Fußball | Regionalliga Chemnitzer FC muss sich gegen formstarke Hertha-Youngster beweisen

33. Spieltag

21. Mai 2023, 09:11 Uhr

Vor zwei Monaten trennten den CFC und Hertha II noch 13 Punkte in der Tabelle – nun ist der Abstand auf einen Zähler geschrumpft. Am Sonntag, den 21. Mai ab 13 Uhr (live im SpiO-Ticker und auf mdr.de/sport), soll aus Chemnitzer Sicht zumindest dieser Vorsprung gewahrt werden. Dabei müssen die "Himmelblauen" gegen die spielfreudigen "Hertha Bubis" aber auf einige Leistungsträger in der Abwehr verzichten.

Felix Brügmann (23, Chemnitz)
Im Hinspiel gab es ein umkömpftes Unentschieden. Bildrechte: IMAGO / Picture Point

So schlecht es derzeit um die Bundesliga-Hertha steht, so gut läuft es im Gegenzug für die U23 der "alten Dame". Satte acht Spiele ohne Niederlage hat die Elf von Ante Covic am Stück bestritten und dabei offensiv ordentlich Eindruck gemacht. 19 Tore bei nur fünf Gegentoren sprechen eine deutliche Sprache: diese Hertha hat Lust auf Offensivfußball. Am vergangenen Wochenende schossen die "Hertha Bubis" den Berliner AK im Stadtderby mit 5:0 regelrecht aus dem Stadion.

Fünf Gegentore hat der CFC in dieser Saison zwar noch nicht kassiert, aber der Trend zeigt dennoch abwärts. Der zwischenzeitliche Mitfavorit im Aufstiegsrennen ist auf Tabellenplatz acht abgerutscht, von ehemals 13 Punkten Vorsprung auf Hertha II ist nur einer übrig geblieben. Vor allem in den letzten Partien merkte man dem CFC an, dass er im Saisonendspurt nicht ganz mithalten kann: Aus den Spielen gegen Babelsberg (1:1), Jena (0:1) und Lok Leipzig (1:1) holten die "Himmelblauen" nur zwei Punkte.

Die Tabelle vor dem 33. Spieltag
Verein Spiele Tore Punkte
7. Chemie Leipzig 32 48:43 51
8. Chemnitzer FC 32 45:30 49
9. SV Babelsberg 09 32 46:37 49
10. Hertha BSC II 32 55:50 48

Chemnitz erwartet keine Überraschungen

Hertha BSC II sei keine "Wundertüte", erklärte Trainer CFC-Christian Tiffert auf der Pressekonferenz am Mittwoch (17. Mai). Mittlerweile gebe es genügend Material, um die Spielphilosophie der – zuletzt sehr erfolgreichen – U23 der Hertha ausreichend analysieren zu können. Seine Spieler warnte Tiffert insbesondere vor der Geschwindigkeit der Herthaner Youngster. Gerade beim brandgefährlichen Umschaltspiel der Berliner müsse sein Team Vorsicht walten lassen.

Wir treffen auf eine sehr formstarke Mannschaft. Sie sind fußballerisch sehr gut ausgebildet und haben sehr viel Tempo. Es wird ein schweres Auswärtsspiel, das steht außer Frage.

Christian Tiffert (Chemnitzer FC)

Herthas Nachwuchs macht einen "reiferen Eindruck"

Christian Tiffert attestiert dem anstehenden Gegner aus Berlin aber nicht nur technische Qualitäten, sondern auch einen deutlichen Sprung in der Mentalität und Spielintelligenz. "Sie machen auf mich in der Rückserie einen 'reiferen Eindruck'. Das wirkt nicht mehr so wild, wie es manchmal der Fall gewesen ist." Diese Reife haben die "Hertha Bubis" in den letzten Spielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Seit dem 2:1 gegen Meisterfavorit Cottbus Anfang April hat die Covic-Elf aus jedem Spiel Punkte mitgenommen, zuletzt wurden Meuselwitz (3:0) und der Berliner AK (5:0) klar besiegt.

Christian Tiffert auf der Pressekonferenz des CFC. 1 min
Bildrechte: ARD.de

Vor allem Offensiv machen die Nachwuchskicker einen guten Eindruck. Trotz annähernd gleicher Punktzahl in der Tabelle, haben die Berliner (55) zehn Tore mehr als der CFC (45) geschossen. Einen großen Sprung hat aber vor allem die Defensive der Hertha gemacht. Nachdem sie in der Hinrunde mit 31 Gegentoren noch einen der schlechtesten Werte der Liga fabrizierte, sind es aktuell nur 17 in der Rückrunde – ein deutlich stabilerer Wert. Allerdings wartet mit dem CFC ebenfalls eine starke Verteidigung auf: Nur 11 Treffer gelangen den Chemnitzer Gegnern seit der Rückrunde.

Berger und Campulka fehlen dem CFC

Gerade dieses Abwehrbollwerk des CFC hat aktuell gewichtige personelle Ausfälle zu beklagen. Zum langfristig verletzten Chris Löwe (Innenbandriss) gesellen sich Robert Berger (Sprunggelenksprobleme) und Tim Campulka. Letzterer fand sich trotz einer mutmaßlichen Verletzung bereits wieder im Training, wird das Team wegen einer Gelbsperre aber dennoch nicht unterstützen können. Auch Stephan Mensah wird den "Himmelblauen" weiterhin fehlen. Er erlitt zuletzt einige Rückschläge im Genesungsprozess. "Wir gehen jetzt die sichere Variante und geben ihm einen Ticken mehr Zeit", so Tiffert.

Tor für Chemnitz, Tim Campulka (14, Chemnitz) trifft per Strafstoߟ zum 1:1
Gegen Babelsberg machte er noch das 1:1 vom Elfmeterpunkt aus - nun muss der CFC auf Tim Campulka (Gelbsperre) verzichten. Bildrechte: Picture Point

Beim angeschlagenen Robert Zickert ist der Chemnitzer Trainer derweil optimistisch über eine Rückkehr auf den Platz, dennoch muss die Abwehr wohl umgebaut werden. Stefan Pribanovic sei dafür ein aussichtsreicher Kandidat, doch Tiffert wollte sich auf der Pressekonferenz noch nicht in die Karten schauen lassen, in welcher Abwehrformation der CFC am Sonntag auflaufen wird.

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ori

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