Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
LiveLiveErgebnisse & TabellenSportartenSportarten

Fußball | Aufstiegsreform zur 3. LigaAufstiegsfrage: Einigung erzielt – Stillschweigen vereinbart

Stand: 04. November 2022, 07:51 Uhr

In der kontroversen Diskussion um die Aufstiegsfrage zur 3. Liga haben sich die reformwilligen Vereine am Donnerstag bei ihrer Zusammenkunft in Leipzig geeinigt. Das Ergebnis bleibt aber bis zum Treffen mit NOFV-Chef Hermann Winkler am kommenden Mittwoch geheim.

Vertreter von 19 Vereinen aus den Regionalligen Nordost, Bayern und Nord sowie der 3. Liga haben sich am Donnerstag im Leipziger Bruno-Plache-Stadion über eine mögliche Variante zu einem reformierten Aufstieg in die 3. Liga geeinigt.

"Geheimsache" bis zum NOFV-Treffen

Der Geschäftsführer von Nordost-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena, Chris Förster, der die Diskussion geleitet hatte, sprach von einem sehr "konstruktiven Gespräch", wobei "eine gute Basis gefunden wurde", obwohl "noch an ein paar Dingen" gearbeitet werden muss. Das Ergebnis bleibt aber bis zum Treffen der Vereine mit dem Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) am kommenden Mittwoch (9. November) in Landsberg vertraulich. "Wir werden dann hoffentlich auf offene Ohren stoßen. Es ist ja nicht so, dass der NOFV uns nicht unterstützt, er zeigte ja bereits Verständnis, hatte aber noch den inhaltlichen Vorschlag vermisst, den haben wir jetzt", so Förster weiter.

In der nächsten Woche wird es ein Treffen mit NOFV-Präsident Hermann Winkler geben. Bildrechte: IMAGO / Beautiful Sports

Weitere Abstimmung auf NOFV-Verbandstag

Bei dem bevorstehenden Treffen mit dem NOFV, zu dem Präsident Hermann Winkler geladen hat, soll gemeinsam über den Inhalt der heutigen Mammut-Runde diskutiert werden, um den Vorschlag beim NOFV-Verbandstag am 19. November in Potsdam als gemeinsame Lösung zu präsentieren. Mit einem entsprechenden Antrag könnte dann ein Außerordentlicher DFB-Bundestag berufen werden, auf dem über die neue Regelung abgestimmt wird. Laut Satzung sind für einen Außerordentlichen Bundestag Anträge von sechs Landesverbänden oder zwei Regionalverbänden notwendig.

Auch Manfred Schwabl, Präsident des Regionalligisten SpVgg Unterhaching aus Bayern, schloss sich der Initiative der Nordost-Vereine an. Bildrechte: imago images/foto2press

Schwabl: Aufstiegsreglung nicht zu Ende gedacht

Die Lösung des Aufstiegsproblems zur 3. Liga ist hochkompliziert und wird seit Jahren diskutiert. Manfred Schwabl, Präsident von Regionalligist SpVgg Unterhaching, der ebenfalls in Leipzig an der Diskussionsrunde teilnahm, ist daher "dankbar, dass der Nordosten das Thema aufs Tablett bringt, weil die Aufstiegsreglung nicht zu Ende gedacht ist." Der ehemalige Fußballprofi ergänzte: "Man muss die vernünftigste aller Lösungen finden. Es wird immer auch Gewinner und Verlierer geben. Aber es ist einmalig, dass der Erste nicht aufsteigt, das muss man lösen. Wie es zu lösen ist, da müssen alle ihre Köpfe zusammenstecken und dann werden wir sehen, was rauskommt."

Die Vereine tagten am Donnerstag im Leipziger Bruno-Plache-Stadion, der Heimstätte des 1. FC Lok. Bildrechte: IMAGO/opokupix

Folgende Lösungsvorschläge stehen in der Diskussion:

Lösungsvorschlag 1: Regionalligen reduzieren

Ein Neuzuschnitt der Regionalligen und eine damit einhergehende Reduzierung auf vier Spielklassen erscheint unwahrscheinlich. Sie würde eine Aufspaltung der Regionalliga Nordost und eine entsprechende Angliederung an die Ligen im Norden und in Bayern bedeuten. Dieses Szenario will der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) um jeden Preis verhindern und auch die beteiligten Verbände der anderen Ligen haben ihre eindeutige Ablehnung gegenüber dieser Variante erklärt.

Lösungsvorschlag 2: Aufstiegsspiele für alle Staffeln

Ein anderer Lösungsansatz: ein System, in dem weiterhin nur vier von fünf Meistern aufsteigen, in dem allerdings alle fünf Ligen gleichbehandelt werden. Auch das ist kaum durchsetzbar. Zum einen wäre das Kernproblem "Alle Meister müssen aufsteigen!" weiterhin nicht gelöst. Zum anderen ist es undenkbar, dass die privilegierten Ligen West und Südwest ihren Sonderstatus aufgeben. Auf einem etwaigen DFB-Bundestag, auf dem eine Änderung beschlossen werden müsste, haben die Verbände hinter den Regionalligen West und Südwest mehr Stimmen als die Verbände der anderen drei Ligen zusammen.

Lösungsvorschlag 3: Aufstockung der 3. Liga

Für viele der Teilnehmer gilt daher eine Aufstockung der dritten Liga auf 22 Mannschaften bei dann fünf Absteigern als beste Variante. Das allerdings stößt auf erbitterten Widerstand der Drittligisten, die bereits 2018 einem vierten Absteiger nur unter der Bedingung zähneknirschend zugestimmt hatten, dass der DFB den Unterbau auf vier Regionalligen reduziere. Ein bis heute uneingelöstes Versprechen, auch weil der NOFV sich schon seinerzeit vehement gegen eine Aufspaltung wehrte.

---
red

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 03. November 2022 | 21:45 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen