Fußball | Regionalliga Carl Zeiss Jena verliert die weiße Weste – Harant-Hammer lässt Chemie Leipzig jubeln

8. Spieltag

Nun hat es auch Carl Zeiss Jena erwischt – die Thüringer kassierten am Freitagabend auswärts bei Chemie Leipzig ihre erste Regionalliga-Niederlage der Saison. Ein Freistoßhammer nach der Pause ebnete der BSG den Weg.

Chemie Torjubel nach dem 1:0 durch Philipp Harant (28, Chemie)
Chemie Leipzigs Jubeltraube nach Philipp Harants Freistoß-Urgewalt gut 25 Minuten vor Schluss. Bildrechte: Picture Point / Roger Petzsche

Die BSG Chemie Leipzig bleibt ein Favoritenschreck in dieser Saison: Nachdem die Grün-Weißen vor wenigen Wochen schon den bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter Berliner AK ein Bein gestellt hatten, biss sich am Freitagabend (7. Oktober) auch der zuvor noch ungeschlagene FC Carl Zeiss Jena die Zähne am Team von Trainer Miroslav Jagatic aus. Chemie gewann ein enges Duell, in dem die Gäste die klareren Chancen hatten, dank Philipp Harants Freistoß-Urgewalt knapp mit 1:0 (0:0).

Justin Petermann 17, Carl Zeiss Jena vor Alexander BURY 7, Chemie Leipzig
Justin Petermann (vorn) vergab vor der Pause die größte Gelegenheit zur Jenaer Führung. Bildrechte: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Jan Kaefe

Bellot mit Glanztat gegen Petermann

Die Partie im mit 4.999 Zuschauern ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark hatte mit knapp zehnminütiger Verspätung begonnen, da die Gästefans aufgrund einer Zugverspätung nicht pünktlich in Leipzig-Leutzsch angekommen waren. Bereits in der 4. Minuten musste die Jenaer durchatmen, weil Keeper Kevin Kunz eine Faustabwehr gründlich misslang, von der BSG-Mittelfeldspieler Alexander Bury aber nicht profitieren konnte. Kurz darauf durften sich die Grün-Weißen bei Philipp Wendt bedanken, der Pascal Verkamp an der Sechzehnergrenze gerade noch beim freien Abschluss bedrängte (7.).

In der Folge spielte sich das Geschehen vornehmlich zwischen beiden Strafräumen ab. Erstmals wirklich eingreifen musste BSG-Schlussmann Benjamin Bellot, als Justin Petermann nach Vorlage von links völlig frei aus Strafraumdistanz abzog – doch Bellot warf sich dem Jenaer entgegen und lenkte den Ball über den Querbalken (26.). Während Petermann später aus 18 Metern noch einmal verzog (36.), verpasste Chemie-Angreifer Manasse Eshele zwei scharfe Eingaben von Florian Brügmann und Janik Mäder jeweils nur knapp (33./43.).

Jan DAHLKE 9, Carl Zeiss Jena - am Ball gegen Philipp HARANT 28, Chemie
Hinten eine Bank und vorn der entscheidende Mann: Philipp Harant (re.) im Zweikampf mit Jan Dahlke. Bildrechte: IMAGO/Beautiful Sports

Wendt lässt Verkampf verzweifeln, Harant bringt AKS zum Beben

Jena erhöhte mit Wiederanpfiff merklich das Tempo. Keine Minute war im zweiten Durchgang gespielt, als René Langes feines Zuspiel Verkamps freie Bahn in Richtung Gästeführung ermöglichte – Verkamp lupfte über Bellot hinweg, doch einmal mehr war der an diesem Abend überragende Verteidiger Wendt durchgesprintet und klärte für seinen geschlagenen Torwart (46.). Die BSG brauchte kurz, um wieder hereinzufinden – dann hielt Kunz gegen Denis Jäpel, ehe Janik Mäder aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (56./59.).

