metern volley (4.). Die ersten Minuten gehörten dem Bundesliga-Dritten. Dann wurde der Favorit aktiver: Verteidiger Stefan Savic scheiterte per Kopf ebenso an RB-Schlussmann Peter Gulacsi (10.) wie Yannick Carrasco von halblinks (13.). Insgesamt aber hatte die Nagelsmann-Elf mehr vom Spiel, kombinierte sich immer wieder gut durch, das einzige, was fehlte, war der Abschluss. Eine Ausnahme bildete ein wuchtiger Kopfball von Dayot Upamecano nach einer Ecke, der aber zu mittig geriet - Jan Oblak war da (45.+2). Angesichts von 59 Prozent Ballbesitz hatte RB die Partie aber gut im Griff.
Mit Beginn der zweiten Hälfte machten die Sachsen mehr und mehr Betrieb. Atletico kam kaum aus der eigenen Hälfte. Und dann führte eine weitere Kombination zum Erfolg: Der Ball ging schnell und parallel am Strafraum entlang nach rechts, wo Marcel Sabitzer in der Mitte Dani Olmo fand, der den Ball per Kopf ins lange Eck verlängerte (51.).
Joker Adams sorgt für die Entscheidung
Coach Diego Simeone reagierte mit der Einwechslung von 127-Millionen-Euro-Mann Joao Felix (58.). Und der junge, 20-jährige Portugiese, der von Benfica Lissabon gekommen war und in diesem Stadion Lokalrivale Sporting schon geärgert hatte, zog die Partie sofort an sich. Nach einem Doppelpass konnte Lukas Klostermann Felix nur per Foul stoppen - den Elfmeter verwandelte das Talent selbst (71.). Danach ging es hin und her, beide Teams mit offenem Visier. Für die Entscheidung sorgte schließlich RB-Joker Tyler Adams: Der US-Boy traf aus 17 Metern abgefälscht über Jan Oblak ins Tor (88.).
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte
Für RB ist der Einzug in das Halbfinale der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Im Achtelfinale hatten sich die Sachsen bereits gegen den vom renommierten José Mourinho trainierten Vorjahres-Finalisten Tottenham Hotspur durchgesetzt. In der Gruppenphase war die Nagelsmann-Elf Gruppensieger geworden. Dabei hatten Olympique Lyon, Benfica Lissabon und Zenit St. Petersburg das Nachsehen. Lyon warf im Achtelfinale Juventus Turin und Weltstar Cristiano Ronaldo aus dem Rennen und trifft im Viertelfinale am Samstag auf Manchester City.
Das sagten die Trainer
Julian Nagelsmann (RB Leipzig) bei "sky": "Wir waren nach dem 1:0 ein bisschen passiv, da ist es etwas eng geworden. Das 2:1 war in der Entstehung ein bisschen glücklich. Aber wir waren die besserer Mannschaft, wir waren abgezockt. Ich kann mich nicht erinnern, dass Atletico viele gefährliche Situationen hatte. Die Jungs haben sich das selber erarbeitet, da kann man von außen nicht wirklich einwirken. Dass wir ruhig geblieben sind, war besonders nach dem 1:1 sehr wichtig. Wir mussten keine Hektik aufkommen lassen.
Zum kommenden Gegner Paris St. Germain: "Natürlich ist es eine Top-Mannschaft mit einem Top-Trainer. Zu Hoffenheimer Zeiten haben wir gegen Tuchels Dortmund immer gut gespielt, aber selten gewonnen. Das soll sich jetzt mal ändern. Ich wäre auch mit einem schlechten Spiel zufrieden, wenn wir gewinnen. Man hat gestern gesehen am Ende, welche Qualität sie haben. Angel di Maria kommt zurück, Mbappe wird so fit sein, dass er von Anfang an spielt. Dass wir wieder eine Top-Leistung brauchen, um ins Finale einzuziehen, ist klar."
Diego Simeone (Atletico Madrid): "Leipzig war besser, aktiver, war in den direkten Duellen besser, wir gaben alles. Es war eine lange und komische Saison. Wir haben uns wieder für die Champions League qualifiziert, wir werden wieder alles geben in diesem Wettbewerb, der uns so gefällt. Letztes Jahr Achtelfinale, jetzt Viertelfinale, wir werden es wieder versuchen. Wir wollten mehr, aber wir haben alles gegeben. Kein Zweifel. Keine Ausreden, wir haben alles gegeben. Und alles fiel uns schwer."
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 02. September 2020 | 21:45 Uhr
RumBelballer vor 23 Wochen
Wo steht geschrieben, dass man akzeptieren oder tolerieren muss???
Lies mal nach , was diese Worte überhaupt bedeuten.
Das würde nämlich im Umkehrschluss bedeuten, Du musst in Zukunft z.B. auch solche Fans tolerieren , oder die Steigerungsform davon, akzeptieren, welche irgendwo mal wieder Closchüsseln zertreten. Nö. Mir schreibt niemand vor , was ich zu tolerieren habe.Punkt. Das ist meine Entscheidung.
Quentin aus Mondragies vor 23 Wochen
Mal noch was zu den drei deutschen Trainern im Halbfinale und der Stärke der einzelnen Ligen. Nach meiner Auffassung ist es wichtiger einen Top-Trainer zu holen, statt zwei Top-Stars. Obwohl die Premier-League nur noch mit City vertreten ist, haben die dies frühzeitig begriffen. Bei der spanischen und italienischen Liga bin ich mir da nicht sicher. Warte darauf, dass sich Mannschaften ihre eigenen Trainer ausbilden und teuer verkaufen/verleihen. Würde hier besonderen Fokus auch auf den Nachwuchs legen.
clubfan vor 23 Wochen
Wo war da eigentlich bei all der "Freude" von RB und deren Fans die Einhaltung von den bekannten Corona - Regeln?? In den Fernsehbildern die der MDR gesendet hat, war nichts davon zu sehen, auch kein kritischer Kommentar dazu. Neutrale Berichterstattung sieht anders aus .