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Fußball | RegionalligaTrauer um NOFV-Präsident Erwin Bugar

Stand: 03. Dezember 2020, 10:03 Uhr

Erwin Bugar ist tot. Der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes starb an den Folgen eines Herzinfarktes. NOFV-Vize Hermann Winkler würdigte den 68-Jährigen als "ehrlichen Sportsfreund".

Großer Verlust für den ostdeutschen Fußball: Erwin Bugar ist tot. Wie der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) bestätigte, starb der 68-Jährige an den Folgen eines Herzinfarktes. "Wir sind fassungslos und unsagbar traurig. In diesen schweren Stunden gilt unser Mitgefühl den Angehörigen von Erwin Bugar, aber auch seinen Freunden und Weggefährten. Der Schock sitzt tief, nach einem Moment des Innehaltens wird ein Nachruf erfolgen, um zu erinnern und die Verdienste von Erwin Bugár zu würdigen", heißt es in einer Mitteilung des NOFV.

Hermann Winkler: "Ich mochte seine unaufgeregte Art"

Hermann Winkler, NOFV-Vize und Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes sagte "Sport im Osten": "Ich kannte ihn fünf Jahre. Er war ein Freund, Ratgeber und toller Wegbegleiter. Es ist ein unglaublich großer Verlust für mich und den Nordostdeutschen Fußballverband. Er wusste immer, worüber er spricht, ich mochte seine unaufgeregte und sachliche Art. Er war ein ehrlicher Sportsfreund"."

MDR-Sportchef Richter: "Konstante im Ostfußball"

Bugar stand seit zwei Jahren dem NOFV vor, nachdem er zuvor Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) war. Zudem war der Rechtsanwalt aus Möckern in Sachsen-Anhalt vier Jahre Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Sein Tod reißt eine große Lücke, weiß auch MDR-Sportchef Raiko Richter: "Das ist ein großer Schock für die Sportwelt. Erwin Bugár war immer eine Konstante im Ostfußball. Freundlich, warmherzig und auch ein stets verlässlicher Partner für den MDR. Wir wünschen seiner Familie viel Kraft in diesen schweren Stunden."

Über 25 Jahre Verbandsarbeit

Auch der Deutsche Fußball-Bund würdigte das Wirken Bugárs, der u.a. elf Jahre Mitglied im DFB-Kontrollausschuss und von 2000 bis 2002 Mitglied des Sportgerichts war. DFB-Boss Fritz Keller sagte: "Er war im DFB-Präsidium und im gesamten deutschen Fußball sehr geschätzt - als Vertreter der Basis, der den Fußball stets in seiner Gesamtheit sah und sich große Verdienste erworben hat. 2013 etwa, als das Hochwasser Elbe und Saale auch in seiner Heimat Sachsen-Anhalt über die Ufer treten ließ, setzte er sich leidenschaftlich für die Amateurvereine der Region ein."

NOFV: Erhalt der RL Nordost mit ihm verbunden

Bildrechte: Fußballverband Sachsen-Anhalt

Der NOFV reagierte bestürzt. "Wir verlieren einen engagierten Sportkameraden und Freund, der sich leidenschaftlich für die Belange der Vereine eingesetzt hat. Der Erhalt der Regionalliga Nordost wird eng mit seinem Namen verbunden bleiben. Wir sind fassungslos und unsagbar traurig", heißt es in einem Nachruf. Der FSA, dessen Präsident Bugár von 2012 bis 2018 war, betonte: "Erwin Bugár hat in 30 Jahren als Funktionär maßgeblich dafür gesorgt, dass sich der Fußballverband Sachsen-Anhalt zu einem modernen Sportverband entwickelt hat. Er hat sich neben der fachlichen Entwicklung des Verbandes immer auch um das Thema Verbandskultur bemüht und gleichzeitig den gesellschaftlichen Auftrag eines großen Sportverbandes ins Zentrum gestellt." Neben dem Spielbetrieb habe sich Bugár stark für integrative und inklusive Maßnahmen engagiert. Auf der Landesebene habe er es verstanden, Sport, Politik und Wirtschaft zum Nutzen des Fußballverbandes zu vereinen.

Ostdeutsche Klubs fassungslos - FCM mit Trauerflor

Auch die ostdeutschen Vereine sind fassungslos über das Ableben des Funktionärs. "Diese Nachricht erreichte uns plötzlich und völlig unerwartet. Wir hatten ihn zuletzt noch bei allen Gesprächen um die Fortführung des Spielbetriebes in der Regionalliga Nordost als besonnenen und vereinenden Menschen kennengelernt. Sein Engagement als ehrenamtlicher Präsident des Verbandes war beispielhaft", sagte Romy Polster, Vorstandsvorsitzende des Chemnitzer FC. Chris Förster, Geschäftsführer des FC Carl Zeiss Jena, ergänzte: "Erwin Bugár war ein stets verlässlichen Ansprechpartner, den wir vor allen Dingen für seine sachliche und lösungsorientierte Art sehr geschätzt haben, die beim oftmals nicht leichten Manövrieren des NOFV durch komplizierte Zeiten unerlässlich war." Der 1. FC Magdeburg, dessen Ehrenmitglied Bugár war, kündigte für das Spiel der 3. Liga am Freitag gegen den SV Meppen (19:00 Uhr) eine Gedenkminute an. Außerdem werde der FCM mit Trauerflor auflaufen.

2017: Erwin Bugar ehrt Magdeburgs Christian Beck (re.) als besten Drittliga-Torjäger Bildrechte: imago images / Christian Schroedter

rei/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 03. Dezember 2020 | 17:45 Uhr

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