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Fußball | RegionalligaAltglienicke tut Rot-Weiß Erfurt doppelt wehNachholer 17. Spieltag

von Patrick Franz

21. Februar 2023, 21:29 Uhr

Erfurt hat gegen Altglienicke einen heftigen Dämpfer im Aufstiegsrennen kassiert. Torjäger Romario Hajrulla verletzte sich offenbar schwerer. Ausgerechnet der ungestrafte Übeltäter traf zum 1:0, am Ende hieß es 2:0 für die VSG. Es war die erste Niederlage seit Ende September für den Aufsteiger. Die Rot-Weißen bleiben wohl Tabellenführer in der Regionalliga, haben mit dem Chemnitzer FC und Carl Zeiss Jena aber brisante Spitzenspiele vor sich.

RWE-Coach Fabian Gerber nahm zwei Änderungen in der Startelf vor. Für den gelbgesperrten Aaron Manu rückte Samuel Biek in die Innenverteidigung, Til Schwarz übernahm Bieks Rolle im defensiven Mittelfeld. Dazu durfte Erik Weinhauer für Kay Seidemann beginnen.

Burtales Einsteigen setzt Hajrulla außer Gefecht

Folgenreiches Foul: Hier steht Philipp Zeiger Romario Hajrulla mit der Sohle auf dem Schienbein. Bildrechte: IMAGO/Bild13

Die Hausherren legten mit viel Offensivdrang los und Romario Hajrulla wurde erst im letzten Moment bei einer guten Einschussgelegenheit geblockt (6.). Dann aber gab es in einer Aktion einen doppelten Schock für Erfurt. Hajrulla schickte Keliano Tavares mit einem Steilpass, doch der Linksaußen wurde umstrittenerweise wegen Abseitd zurückgepfiffen. Parallel trat VSG-Verteidiger Philipp Zeiger, als er versuchte, das Zuspiel zu verhindern, mit der offenen Sohle gegen das Schienbein von Hajrulla (10.).

Der RWE-Torjäger, der an 13 Toren diese Saison beteiligt war, musste sofort ausgewechselt und durch den erst 19-jährigen Paul Kämpfer ersetzt werden. Es war großes Glück für Zeiger, dass Schiedsrichter Tobias Hagemann (Stahnsdorf/Brandenburg) weder Gelb noch die sogar mögliche Rote Karte zückte. Erfurt würde ein längerfristiger Hajrulla-Ausfall im Aufstiegskampf jedenfalls deutlich schwächen - unter anderem, weil Winterneuzugang Osayamen Osawe scheinbar noch nicht fit ist und auch in dem Moment weiter auf der Bank blieb.

Jedenfalls verlor Erfurt mit der Verletzung den Spielfluss. Altglienicke wurde dominanter und brachte viele gefährliche Ansätze zustande. Die beste Chance hatte Kolja Oudenne, als er durch fast die gesamte RWE-Hälfte sprinten konnte und nur knapp am langen Pfosten vorbei schoss (26.). Artur Mergel wurde dann noch einmal vor der Pause freigespielt, doch sein Abschluss wurde von Torwart Leon Bätge über die Kiste gefingert (44.).

Übeltäter Zeiger köpft die VSG-Führung

Zum zweiten Durchgang begann Erfurt wieder schwungvoller. Doch bei einer Ecke von Tolcay Cigerci nickte ausgerechnet Übeltäter Zeiger, der gegebenenfalls nicht mehr auf dem Feld stehen hätte dürfen, die Führung zum 1:0 (57.). Die Gastgeber waren in der Situation aber auch nicht gut sortiert beziehungsweise nicht eng genug dran am Torschützen. Mit dem Rückstand im Nacken erhöhten die Thüringer die Schlagzahl. Der nach einer Stunde eingewechselte Osawe sorgte für Tempo, haute jedoch den Ball über die Kiste, als er rechts durch war (64.). Die Rot-Weißen drückten nun zunehmend, erarbeiteten sich viele Standards und hatten Pech, als sich eine geblockte Flanke von Sidny Lopes Cabral sich mit kurioser Flugkurve aufs Netz statt ins Tor senkte (74.).

Erfurt und Altglienicke lieferten sich ein temporeiches Duell. Bildrechte: IMAGO/Bild13

Nach schlimmem Fehlpass von Salomon Nkoa scheiterte VSG-Joker Patrick Breitkreuz auf der Gegenseite im Eins-gegen-Eins-Duell an Keeper Franco Flückiger (79.). Zum Ende raffte sich RWE wieder auf und versuchte, mit der Brechstange ein Remis zu erzwingen. Der in der Nachspielzeit eingewechselte Philip Türpitz entschied das Spiel dann mit einer Aktion, als er dem ebenfalls erst reingekommenen Shean Mensah das 2:0 (90.) von der Grundlinie auflegte.

Rückschlag im Aufstiegskampf

Damit konnte Erfurt sich kein Polster für die Spitzenspiele anfuttern. Hajrulla musste nach der Auswechslung wohl nicht in die Klinik, konnte allerdings nicht auftreten und musste gestützt werden. Es wirkt unwahrscheinlich, dass er Samstag gegen den Zweiten Chemnitz auflaufen kann. Da der Vorsprung nur noch zwei Punkte beträgt, kann die Tabellenspitze nun bald verloren gehen. Zwar bleibt vorerst noch alles in der Hand der Thüringer, weil der CFC und Jena sogar eine Partie mehr absolviert haben. Aber bis zu Lok Leipzig auf Platz sechs dürfen sich nun alle Teams wieder Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Die Regionalliga Nordost ist spannend wie nie zuvor.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 21. Februar 2023 | 21:45 Uhr

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