Fußball | Trainerlegende FC Carl Zeiss Jena verleiht Hans Meyer die Ehrenmitgliedschaft

16. Mai 2023, 11:18 Uhr

Der FC Carl Zeiss Jena hat seinem legendären Trainer Hans Meyer eine ganz besondere Auszeichnung verliehen – der mittlerweile 80-Jährige, der den FCC einst zu drei FDGB-Pokalsiegen und ins Europapokalfinale führte, ist nun Ehrenmitglied der Blau-Gelb-Weißen.

Carl Zeiss Jena: Hans Meyer wird als Ehrenmitglied ausgezeichnet (16. Mai 2023)
Hans Meyer (3.v.li.) ist am Montag die Ehrenmitgliedschaft des FC Carl Zeiss Jena verliehen worden. Bildrechte: elf5 Jena GmbH

Der FC Carl Zeiss Jena hat seinem legendären Trainer und früherem Meisterspieler Hans Meyer die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Wie der Regionalligist am Dienstag (16. Mai) mitteilte, erhielt der 80-Jährige die "höchste Auszeichnung" der Blau-Gelb-Weißen am Abend zuvor im Rahmen eines Legendentalks auf dem Jenaer Frühlingsmarkt, "die in Anbetracht seiner Verdienste längst überfällig war".

"Da muss ich erst 80 Jahre werden, um die bekommen", grinste das neue FCC-Ehrenmitglied an der Seite von Vereinspräsident Ralph Grillitsch, dem langjährigen Spieler René Eckardt und René Klingbeil, dem aktuellen Trainer des Regionalligateams.

Drei FDGB-Pokalsiege und ein Europapokalfinale mit Jena

Hans Meyer stand als Verteidiger im Aufgebot der Jenaer Meistermannschaften 1968 und 1970, ehe er 1971 noch als 28-Jähriger den mittlerweile zum DDR-Nationaltrainer berufenen Georg Buschner auf der Trainerbank beerbte. 1981 verlor der FCC unter Meyer das Europapokalfinale der Pokalsieger in Düsseldorf gegen Dinamo Tiflis denkbar knapp mit 1:2. Gerhard Hoppes zwischenzeitlicher Führungstreffer war zu wenig. Auf dem Weg ins Endspiel hatte Jena noch Hochkaräter wie die AS Rom durch den legendären 4:0-Erfolg im Rückspiel, den FC Valencia und Benfica Lissabon besiegt.

Hans Meyer
Oktober 1980: Hans Meyer an der Seitenlinie des Ernst-Abbe-Sportfelds. Auf dem Rasen liefert seine Mannschaft ein Jahrhundertspiel und besiegt AS Rom mit 4:0. Bildrechte: imago/Camera 4

Nach drei FDGB-Pokalsiegen (1972, 1974, 1980) und vier DDR-Vizemeisterschaften (1973, 1974, 1975, 1981) wird der Diplomsportlehrer 1983 beim FCC gefeuert. Er geht zum Erzrivalen Rot-Weiß Erfurt, anschließend haucht er dem baldigen Pokalfinalisten, Europapokalteilehmer und Vizemeister FC Karl-Marx-Stadt neues Leben ein. Nach der Wende führt ihn sein Weg vom FCK-Nachfolger Chemnitzer FC kurz zurück nach Jena, dann zu Union Berlin. Über Twente Enschede ereilt ihn Ende der 1990er Jahre der erstmalige Ruf aus der Bundesliga. Dort hinterließ er bei Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg Spuren. Die Franken führte Meyer 2007 sensationell zum Triumph im DFB-Pokal.


red

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 21. Mai 2023 | 16:00 Uhr

13 Kommentare

MikeS vor 48 Wochen

Hans Meyer war und ist ein Typ ohne Beispiel - in jeder Hinsicht. Er kann so sarkastisch sein, ohne dass ihm das je einer Übel genommen hätte. Er ist nicht Quatscher sondern Kenner, nicht Laie sondern Fachmann. Eine Respektsperson eben!

NeuerHeip vor 48 Wochen

Sein bester mir bekannter Spruch:

"Frage: Im nächsten Spiel hat Ihr Robin Hood wieder gespielt, gut gespielt. War er beim Psychologen?

Meyer: Nein, bei mir. Ich hatte mal ein paar Jungs, die sind zum Psychologen, um konstanter und besser zu kicken.

Frage: Und hat's was gebracht?

Meyer: Die kamen zurück und haben genau wie vorher gespielt, konnten damit aber besser umgehen."

Quelle: "Ich entlasse mich künftig nur noch selbst". in: Der Spiegel, 18.10.2007, Online

Hafenbraeu vor 48 Wochen

Glückwunsch Hans Meyer und weiter alles Gute und Gesundheit. Mir geht es da wie SGDHarzer: Hans Meyer= EuropaCup gegen AS Rom und die Bielau-Gala. Unvergessen. Grüße von der Ostseeküste.

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