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Fußball | FSA-PokalHallescher FC müht sich zum Pokalsieg - Ausschreitungen überschatten Partie gegen WernigerodeFinale

04. Juni 2023, 13:29 Uhr

Auch wenn der Sieg gegen Einheit Wernigerode bis zum Ende auf des Messers Schneide stand, hat der Hallesche FC seine Favoritenrolle im Landespokal bestätigt und den Titel eingefahren. Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen.

Der Hallesche FC hat zum zehnten Mal den Landespokal in Sachsen-Anhalt gewonnen. Der Drittligist setzte sich im Rahmen des "Finaltags der Amateure" am Samstag (03.06.2023) vor 2.714 Zuschauern im Halberstädter Friedensstadion dank des Treffers von Erich Berko knapp mit 1:0 (1:0) gegen Oberligist Einheit Wernigerode durch. Damit sichert sich der HFC nicht nur das Ticket für die erste Runde des DFB-Pokals, sondern nahm auch erfolgreich Revanche für das blamable Halbfinal-Aus im vergangenen Jahr gegen Wernigerode.

Ristic: "Am Ende zählt nur der Sieg"

"Es war eine zähe Angelegenheit. Ich glaube aber, dass wir verdient gewonnen haben", sagte HFC-Trainer Sreto Ristic kurz nach Abpfiff. "Wir haben über 90 Minuten den besseren Fußball gespielt. Aber Riesenkompliment an Wernigerode, die ein tolles Spiel gemacht haben. Am Ende zählt nur der Sieg." Bei Wenigerodes Trainer Hannes Deicke überwog trotz der knappen Niederlage der Stolz. "Wir haben alles versucht und in den letzten Minuten alles nach vorne geworfen. Ziel war es, kein frühes Gegentor bekommen. Von daher war es schon früh schwer für uns. Ich bin aber super begeistert, auch wenn es nur der zweite Platz geworden ist.

HFC trifft früh und wackelt

Das Tor des Tages fiel bereits nach 108 Sekunden. Andor Bolyki steckte den Ball von rechts zu Berko durch, der drei Gegenspieler aussteigen ließ und souverän ins linke Eck vollendete. Auftrieb gab die Führung den Hallensern aber nicht - im Gegenteil. Wernigerode gelang postwendend fast der Ausgleich, als Bocar Baro Niclas Treus Schuss an den rechten Pfosten verlängerte (4.). Auch im Anschluss war der FCE die spielbestimmende Mannschaft, spielte schnörkellos und mutig nach vorne. Nach zehn Minuten lag der Ball im Hallenser Kasten, der vermeintliche Torschütze Baro stand beim finalen Pass allerdings im Abseits. Neun Minuten später wurde Wernigerodes emsiger Stürmer erneut klasse in Szene gesetzt, scheiterte aber an HFC-Keeper Felix Gebhardt.

Halle enttäuschte dagegen und fand nur mühsam ins Spiel. Erst nach 25 Minuten wurde es mal wieder gefährlich, als FCE-Schlussmann Andre Helmstedt bei einem Freistoß von Tunay Deniz eingreifen musste. Der Drittligist agierte fortan aber wieder dominanter und profitierte von einigen Wernigeröder Ballverlusten. Das 2:0 wollte dennoch nicht fallen: Helmstedt ließ Bolykis Schuss in der 36. Minute zunächst nach vorne klatschen, stellte im Anschluss das Bein bei Berkos Nachschuss aber klasse heraus (36.).

Wernigerode hielt über die gesamte Partie gut mit. Von einem Zweiklassenunterschied war kaum etwas zu sehen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wernigerode rennt vergeblich an

Auch nach der Pause blieb der HFC zunächst schuldig. So hatte Gino Dörnte erneut den Ausgleich auf dem Fuß, brachte Gebhardt mit seinem Kullerball trotz aussichtsreicher Position aber nicht in Bedrängnis (49.). Auch Halle mühte sich offensiv weiter vergeblich ab. Entweder stand ein Wernigeröder Abwehrbein im Weg oder die letzte Präzision fehlte, wie bei Bolykis Pfostenschuss, der einen krassen Fehler in der Hintermannschaft des Oberligisten nicht ausnutzen konnte (67.). So blieb es ein Spiel mit dem Feuer: Dörntes Flanke konnte der eingewechselte und völlig freistehende Elia Friebe volley nicht verwerten (72.).

Wernigerode kämpfte auch in der Schlussphase unermüdlich und mobilisierte die letzten Kräfte. Halle wurde weit in die eigene Hälfte gedrängt. Eine artistische Bogenlampe des eingewechselten Patrik Peszt verfehlte nur knapp den rechten Pfosten (90.). Auch der bei einem Freistoß mit nach vorne geeilte Keeper Helmstedt konnte in der letzten Aktion nicht für den Lucky Punch sorgen.

Ausschreitungen überschatten Pokalfeier

Nach dem Abpfiff fluteten Hallenser Fans den Rasen, wobei es zu Ausschreitungen kam. Dabei habe es von etwa 200 HFC-Anhängern verbale und körperliche Provokationen sowie Flaschenwürfe gegen die Wernigeroder Fans und die Einsatzkräfte gegeben. Pfefferspray und Schlagstöcke mussten eingesetzt werden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Mehrere Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruch wurden eingeleitet.


jsc/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 31. Mai 2023 | 19:30 Uhr

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