Fußball | RegionalligaHFC gewinnt packendes Saale-Duell gegen Jena11. Spieltag
Der Hallesche FC hat das Regionalliga-Spitzenspiel gegen Carl Zeiss Jena gewonnen. Im Duell der beiden Saalestädter konnte der HFC seinen Aufwärtstrend bestätigen. Jena droht, den Anschluss an Spitzenreiter Lok zu verlieren.
Der Hallesche FC hat den Abstand zur Regionalliga-Spitzengruppe weiter verkürzt. Im Saale-Duell gegen Carl Zeiss Jena feierte der Drittliga-Absteiger am Samstag (05.10.2024) einen 2:1-(1:0)-Sieg. Der HFC klettert damit auf den vierten Tabellenplatz, liegt nur noch drei Punkte hinter dem FCC. Jena bleibt Zweiter, könnte den Anschluss an Spitzenreiter Lok Leipzig aber verlieren. Der FCL könnte sich mit einem Sieg im Leipziger Derby gegen Chemie am Sonntag auf sieben Punkte absetzen.
Ex-Jenaer bringt HFC in Führung
Die Tore in dem packenden und umkämpften Duell erzielten der Ex-Jenaer Jan Löhmannsröben (33.) und Berk Inaler (67.) für Halle. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für Jena erzielte Nils Butzen (58.)
Zimmermann: "Intensität auf dem Platz, Intensität auf den Rängen"
"Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Ich freue mich über ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Ich freue mich über eine unfassbare Stimmung", sagte ein glücklicher HFC-Trainer Mark Zimmermann nach dem Spiel am Mikrofon von Sport im Osten. Fast 10.000 Fans hatten dem Duell die entsprechende Stimmung verliehen: "Da war Intensität auf dem Platz und Intensität auf den Rängen. Das war ein super Rahmen für das Spiel. Ich glaube, dass wir den Tick besser waren und auch verdient gewonnen haben."
Bürger: "Keinen Vorwurf"
FCC-Trainer Henning Bürger sah die Partie deutlich kritischer: "Es war kein schönes Spiel, kein Leckerbissen. Aber es war ein rassiges Spiel, geprägt von Dynamik", so der Coach, der mit seinem Team die dritte Niederlage im fünften Spiel in Folge kassieren musste. Sein verletzungsgeplagtes Team nahm der Coach aber in Schutz: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das sind junge Kerle, die sind sehr beansprucht. Jeder weiß von unserer Verletzungsmisere mit den Schwerverletzten. Jeder ist jede Woche gefordert. Und manchmal sieht man auch den Verschleiß."
Offensives Spiel ohne viele Chancen
Die Partie lebte von Beginn an von hohem Tempo und Intensität. Beide Teams gingen offensiv ins Spiel. Großchancen gab es in dem ausgeglichenen Duell aber lange Zeit nicht. Erst nach knapp einer halben Stunde tauchte der Hallenser Fabrice Hartmann gefährlich im Jenaer Strafraum auf. Zum Abschluss kam er aber nicht, Nils Butzen klärte in höchster Not (26.).
Löhmannsröben: "Dritter Frühling"
Kurz darauf ging der Gastgeber in Führung: Nach einer Ecke von Joe-Joe Richardson sprang Jan Löhmannsröben in der Mitte am höchsten und köpfte ein (33.). Es war bereits der zweite Kopfballtreffer der Saison für den 33-Jährigen. „Verrückt. Ich erlebe hier meinen dritten Frühling“, lachte der Abwehrspieler nach dem Spiel im Interview mit Sport im Osten.
Weinhauer vergibt 1:1
Das Spiel blieb auch nach der HFC-Führung offen und unterhaltsam. Jena hätte wenig später ausgleichen können: FCC-Torjäger Erik Weinhauer zog aus 16 Metern ab, der Ball zischte knapp am rechten Dreiangel vorbei (26.).
Kurioser Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel brauchte das Spiel einige Zeit, um erneut Fahrt aufzunehmen. Ein kurioser Kopfball brachte Jena ins Spiel zurück: Nils Butzen erwischte den Ball nach Flanke von Maxim Hessel rücklings halb mit dem Scheitel, halb mit der Stirn. Die Kugel senkte sich zur Überraschung von HFC-Keeper Luca Bendel per Bogenlampe unhaltbar zum 1:1 ins Tor (58.).
Hauptmann mit Assist Sekunden nach Einwechslung
Der HFC brauchte nun einige Minuten, um sich vom Ausgleich zu erholen. Einwechsler Marius Hauptmann leitete schließlich das 2:1 ein. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung bediente er Berk Inaler, der aus fünf Metern unter die Latte traf (66.). Robin Friedrich hatte die 3:1-Entscheidung auf dem Fuß, verpasste aus 14 Metern mit einem straffen Schuss das Tor nur aber knapp (70.).
Weinhauer vergibt 2:2
Jena wurde erst in der Schlussphase wieder gefährlich und hatte auch das 2:2 auf dem Fuß. Bei der besten FCC-Chance vergab Erik Weinhauer aber freistehend: Auch acht Metern schoss er drüber (85.). Auch eine vierminütige Nachspielzeit konnte Jena nicht nutzen.
Stimmen zum Spiel
Henning Bürger (Trainer Carl Zeiss Jena): "Es war ein rassiges Spiel, geprägt von Dynamik. Langer Ball auf den zweiten Ball ist da ein Stichwort. Und da haben wir über die gesamte Zeit nicht so gut ausgesehen, haben uns nicht so viele Ballgewinne erspielen und erlaufen können. Nach dem 1:1 hat der Druck auf unser Tor zugenommen. Und dann war es vielleicht die eine Situation, die das Spiel entschieden hat. Viele lange Bälle, das ist nicht unser Ding, aber heute waren das zu viele lange Bälle. Die zweiten Bälle, die Halle im Mittelfeld zurückgeköpft hat, haben wir nicht oft genug bekommen. Das ist unser Spiel."
Mark Zimmermann (Trainer Hallescher FC): "Wir wollten Jena unter Druck setzen, weil wir wussten, dass die vordere Reihe enormen Speed hat und torgefährlich ist. Wir wollten mutig sein und hoch attackieren. Dann war es ein Abnutzungskampf. Wir gehen verdient in Führung aber dann bekommst du den Ausgleich. Wie wir das 2:1 herausspielen, war phänomenal. Dann haben wir es leidenschaftlich verteidigt und die drei Punkte hierbehalten."
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm:MDR+ | Sport im Osten | 05. Oktober 2024 | 15:00 Uhr
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