Fußball | Sachsenpokal Chemnitzer FC quält sich gegen Neugersdorf ins Pokalfinale
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Halbfinale
26. April 2023, 20:08 Uhr
Der Chemnitzer FC steht zum 17. Mal im Finale des Sachsenpokals. Gegen Oberligist FC Oberlausitz Neugersdorf hatte der Titelverteidiger in der Vorschlussrunde mehr Mühe als gedacht und erzwang erst in der Verlängerung den Sieg.
Der Chemnitzer FC darf weiter vom 13. Titel im Sachsenpokal träumen. Der erneute Finaleinzug des Titelverteidigers und Rekordsiegers hing am Mittwoch (26.04.2023) bei Oberliga-Schlusslicht Oberlausitz Neugersdorf aber lange am seidenen Faden. Erst in der Verlängerung bewahrte Felix Brügmann den CFC mit seinem Treffer in der 113. Minute vor dem Elfmeterschießen. Im Finale am 3. Juni trifft die Mannschaft von Trainer Christian Tiffert entweder auf Drittligist FSV Zwickau oder Regionalliga-Kontrahent Lok Leipzig.
Chemnitz enttäuscht in Hälfte eins
Der Favorit aus Chemnitz nahm vor 1.003 Zuschauern wie erwartet von Beginn an das Zepter in die Hand und hatte nach drei Minuten bereits drei Eckstöße auf der Habenseite. Tim Campulka sorgte kurz darauf erstmals per Kopf für Gefahr, doch sein Versuch ging knapp am rechten Pfosten vorbei (6.). Neugersdorfs Plan ging aber gut auf. Der Gastgeber verteidigte mit zwei Abwehrketten diszipliniert und setzte auf Umschaltmomente. Ein solcher hätte in der 14. Minute beinahe zur Führung geführt, doch Toni Orosz' Schuss aus kurzer Distanz konnte Robert Berger gerade noch blocken. Auch in der Folge biss sich der CFC die Zähne am Neugersdorfer Defensivverbund aus. Wirklich gefährlich wurde es meist nur nach Standardsituationen, doch Chris Löwe traf nach 25 Minuten nach einem Freistoß aus 30 Metern nur den rechten Außenpfosten.
Die besten Chancen verbuchte aber weiter der Gastgeber. Nachdem sich Campulka und Robert Zickert nach einem hohen Ball verschätzt hatten, stand Orosz einmal mehr völlig blank vor Jakubov. Chemnitz' Keeper riss aber gerade noch den rechten Arm hoch und lenkte die Kugel an den Querbalken (34.). Auch bis zur Pause war von dem von FCO-Trainer Stefan Fröhlich angekündigten "Zweiklassenunterschied" nichts zu sehen, sodass der Oberligist wenig Probleme hatte, die CFC-Angriff zu verteidigen.
Neugersdorf verdient sich die Verlängerung
Die Gäste kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine und ließen Angriff um Angriff rollen. Doch Furkan Kirciceks Abschluss geriet zu zentral (50.), ehe Chris Löwes satter Schuss aus der zweiten Reihe kurz darauf von FCO-Schlussmann Patrik Klouda weggefaustet wurde. Doch Chemnitz drückte weiter. Ein flacher Abschuss von Brügmann segelte nach Gewusel im Strafraum nur knapp am linken Pfosten vorbei (56.). Fünf Minuten später klärte Klouda erneut vor dem einschussbereiten CFC-Angreifer.
Neugersdorf kam dagegen kaum noch zu Entlastungsangriffen und verteidigte den eigenen Sechzehner mit Mann und Maus. Manuel Seibt probierte es nach 64 Minuten immerhin mal aus der Distanz, brachte Jakubov aber ebenso wie Tim Cellarius per Direktabnahme nicht in Verlegenheit. Auf der Gegenseite versiebte Ulrich aus der zweiten Reihe die nächste Chance zur Führung (70.) und fand auch fünf Minuten vor Schluss mit seinen Schuss aus kurzer Distanz im stark reagierenden Klouda seinen Meister. Da auch der eingewechselte Tom Keil kurz darauf bei einem Konter am herauseilenden Jakubov scheiterte und den Lucky Punch für Neugersdorf verpasste, ging es in die Verlängerung.
