Fußball | Thüringenpokal Überraschung in Gera: Rot-Weiß Erfurt aus Thüringenpokal ausgeschieden

2. Hauptrunde

04. September 2022, 16:15 Uhr

Regionalliga-Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt ist in der zweiten Hauptrunde des Thüringenpokals ausgeschieden. Die Mannschaft von Fabian Gerber verlor bei Sechstligist Wismut Gera trotz Überlegenheit nach einem Abwehrfehler mit 0:1 (0:1). Carl Zeiss Jena und der ZFC Meuselwitz meisterten hingegen ihre Aufgaben.

Schubert schockt Erfurt

RWE-Trainer Fabian Gerber nahm gegenüber dem Ligabetrieb einige personelle Änderungen vor. Seine Mannschaft war in Gera von Beginn an überlegen und hatte durch Calvin Tshilumba (9.) und Erik Weinhauer (11.) gleich zwei gute Möglichkeiten, doch Maximilian Paul im Tor der Gastgeber reagierte glänzend. Erfurt hatte auch mehr Ballbesitz, jedoch machte es Wismut dem Favoriten so schwer wie möglich - und ging dann selbst überraschend in Führung: Erfurts Verteidiger Salomon Nkoa wollte den Ball zu seinem Keeper Lukas Schellenberg zurückspielen, doch der Pass war viel zu lasch. Florian Schubert ging dazwischen, schnappte sich den Ball und schob ein zum 1:0 (26.).

Erfurt war geschockt, fing sich aber schnell wieder und hatte bis zur Pause weitere Gelegenheiten durch Tshilumba (30.), Abou Ballo (35.) und Til Linus Schwarz (45.). Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Rot-Weiß drängte in Richtung Ausgleich, jedoch verteidigten die Gastgeber auch gut. Und die Qualität der Abschlüsse, etwa beim Flachschuss von Simon Roscher (55.), ließ zuweilen auch zu wünschen übrig. Die Einwechslung insbesondere von Nazzareno Ciccarelli (62.) brachte noch einmal neuen Schwung, dieser hatte sogleich eine gute Schusschance (67.) - doch Erfurt lief die Zeit davon.

Dann keimte wieder Hoffnung auf bei den Gästen. Dmitrij Puhan kassierte nach einem Zweikampf mit Ciccarelli die Gelb-Rote Karte (77.). Es gab viel Unmut auf den Rängen, der sich aber wieder legte und in Euphorie überging, als die Zuschauer merkten, dass die Überraschung tatsächlich möglich war. Auch die letzte Möglichkeit vergab Ciccarelli, dessen Flachschuss knapp am langen Pfosten vorbeiging (90.). Dann war Schluss - und die Überraschung perfekt!

Jena kommt nach Rückstand zurück

Der FC Carl Zeiss hat sich nach anfänglicher Mühe beim SC Leinefelde mit 3:1 behauptet. Der Titelverteidiger wurde nach fünf Minuten eiskalt erwischt, als Martin Wiederhold aus 20 Metern einfach mal draufhielt und Leinefelde in Front brachte. Danach rannte der FCC an, traf aber nur den Pfosten oder scheiterte an Keeper Florian Hildebrandt. So dauerte es bis zur 34. Minute, als Lukas Lämmel nach schöner Einzelaktion den Ausgleich markierte. Auch nach dem Wechsel drängte Jena weiter, erspielte sich Chancen über Chancen. Aber der tapfere Außenseiter verteidigte mit viel Herz und Leidenschaft. Der eingewechselte Vasileios Dedidis brachte den Favoriten mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße. Zunächst traf er aus neun Metern, dann köpfte der Stürmer aus Nahdistanz ein. 

Meuselwitz lässt Steinbach-Hallenberg keine Chance

Der ZFC Meuselwitz ist problemlos ins Achtelfinale eingezogen. Der Regionalligist setzte sich beim FC Steinbach-Hallenberg mit 5:1 durch. Luca Bürger glänzte dabei mit drei Toren. Getrübt wurde die Freude von einer Knieverletzung von Amer Kadric. Der ZFC startete hochkonzentriert und führte bereits nach drei Minuten, als Felix Müller einen Elfmeter – allerdings erst im Nachschuss – verwandelte.  Und nur 180 Sekunden später stand Luca Bürger nach einer Rechtseingabe frei und vollendete mit einer Direktabnahme. Johann Martynets legte in der 13. Minute freistehend nach. Auch danach dominierte der Regionalligist, im Abschluss fehlte aber die letzte Konsequenz. Steinbach-Hallenberg aber gab sich nicht auf und kam vor der Halbzeit zum Tor. Marcel Bischoff schloss einen Konter sehenswert ab, traf in den rechten Winkel. Nach dem Wechsel spielte Meuselwitz die Partie locker runter, Bürger legte noch zwei sehenswerte Treffer nach.

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mze/rei

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR Thüringenjournal | 04. September 2022 | 19:00 Uhr

17 Kommentare

megaboss am 05.09.2022

War selbst im Stadion, Rot -Weiss sehr arrogant gespielt und das rächt sich auch gegen einen Underdog.
Wismut toll gekämpft, EF fiel nichts ein und somit raus .
Das war ein toller Sonntag für alle NichtRWE -Fans...
Und an den Einser- Thüringen ist auch blau ,gelb , weiß und die Nummer EINS.

NR EINS am 04.09.2022

Mit 7 „neuen „ Spielern in so ein Pokalspiel zu gehen, war viel zu riskant, höchstwahrscheinlich gut gemeint von unserem Trainer, aber er ist gnadenlos im Stich gelassen worden…
Jetzt auf die Liga konzentrieren!
Sonnabend punkten in Chemnitz und dann die mit den falschen Farben besiegen 🇮🇩🇮🇩🇮🇩

IN THÜRINGEN NUR DER RWE!

megaboss am 04.09.2022

Ja,da hat man im Steigerwald gemeint,da zieht man das Ding in Gera mit halber Kraft und zweiter Garnitur...
Denkst,war schon ganz überheblich und ich habe keine Leistung von den Rotweissen sehen können..