Fußball | Regionalliga Aufstiegskampf ade? Chemnitzer FC gegen Chemie Leipzig chancenlos
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24. Spieltag
Die BSG Chemie Leipzig hat den Chemnitzer FC zu Hause mit 3:0 (1:0) besiegt. Besonders in Halbzeit zwei drehten die Leipziger auf und meldeten durch eine starke Leistung ihrerseits die Chemnitzer aus dem Aufstiegsrennen ab. Für Chemnitz ist es die nunmehr dritte Niederlage in Serie - das passierte bereits in der Hinrunde gegen dieselben Teams!
Chemnitz rotierte nach den letzten Misserfolgen in der Startelf ein wenig und brachte Jasin Jusic, Niclas Walther und Lukas Stagge für den gelbgesperrten Robert Berger sowie Stephan Mensah und Tobias Müller. Letzteren plagten noch muskuläre Probleme. Bei Chemie herrschte mehr Grundvertrauen in die Startformation des letzten Spiels, lediglich Lucas Surek (Gelbsperre) wurde durch Dennis Mast ersetzt.
Beschwerlicher Auftakt
Mehr "Wille" hatte CFC-Trainer Tiffert vor dem Spiel von seiner Mannschaft gefordert. Man müsse das Gefühl haben, "dass wir Tore erzielen wollen" und das zur Not mit der "Brechstange", so der Chemnitzer Coach. Den Worten ließen die Gäste aber in Halbzeit eins nicht wirklich Taten folgen. Generell gelang es keinem der Teams, die jeweils gegnerische Defensive vor echte Herausforderungen zu stellen. Lange Zeit waren die besten Aktionen ein kläglicher Kopfball des freistehenden Furkan Kircicek (15.), der die Arme von Benjamin Bellot fand sowie ein Steilpass auf Timo Mauer, den aber Jakub Jakubov in letzter Sekunde abwehren konnte (21.).
So startete ein Pfiff des Referees Rasmus Jessen den Leutzscher Siegeslauf. In einer Phase, in der Chemie etwas Druck erzeugen konnte, foulte Kilian Pagliuca Denis Jäpel im Strafraum und verursachte damit einen Strafstoß. Janik Mäder nahm sich der Sache an und verwandelte sicher zum 1:0-Pausenstand (42.) in einer Halbzeit, in der sich auch über ein 0:0 niemand hätte beschweren dürfen.
Chemie meldet Chemnitz ab ...
... und das sowohl im Aufstiegsrennen als auch spielerisch. Denn die zweiten 45 Minuten gingen klar an die Gastgeber. Chemnitz wirkte weiterhin blass und musste hinten schnell wieder den Ball aus dem eigenen Tor holen. Ein Überfall der Gastgeber brachte die Kugel über Florian Brügmann zu Timo Mauer, der die Hereingabe bedenkenlos und dennoch mit leichter Hilfe eines Chemnitzer Beins ins himmelblaue Tor beförderte (50.). Dieser Treffer motivierte die Leipziger erst recht, die weiterhin ordentlich Druck ausübten und Chemnitz in die Umklammerung nahmen. Phillipp Wendt versemmelte eine hochgradig gefährliche Chance aus nur wenigen Metern (59.).
Nur wenig gelang wiederum der Tiffert-Elf, die Standards landeten zumeist in der Mauer oder bei einem Chemiker. Konsequenterweise traf Chemie noch ein drittes Mal in Durchgang zwei. Wieder war es Mauer, der aus kürzester Distanz sogar den Platz hatte, einen Pass in seinem Rücken anzunehmen und seinen persönlichen Doppelpack zu schnüren (76.). Gegen Ende zeigte Chemnitz zumindest nochmal kurz Präsenz am gegnerischen Tor - Felix Brügmann bekam die Kugel nach einer Freistoßhereingabe kurz hinter dem Elfmeterpunkt und feuerte drauf los (81.), scheiterte aber am Kopf von Wendt. Spätestens damit schien das Chemnitzer Schicksal besiegelt, die "Himmelblauen" wurden nicht mehr großartig vor dem Leipziger Kasten vorstellig und mussten die nächste bittere Niederlage hinnehmen.
Chemnitz fällt in die Krise
Für den CFC markiert spätestens dieses Duell den Auftakt einer kleinen Krise. Die aufstiegsambitionierten Chemnitzer haben nun de facto nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun: neun Punkte auf Erfurt und sieben auf Cottbus fehlen, zudem haben beide Kontrahenten eine Partie weniger. Dazu haben sich die "Himmelblauen" eine (h)ausgemachte Offensivkrise eingehandelt. Trotz der Forderungen von Tiffert gelang wieder kein Tor - in den letzten fünf Spielen blieb Chemnitz viermal torlos. Chemie wiederum ist nun punktemäßig am CFC dran (beide 39) und hat sogar ein Spiel weniger.
Es warten die nächsten Top-Gegner
Die kommenden Tage werden für beide Teams nicht gerade einfacher. Der CFC empfängt am kommenden Freitag Altglienicke (17. März, 19 Uhr). Die Woche darauf muss Chemnitz im Sachsenpokal ran, wo der Gegner Erzgebirge Aue heißt (22. März, 20:20 Uhr). In diesem Wettbewerb spielt Chemie seit dem Elfmeterschießen gegen Stadtrivale Lok keine Rolle mehr. Trotzdem bleiben auch die Gegner der BSG hochklassig: Am kommenden Samstag wartet Jena (18. März, 16 Uhr).
Die Stimmen zum Spiel
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ori
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 12. März 2023 | 16:00 Uhr
AufmerksamerBeobachter vor 11 Wochen
(---)ganz ehrlich. Ich mag Aue und das Erzgebirge.(---)
Danke, Ein Teil des Erzgebirges liegt bereits in Chemnitz und umgekehrt. Sehr fair - Danke!
Auch der Männel soll auf dem Kaßberg wohnen - in Chemnitz.. naja, Bergwerk oder Kaßberg - Hauptsache Berg...
8-)
BSG der Echte vor 11 Wochen
Stimmt schon. Pokal ist wieder was anderes. Da rammelt jeder mehr. Trotzdem sind die dermassen schlecht, das ein Tor Unterschied schon rauskommen sollte. Dotchew wird allerdings vielen aus der zweiten Reihe die Chance geben. Hat er wegen der Belastungen zZ ja schon angekündigt. Könnte die Chance für Himmelgrau sein.
Comeback vor 11 Wochen
Wie sagte Stepanovic „Lebbe geht weiter“. Es ist doch nur ein verlorenes Fußballspiel bei dem du nicht mal selbst auf dem Platz standest, also Kopf hoch😉Rot Weiß wird vielleicht Staffelsieger und am Ende gehen hier doch die Lichter aus. Das wäre wirklich bitter und da würde mir nach über 30 Jahren schon was fehlen.