Fußball | Regionalliga Mitgliederversammlung bei Rot-Weiß Erfurt: RWE berappelt sich
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Das Insolvenzverfahren von Rot-Weiß Erfurt befindet sich auf den letzten Metern, wie es ausgeht ist noch ungewiss. Seit zweieinhalb Jahren ist aber die Jugendabteilung und das Vereinswesen von RWE vom Insolvenzbeschlag befreit, seither arbeiten die Gremien an der Neustrukturierung des Vereins.
Das Interesse an der Mitgliederversammlung war groß, rund 250 der aktuell 1.685 Mitglieder waren gekommen. Zwar ist die Gesamtzahl der Mitglieder während der Insolvenz deutlich weniger geworden, aber die Tendenz ist wieder positiv. Seit Saisonbeginn sind 300 neue dazu gekommen. Auch die Finanzen sind in Ordnung. Das abgelaufene Geschäftsjahr (01.07.21 bis 30.06.22) hat der RWE mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen. 320.000 Euro hat der Verein eingenommen und 308.000 Euro ausgegeben.
Insolvenzverwalter Reinhardt attackiert Rombach
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Insolvenzverwalter Volker Reinhardt einen Lagebericht abgegeben und sich den Fragen der Mitglieder gestellt. In den nächsten Wochen wird eine Gläubigerversammlung stattfinden, in der über den vorliegenden Insolvenzplan abgestimmt werden soll. Ob der Verein dann gelöscht wird oder unbelastet neu starten kann, ist noch offen. Überraschend war, dass Reinhardt den ehemaligen RWE-Präsidenten Rolf Rombach öffentlich angegriffen hat. Dieser würde "die Verantwortung dafür tragen, dass der Verein jetzt in dieser misslichen Lage ist", sagte Reinhardt. Und Rombach trage weiter dazu bei, dass die Lage sich nicht verbessere.
Die Zukunft von RWE entscheidet sich in der anstehenden Gläubigerversammlung. Wie die ausgehen wird, wollte Reinhardt nicht einschätzen. Es gäbe zwei Lager. Das eine habe Zustimmung signalisiert. Das andere arbeite aktiv gegen den Insolvenzplan. Auch wenn die heutige Mitgliederversammlung positive Signale gesendet hat – die Zukunft von RWE ist völlig offen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 21. Januar 2023 | 16:00 Uhr
Don.Domenico vor 19 Wochen
Der eine Insolvenzverwalter häuft als langjähriger Präsident viele Millionen Schulden an. Der andere schafft es in mehreren Jahren nicht, das zu tun, wofür er bezahlt wird - einen funktionierenden Insolvenzplan zu erarbeiten. Sich gegenseitig zu beschuldigen, macht es auch nicht besser. Wirft zudem einen ziemlich dunklen Schatten auf diesen Berufsstand. Der nächste Entscheidungsträger bei RWE ist hoffentlich kein Rechtsverdreher.