Fußball | RegionalligaOstklubs fordern NOFV erneut zur Unterstützung in der Aufstiegsfrage auf
Die ostdeutschen Regionalligisten wollen weiterhin eine Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga. Nachdem der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) dem Wunsch nach einem Außerordentlichen DFB-Bundestag nicht nachkam, fordern die Klubs den Verband erneut zur Unterstützung auf und wollen gemeinsam mit den Teams aus dem Norden und Bayern einen Lösungsvorschlag erarbeiten. Zudem haben die Vereine eine Petition gestartet. Der NOFV zeigt sich gesprächsbereit.
Der Wunsch: Keine Playoffs mehr für Regionalliga-Meister
"Meister sollen aufsteigen" – so lautet weiterhin die Forderung zahlreicher ostdeutscher Klubs aus der Regionalliga und der 3. Liga. Das bisherige System mit rotierenden Aufstiegsspielen zwischen den Meistern der Nord-, Nordost- und Bayern-Staffel soll abgeschafft werden. Dafür wollten die Vereine über den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) einen Außerordentlichen DFB-Bundestag einberufen lassen. Der NOFV aber erteilte dem Ansinnen in der Vorwoche eine Absage und begründete dies mit einer "fehlende Entscheidungsgrundlage".
NOFV-Klubs fordern erneut die Unterstützung des Verbandes
Dies führte wiederum zu Unverständnis bei den Vereinen, die den eigenen Verband scharf kritisierten. Nun adressieren sie unter dem Motto "Der Ball ist nicht mehr rund - Endlich Fairness im Aufstiegsrennen" ihren Verband erneut und fordern Unterstützung. In einem von zahlreichen Klubs wie Carl Zeiss Jena, Lok Leipzig, Rot-Weiß Erfurt, dem Chemnitzer FC oder Energie Cottbus veröffentlichen Text heißt es: "'Der NOFV steht in der Sache hinter den Vereinen.' So steht es in der Meldung des Regionalverbandes. Unseres Regionalverbandes. Wir fordern den NOFV auf: Es wird Zeit, sich VOR seine Vereine zu stellen und endlich tätig zu werden. Die aktuelle Aufstiegsregelung widerspricht allen Grundsätzen von Fairplay und Gleichbehandlung und damit im Übrigen auch der Präambel der DFB-Satzung."
Dabei werfen die Klubs den Verbänden Tatenlosigkeit vor: "Es bleibt das ungute Gefühl, dass ohne rebellierende Vereine die Regional- und Landesverbände lieber die Hände in den Schoß legen, um dieses Thema gar nicht erst anfassen zu müssen. Doch bitte was hindert den NOFV und die Landesverbände daran, einer offensichtlichen Ungerechtigkeit mit eigenen Vorschlägen und Ideen zu begegnen?"
Auf- und Abstieg sind keine Atomphysik - aber sie spalten seit Jahren unseren Fußball. Sie trennen in West und Ost, in Nord und Süd, in Glück oder Pech gehabt. Schluss damit!
Auszug aus dem offenen Brief der NOFV-Klubs
Verband soll für Vereine tätig werden
Die Vereine fordern die Verantwortlichen der Verbände weiter auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und im Sinne ihrer Mitglieder zu handeln. "Seid an der Seite Eurer Vereine, dann sind wir an der Seite unseres Regionalverbandes. Auch binnen kurzer Zeit eine faire Regelung zu diskutieren, die alle fünf Regionalligameister gleichbehandelt, ist realistisch. Ideen gibt es", heißt es in dem Statement weiter.
Aktuell steigen nur die Meister der Staffeln West und Südwest direkt in die 3. Liga auf. Der dritte Aufsteiger wird im Rotationsprinzip zwischen den Ligen Nord, Nordost und Bayern vergeben. Die verbleibenden zwei Meister spielen den vierten Aufsteiger in Hin- und Rückspiel aus. Diese Regelung steht seit Jahren in der Kritik, die Mehrheit spricht sich dafür aus, dass Meister aufsteigen müssen.
NOFV: Hermann Winkler sieht in Antrag eine überhastete Aktion
Die NOFV-Verantwortlichen um Verbandspräsident Hermann Winkler und den Präsidenten des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA), Holger Stahlknecht, hatten in einer Präsidiumssitzung in der vergangenen Woche das Bestreben der Vereine als unüberlegt empfunden. Es fehle schlicht an Vorbereitungszeit, um einen entsprechenden Antrag erfolgreich auf DFB-Ebene durchzubringen, so das Gegenargument. Eine offizielle Entscheidung über das Bestreben der Vereine wird allerdings erst am 19. November auf dem 10. Ordentlichen Verbandstag des NOFV gefällt.
Vereine arbeiten mit anderen Regionalligen an Lösung
Die Vereine wollen in den nächsten drei Wochen gemeinsam mit Klubs aus dem Norden und aus Bayern einen Lösungsvorschlag erarbeiten und diesen einbringen. Wie die "Bild" am Donnerstag (20.10.2022) berichtet, ist ein entsprechendes Treffen von Vereinsvertretern in Leipzig geplant. Auch ein favorisiertes Modell zur Neuregelung des Aufstiegs soll es geben. Demnach sollen die Erstplatzierten in einer Meisterrunde vier Aufsteiger ausspielen. Jeder Verein tritt jeweils einmal gegen einen der Konkurrenten an. Über das Heimrecht soll per Losverfahren entschieden werden. Dadurch hätte jeder Staffelsieger die gleiche Chance auf den Aufstieg.
NOFV zeigt sich gesprächsbereit
Der NOFV hat sich nach dem erneuten Vorstoß gesprächsbereit gezeigt. Vertreter der Vereine sollen für den 9. November, also zehn Tage vor der offiziellen Entscheidung, zu einem Treffen nach Leipzig eingeladen werden. Die Verein haben zudem eine Petition gestartet, um den NOFV zum Handeln zu bewegen. Dort wird für Unterstützung für das Vorhaben geworben.
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red/dpa
Reaktionen der Vereine auf dei NOFV-Entscheidung
Zum Thema
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 22. Oktober 2022 | 16:00 Uhr
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