Brügmann erlöst Chemnitz
Dort hatte Kircicek nach wenigen Sekunden die Führung auf dem Fuß, sein Lupfer über Klouda hinweg landete aber nur auf dem Außennetz (91.). Beim FCO waren die Beine schwer, der Kampf dafür umso aufopferungsvoller. Der CFC fand weiter kaum Lücken, es fehlten die zündenden Ideen. Im Tor des Gastgebers wuchs zudem Klouda über sich hinaus und entschärfte Abschluss um Abschluss. Als er dann einmal geschlagen war, rettete Paul Körner gegen Kircicek auf der Linie (102.).
Der Chancenwucher der Gäste setzte sich auch im Anschluss zunächst fort. Brügmann versagten in der 112. Minute mutterseelenallein vor dem Tor die Nerven. Eine Minute später erlöste er den CFC dann endlich. Nach einem Chipball von Lukas Stagge zimmerte er die Kugel aus halbrechter Position volley ins Netz. Der FCO hat nach seinem großen Kampf nichts mehr entgegenzusetzen.
Das sagten die Trainer
Christian Tiffert (Chemnitzer FC): "Es sieht am Ende knapper aus, als es war. Es war ein verdienter Sieg. Die Spieler sind durch die Chancenverwertung selbst schuld an ihrer Sonderschicht. Das hätte heute nicht sein müssen. Mit der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Die erste war zu behäbig. Hinten heraus hat mir die Überzeugung gefehlt. Unsere Vielzahl an Möglichkeiten muss reichen, um nach 90 Minuten in Führung zu gehen. Wir haben den Gegner aber nicht unterschätzt."
Stefan Fröhlich (FC Oberlausitz Neugersdorf): "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung heute. Wir haben in der Liga den Faden verloren. Aber was die Mannschaft heute gezeigt, wie sie leidenschaftlich gekämpft und in der Defensive gelitten hat: alle Achtung und großen Respekt. Wenn wir in Führung gehen, nimmt das Spiel eine andere Wendung. Dann wird es für Chemnitz nicht ganz so einfach. Aber das Toreschießen ist schon die ganze Saison unser Problem. Die Mannschaft hat alles geboten, was man gegen einen höherklassigen Gegner machen muss."
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jsc
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 26. April 2023 | 19:30 Uhr
Olinad vor 31 Wochen
Zuerst Respekt an Neugersdorf. Ihr habt das gemacht, was zu erwarten war und das mit leidenschaftlichen Einsatz. Pokalspiele haben ihren eigenen Reiz und ihre eigenen Gesetze. Es muß nicht immer ein sehr schönes Fußballspiel sein. Entscheidend ist, dass man in die nächste Runde kommt. Mir hat mein CFC auch nicht wirklich gefallen. Besonders die erste Halbzeit war schlecht und in der 2. Halbzeit waren wir zu nachlässig und uneffektiv. Hier muß Herr Arnold für die nächste Saison ansetzen. Wir schaffen es nicht, Gegner die in erster Linie nur verteidigen mit genug Ideen frühzeitig zu besiegen.
NUR DER CFC!
Chemieschwein vor 31 Wochen
bei dem was da so mancher himmelblauer Rußchamsfan aus Spielfeld geblökt hat .. ist sogar dem Mdr nicht verborgen geblieben 😂 auch nächstes Jahr werdet ihr nichts mit dem Aufstieg zu haben ,falls die Kohle von der Romy GmbH überhaupt solange reichen sollte ..
der Ruhlsdorfer vor 31 Wochen
Höchsten Respekt für die Leistung des Neugersdofer FC. Ihr ward ein WÜRDIGER Halfinalist. Und wer weiß was passiert wäre, wenn Jaku in der 1. HZ nicht diese 100% entschärft hätte. In dieser Verfassung und mit dieser Teils hilflosen Spielanlage wäre es schwer , sehr schwer für den Club geworden. Und diese unerklärlichen Leistungen ziehen sich durch die gesamte Saison, völlig unerklärlich. Und hier muss sich Tiffert auch mal an die Nase fassen. Er ist der sportliche Leiter am Rand, er stellt die Mannschaft zusammen, er gibt die Taktik vor. Ich sehe die gesamte Saison über keine Verbesserung,warum wurde ohne Not so ein komfortable Position im Meisterschaftsrennen weg geworfen.
Und, sind wie ehrlich: 2.HZ vor dem FCO Tor war schon stellenweise Unvermögen und peinlich. Vielleicht sehe ich das auch alles zu kritisch aber mit dieser Leistung war gestern KEIN Klassenunterschied aus zumachen.
Zwickau viel Glück im 2.HALBFINALE.
Zum Glück können wir Endspiel ganz gut.
NUR DER CFC