Fußball | RegionalligaRozgonyi neuer Technischer Direktor beim Chemnitzer FC
Der Chemnitzer FC lässt mit einer interessanten Personalie aufhorchen. Wie der MDR vorab erfuhr, ist Ex-Bayreuth-Sportchef Marcel Rozgonyi seit August neuer Technischer Direktor. Der ehemalige Magdeburg-Profi und heutige Sportfunktionär war zuletzt mit Erzgebirge Aue in Verbindung gebracht worden, nachdem Rozgonyis Ex-Kollege Timo Rost dort als neuer Trainer unterschrieben hatte.
Mit der Verpflichtung des zusätzlichen Managers bereiten die Himmelblauen hinter den Kulissen die Voraussetzungen für eine Rückkehr in den Profifußball vor. Rozgonyi soll Prozesse, Abläufe und auch die personelle Besetzung von Posten im Verein hinterfragen und den Klub zielgerichteter aufstellen. Dabei dürfte der gebürtige Hoyerswerdaer genügend zu tun haben. Der Regionalligist drohte seit dem Aufstieg der Niners Chemnitz in die Basketball-Bundesliga immer mehr Sponsoren an die stadtinterne Konkurrenz zu verlieren.
Erfolgreiche Station in Bayreuth endete wegen der Familie
Rozgonyi ist aus seiner Zeit als Profi des 1. FC Magdeburg bekannt, gehörte damals zur Sensations-Startelf, die Bayern München am 1. November 2000 mit 4:2 n.E. aus dem DFB-Pokal warf. Der 46-Jährige gilt als sehr ehrgeizig und konsequent. In Bayreuth baute er als Sport- und Technischer Direktor in Personalunion gemeinsam mit Coach Timo Rost zweieinhalb Jahre ein Team auf, das letztendlich 2022 den Sprung in die 3. Liga schaffte. Die Spielvereinigung wollte seinen Vertrag anschließend unbedingt verlängern. Klub-Boss Wolfgang Gruber erklärte zu Rozgonyis Verzicht in der Lokalzeitung Kurier: "Das ist bitter für uns, aber er will mehr bei seiner Familie sein, die ja in Leipzig wohnt. Und das haben wir zu akzeptieren."
Rozgonyi bereits in Vereinsfarben im Stadion
Als Rost kurz darauf als Cheftrainer nach Aue ging, wurde darüber spekuliert, dass Rozgonyi das Erfolgsduo wieder komplettiert und dem Trainer erneut als Kaderplaner zuarbeitet. Jetzt aber schlug mit dem Chemnitzer FC überraschend der Lokalrivale zu. Beim 1:0-Heimsieg gegen den BFC Dynamo wurde Rozgonyi aber schon in himmelblauem Smoking im Stadion gesichtet. Am Rande der Partie sagte Rozgonyi gegenüber dem MDR: "Mit dem Stadion haben wir hier super Voraussetzungen. In Chemnitz kann man im Fußball etwas entwickeln, hier steckt eine Menge Potential."
Klar abgegrenztes Aufgabenfeld zu Sportchef Arnold
Obwohl Rozgonyi auch die Kompetenz für eine sportliche Führungsrolle mitbringt, soll sein Aufgabenfeld klar von Sportgeschäftsführer Marc Arnold abgegrenzt sein. Arnold ist also weiter hauptverantwortlich für Transfers, den Kader und die sportliche Entwicklung. Rozgonyi gebührt eher die Organisation um den Sport herum, vor allem wohl die Steigerung der Attraktivität für Sponsoren und die Gewinnung von mehr Zuschauern. Zu dessen Verpflichtung meint Arnold: "Ich bin sehr froh, dass wir Marcel für uns gewinnen konnten. Er hat in den vergangenen Jahren in Bayreuth sehr gute Arbeit geleistet und soll mit seiner Expertise die administrativen und organisatorischen Abläufe besser strukturieren, um weiter die Grundlagen für die Rückkehr in den Profifußball zu schaffen."
Neuerdings ist es im Profigeschäft nicht ganz unüblich, dass auch die Position als Technischer Direktor mit sportlichem Knowhow namhaft besetzt wird. In der Bundesliga arbeiteten bereits Edin Terzic bei Borussia Dortmund und Thomas Schaaf bei Werder Bremen in dieser Rolle. Mario Gomez füllt die Funktion gerade für Red Bull Soccer international aus. Für Viertliga-Verhältnisse ist Rozgonyi aber auch schon eine Hausnummer und zeigt, dass es beim CFC höher hinaus soll.
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 22. August 2022 | 17:45 Uhr
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