Beide Mannschaften bekämpften sich leidenschaftlich, die Lücken in den Defensiven wurden größer – am Ende des schönsten FCC-Spielzuges der Partie ließ Dahlke seinen Gegenspieler ins leere Laufen, aber geriet dann entscheidend in Rücklage (60.). Zudem griff Bellot gegen Verkamp gedankenschnell über (62.), ehe Ken Gipson auf der anderen Seite im höchster Not vor Eshele bereinigte (63.). Kurz darauf bebte der AKS: Chemie-Abwehrchef Philipp Harant zimmerte einen Freistoßhammer von der linken Strafraumkante aus in den gegenüberliegenden Giebel zur Führung der Gastgeber – Kunz bekam den Ball durch die Hände (67.). Eine Antwort darauf fand der FCC bis zum Abpfiff nicht mehr. Dank dieses fünften Liga-Sieges in Serie schob sich Chemie an Jena vorbei auf Rang zwei.

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mhe

Stimmen zum Spiel

Andreas Patz 2 min
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2 min

Carl Zeiss Jenas Trainer Andreas Patz haderte nach der bitteren ersten Saisonniederlage bei Chemie Leipzig vor allem mit den vergebenen Chancen seiner Blau-Gelb-Weißen im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark.

Fr 07.10.2022 23:43Uhr 01:57 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-chemie-leipzig-carl-zeiss-jena-andreas-patz-100.html

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Miroslav Jagatic 3 min
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Denis Jäpel 3 min
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3 min

Denis Jäpel ist unfreiwillig zum TikTok-Klickmagneten geworden, nachdem ein Clip seiner beängstigenden Kollision mit einer Chemnitzer Stadionmauer viral ging. Was der Chemie-Angreifer davon hält, verriet er am MDR-Mikro.

Sa 08.10.2022 09:41Uhr 03:09 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-chemie-leipzig-denis-jaepel-unfreiwilliger-tiktok-star-100.html

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ein Fußballer im Gespräch
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2 min

Irwin Pfeiffer rettete Germania Halberstadt mit seinem Freistoßtor ein spätes Remis bei Viktoria Berlin. Mit dem Punkt zeigte er sich allerdings nur mäßig zufrieden.

Fr 17.03.2023 22:16Uhr 01:43 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-germania-halberstadt-viktoria-berlin-irwin-pfeiffer-100.html

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Tobias Müller
Tobias Müller Bildrechte: MDR/Sport im Osten
2 min

Die Spieler des Chemnitzer FC konnten sich nach der 0:1-Niederlage gegen Altglienicke wenig vorwerfen. Den wunden Punkt sprach Routinier Tobias Müller aber klar an.

Fr 17.03.2023 22:33Uhr 02:03 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-mueller-cfc-nach-niederlage-gegen-altglienicke100.html

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 08. Oktober 2022 | 16:00 Uhr

35 Kommentare

Filipovic vor 24 Wochen

Weil wir Kirschen 1989/90 die Räder geklaut haben? Oder weil König und Nierlich vorm Aufstiegsduell 1994 bereits dort unterschrieben haben? Kindergarten

Allgaeuer vor 24 Wochen

Lassen Sie doch die Vergangenheit ruhen, die können wir eh nicht mehr beeinflussen. Lassen Sie uns lieber in die Zukunft blicken. Die könnte strahlend sein, wie dereinst schon besungen. GWG

Leutzscher Fuchs vor 24 Wochen

@Thomas&Friends: Dass die Chemiker immer so viele Zuschauer mobilisieren sollte dich und deine "Freudne" eigentlich mit Freude erfüllen.
Betrachten wir unsere Chemiker mal als Stellvertreter der chemischen Spezialisten, kommen wir zu folgendem Schluss. Eine vom Weltchemieverband ICCA beauftragte Studie hat Bilanz gezogen. Das Ergebnis: Mit Chemie wird weniger CO2 emittiert als ohne. Der Einsatz von Chemieprodukten spart weltweit mehr Energie als ihre Produktion verbraucht. Also: CHEMIE RAUF --> CO² RUNTER! Das nennt man Dekarbonisierung. Dass die Behörden es noch nicht geschafft haben, unser supermodernes LED - Flutlicht zu genehmigen und wir nochmals unter den Liverpooler Gaslampen spielen mussten, schmälert natürlich die Energiebilanz.💚😜⚗️🤍

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