Fußball | Regionalliga Dreierpack und Sensationstor – Altglienicke düpiert Carl Zeiss Jena
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13. Spieltag
Der FC Carl Zeiss Jena hat im Topduell bei der VSG Altglienicke eine deutliche und verdiente 2:5 (1:4)-Auswärtsniederlage einstecken müssen. René Eckardts Hoffnungsschimmer zehn Minuten vor der Pause war nur von kurzer Dauer. Gegen vor allem defensiv neben sich stehende Gäste hatten Meyer, Skoda und Cigerci leichtes Spiel.
Mit drei Veränderungen in der Startelf wollten die Jenaer den Dämpfer unter der Woche gegen Cottbus vergessen machen. Lucas Stauffer (für Kevin Wolf), Justin Schau (für den gesperrten Theodor Bergmann) und Thomas Steinherr (für den angeschlagenen Matti Langer) schickte Dirk Kunert mit auf den Rasen.
Ein Dreierpack und ein Sensationsschuss
Aber was der FCC-Cheftrainer von Beginn an mitansehen musste, konnte ihm nicht gefallen. Die Thüringer kamen auf tiefem Boden im Jahn-Sportpark überhaupt nicht in die Partie, wohingegen den Berlinern die Spielfreude vor der ab Montag geltenden Regionalliga-Unterbrechung aus jeder Pore floss. Vor allem ein Mann erlebte einen traumhaften Nachmittag – Offensivmann Linus Meyer durfte im Verlauf der ersten Halbzeit gleich dreimal aus nahezu identischer Position im Zentrum jene über links in die Tiefe initiierten VSG-Angriffe abstauben (10., 21., 42.).
Als die Jenaer erstmal überhaupt sichtbar am Spiel teilnahmen, lagen sie bereits 0:3 zurück. Sinnbildlich für die vollkommen verkorkste Szenerie war Christian Skodas Sensationsschuss, der aus beinah 50 (!) Metern über FCC-Keeper Lukas Sedlak hinweg ins Netz flog (26.). Der zwischenzeitliche Hoffnungsschimmer von Kapitän René Eckardt, der René Langes Ecke per Außenrist über die Linie drückte (36.), war lediglich von kurzer Dauer.
Steinherr betreibt Ergebniskosmetik
VSG-Schlussmann Leon Bätge verhinderte mit einer Glanzparade gegen Schau nach Wiederanpfiff den frühen möglichen Anschlusstreffer (52.). Danach kostete den Thüringern jedoch eine neuerliche Nachlässigkeit in der Defensive endgültig die Aussicht auf eine Aufholjagd. Linksverteidiger Lange vertändelte leichtfertig nahe der eigenen Eckfahne gegen Dreierpacker Meyer, der umgehend in den Strafraum spielte, wo Altglienickes überragender Mittelfeldantreiber Tolcay Cigerci aus der Drehung sein neuntes Saisontor erzielte (58.).
Immerhin: Der FCC berappelte sich noch einmal, um nicht komplett unterzugehen. Thomas Steinherr traf kurz darauf nach Vorlage von der rechten Seite (60.). Mehr sollte es nicht werden. VSG-Innenverteidiger Philipp Zeiger blockte im letzten Moment Fabian Eiseles große Chance (79.).
Stimmen zum Spiel:
Tobias Werner (Sportdirektor Jena): "Wir haben die erste halbe Stunde komplett verschlafen und nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Die ersten drei Tore haben wir einfach schlampig verteidigt. Dann wird es gegen Altglienicke natürlich verdammt schwer. Vor der anstehenden Pause müssen wir grundsätzlich abwarten, was das Land Thüringen und die Stadt Jena sagt. Wir werden alles dafür tun, um weiter zu trainieren. Das ist unser täglich Brot und das, was wir am Besten können. Die Pause ist eine absolute Katastrophe für jeden Verein in der Regionalliga."
Christian Skoda (Spieler Altglienicke): "So ein Tor habe ich in der Tat noch nie erzielt. Ich habe hochgeguckt, gesehen dass der Torwart ein bisschen weit vorne ist und gedacht: 'hältst einfach mal drauf'. Dass es so klappt, ist natürlich geil. So ein Tor schießt man vielleicht ein Mal in der Karriere. Der anstehende Lockdown ist auf gut Deutsch gesagt 'absolute Scheiße'. Wir wissen nicht, wie lang es geht. Vielleicht geht es ins neue Jahr mit rein. Wir können nicht einmal trainieren. Das ist für keinen Fußballer eine gute Situation."
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mhe
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Sport im Osten | 01. November 2020 | 15:25 Uhr
unfassbar vor 17 Wochen
Wolfus, du hast leider Recht mit dem was du schreibst. Vielleicht war auch der Abstieg so geplant. Also alles dem Stadionneubau untergeordnet. Förster hat wieder Oberwasser und der Abstieg wurde nicht wirklich analysiert und die
Mitschuldigen können weiter schalten und walten. Man kann auch nicht sagen, wir steigen 2023 wieder auf, wenn das Stadion fertig ist. Das ist nicht planbar wie man diese Saison sieht. Hoffentlich ist bis dahin zumindest Corona zu bekämpfen. In diesem Sinne bleibt alle schön gesund!
B.S.B. vor 17 Wochen
Dann lege doch mal die Dienstverhältnisse deiner Vollamateurchemiker offen.Ich denke,soooviel wird da nicht gearbeitet.Sicher werden diese irgendwo,meist beim Hauptsponsor,einen Arbeitsvertrag haben,aber was dann tatsächlich gearbeitet wird steht sicherlich auf einen anderen Blatt.Das heist,es gibt für den Arbeitsvertrag Lohn und für den Anstellungsvertrag beim Verein ebenso.Wenn man die beiden Posten zusammenzieht wird dasselbe rauskommen,was die Kickerkollegen von Jena,Chemnitz,Lok bekommen.In der DDR hat man "Staatsamateure"dazu gesagt.Sicher werden sich eure Kicker,schon aus Versicherungsgründen,beim jeweiligen Arbeitgeber sehen lassen müssen,aber mit einem " normalen"Arbeitnehmer wirst du Diese niemals vergleichen können.
megaboss vor 17 Wochen
Ich glaube unsere Jungs hatten schon vor dem Anpfiff die Hosen voll,ohne Selbstbewußtsein ,Kampfgeist und Fortune.
Spätestens nach dem 2.Tor hätte man reagieren müssen.
Schade , die Saison ist gegen uns gelaufen.