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NOFV-Präsident Hermann Winkler steht der Forderung der Regionalligisten nach einem Außerordentlichen DFB-Bundestag ablehnend gegenüber. Bildrechte: IMAGO / Beautiful Sports

Fußball | RegionalligaNOFV-Präsident Winkler: "Will Verband und Ostfußball vor bitterer Niederlage bewahren"

Stand: 22. Oktober 2022, 17:32 Uhr

In der kontroversen Diskussion um eine Reformierung der Aufstiegsbestimmungen zur 3. Liga hat NOFV-Präsident Hermann Winkler im Interview mit MDR SACHSEN nochmals bekräftigt, vorerst nicht gegen die bestehende Regelung aktiv zu werden. Marc Arnold, Sportchef des Chemnitzer FC, äußerte dagegen wiederholt sein Unverständnis gegenüber dem Verband.

Zahlreiche ostdeutsche Regionalliga- und Drittligavereine wollen die bisherige Regelung mit rotierenden Aufstiegsspielen zwischen den Meistern der Nord-, Nordost- und Bayern-Staffel abschaffen. Hermann Winkler, Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) zeigt dafür grundsätzliches Verständnis: "Wir stehen zu einhundert Prozent an der Seite unserer Regionalligavereine." Er und das NOFV-Präsidium empfinden die bestehenden Bestimmungen als Ungerechtigkeit, dass es im Westen und Südwesten einen festen Aufsteiger gibt und die Vereine im Nordosten in die Relegation müssen. Er würde seit "Monaten dafür kämpfen, dass wir das Thema nochmal auf die Tagesordnung setzen".

Bundestag nicht "zielführend"

Allerdings sieht Winkler die Forderung der NOFV-Vereine, dazu einen Außerordentlichen Bundestag abzuhalten, als nicht "zielführend". Er begründet dies mit der Kürze der Zeit, denn in neun Wochen, also während der Fußball-WM in Katar, müsste vom Deutschen Fußball-Bund ein Außerordentlicher Bundestag organisiert werden, der mit all dem verbundenen logistischen Aufwand ca. 150.000 Euro verschlingen würde. Neben der Kostenfrage befürchtet Winkler zudem, dass in diesen neun Wochen keine mehrheitsfähige Vorlage für eine Abstimmung erarbeitet werden könne.

Winkler sieht Stimmen-Nachteil

"Leider sind die Mehrheitsverhältnisse bei einem DFB-Bundestag so, dass der Westen ca. 240 Stimmen besitzt und der NOFV lediglich 22 Delegierte hat." Zwar kämen noch ein paar aus dem Norden und aus Bayern dazu - trotzdem reiche dies bei weitem nicht. "Und vor dieser bitteren Niederlage möchte ich unseren Verband und den Ostfußball bewahren". Deshalb wolle Winkler einen anderen Weg gemeinsam mit den Vereinen gehen. Vertreter der Klubs sollen für den 9. November zu einem Treffen nach Leipzig eingeladen werden, ehe zehn Tage später beim NOFV-Verbandstag die endgültige Entscheidung fällt.

CFC-Sportchef Arnold: "Bewusst" keine Vorschläge eingereicht

Die ablehnende Haltung des Verbandes hat bei den Antragstellern bereits für heftige Kritik gesorgt. Marc Arnold, Sportdirektor des Chemnitzer FC, erneuerte im Gespräch mit der "Freien Presse" (Freitagsausgabe) die Kritik am NOFV. "Es war auf jeden Fall sehr erstaunlich, wie sich der NOFV dort positioniert hat. Als Begründung wurde genannt, dass wir keine konkreten Vorschläge gemacht hätten, über die abgestimmt werden könne. Aber das haben wir ja ganz bewusst so gemacht", sagte Arnold "Damit wollten wir verhindern, dass die Diskussion schon im Vorfeld zerstört wird und das unser Anliegen schon von vornherein abgelehnt wird, weil es heißt: Dies geht oder das geht nicht."

Wir werden nicht lockerlassen

Marc Arnold | Sportchef Chemnitzer FC

Laut Arnold hat die Forderung der Vereine schon jetzt etwas bewirkt. "Wir haben erreicht, dass die Debatte wieder an Fahrt aufgenommen hat. Es wird wieder vermehrt darüber gesprochen, dass die aktuelle Aufstiegsregelung einfach nicht fair ist und reformiert werden muss. Auch deshalb bleiben wir jetzt am Ball und werden nicht lockerlassen."

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red/dpa

Reaktionen der Vereine auf dei NOFV-Entscheidung

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 22. Oktober 2022 | 16:00 Uhr

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