Fußball | Regionalliga CFC-Trainer Tiffert stellt sich in die Dienste des Vereins und will Wiedergutmachung gegen Viktoria Berlin

34. Spieltag

26. Mai 2023, 20:15 Uhr

Sportlich scheint der Zug für den CFC schon abgefahren. Zwar steht in der kommenden Woche am "Tag der Amateure" noch das entscheidende Landespokalfinale gegen Lok Leipzig an, in der Liga jedoch hat der fußballerische Output gegen Viktoria Berlin am letzten Spieltag weit weniger Tragweite. Dafür gibt es aktuell ordentlich Nebengeräusche rund um finanzielle Schwierigkeiten - mehrere Leistungsträger müssen den Verein verlassen - und um die Rolle des CFC-Vorstands in diesem Zusammenhang.

Christian Tiffert
Christian Tiffert will den Neuaufbau mit dem Verein angehen. Bildrechte: Matthias Koch

Finanzkrise beim CFC überschattet sportliche Talfahrt

Beim Chemnitzer FC geht es derzeit wenig rosig zu. Am Donnerstag verkündeten die "Himmelblauen" den Abschied gleich mehrerer Leistungsträger. Aufgrund finanzieller Probleme könne keiner der auslaufenden Verträge verlängert werden. Doch dabei blieb es nicht: Gegen Vereinspräsidentin Romy Polster und Marc Arnold, Geschäftsführer der Fußball GmbH des CFC, wurden Vorwürfe der Misswirtschaft laut.

Ordentlich Zündstoff also, der gerade gefährlich nah am Pulverfass mit dem himmelblauen Logo schwelt. Entsprechend defensiv verhielt sich Trainer Christian Tiffert auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Viktoria Berlin. Sportlich hat diese Partie lediglich kosmetischen Charakter, doch immerhin könnte der CFC noch einen Negativrekord umgehen (28. Mai ab 13 Uhr, live im Ticker in der SpiO-App und auf mdr.de/sport). Und dann steht ja auch noch das große Pokalfinale gegen Lok Leipzig und die damit verbundene Entscheidung um den Einzug in den DFB-Pokal an.

Die Tabelle vor dem 34. Spieltag
Verein Spiele Tore Punkte
7. Chemie Leipzig 33 50:45 52
8. Hertha BSC II 33 58:51 51
9. Chemnitzer FC 33 46:33 49
10. SV Babelsberg 09 33 46:38 49
11. Berliner AK 33 44:51 45
12. FC Viktoria Berlin 33 46:46 49

"Hausaufgaben" gegen Viktoria machen

Doch CFC-Trainer Tiffert bleibt mit dem Kopf im Hier und Jetzt. Bevor das Finale im Sachsenpokal ansteht, soll bestenfalls die Negativserie in der Liga beendet werden. Seit vier Spieltagen warten die Chemnitzer mittlerweile auf einen Sieg, verloren zuletzt verdient gegen Hertha BSC II. "Man kann sich tabellarisch noch verbessern und das sollte auch ein Ziel sein", ließ der Coach verlauten. Mit entsprechender Schützenhilfe könnten die "Himmelblauen" tatsächlich noch auf Tabellenrang sieben vorrücken - und damit das schlechteste Ergebnis jemals in der Regionalliga Nordost abwenden. Das ist bisher der neunte Platz aus der abgebrochenen Saison 2020/21 und den die Chemnitzer auch aktuell begleiten.

Dass der Gegner aber kein einfacher ist, bewies schon das Hinspiel. Ausgerechnet das Nachholspiel gegen die Berliner ging glatt mit 0:3 verloren und markierte die erste Niederlage des CFC seit Monaten. Zuvor hatten sich die "Himmelblauen" als potenzieller Aufstiegskandidat in Stellung gebracht. Tiffert betonte, die eigenen Hausaufgaben für den anstehenden Gegner machen zu wollen. Dennoch werde es nicht einfach. "Es ist gegen die Mannschaft sehr schwer. Sie haben giftige Spieler und auch körperliche Größe vorne im Sturm." Immerhin: Auch beim FC Viktoria läuft es sportlich gerade schlecht. Die letzten drei Partien der Berliner gingen allesamt verloren mit insgesamt neun Gegentoren.

Tiffert will den weiteren Weg des CFC mitgestalten

Für den Trainer der "Himmelblauen" waren die letzten Tage keine einfachen - und auch die weiteren Wochen lassen nur wenig Aussicht auf Besserung zu. Seinen eigenen Weg sieht er aber definitiv beim Chemnitzer FC, das machte der Übungsleiter auf der Pressekonferenz deutlich.

Ich kann entweder meine Sachen packen und gehen – das steht mir ja frei – oder ich kann alles annehmen und die Sachen mittragen und genau das will ich tun.

Christian Tiffert (CFC)

Aktuell seien für die kommende Saison 16 Spieler unter Vertrag - kommende Transfers, so deutete der Verein es bereits an, werden primär aus dem eigenen Nachwuchs akquiriert. Damit könnte ein nicht unerheblicher Teil des Kaders künftig aus der Chemnitzer U19 kommen - und die Wettbewerbsfähigkeit der "Himmelblauen" deutlich darunter leiden. Entsprechend vorsichtig umreißt Tiffert die Ziele der nächsten Saison.

Wir sollten nicht von Träumereien für die nächste Saison sprechen. Das ergibt sich nicht aus dem Kader.

Christian Tiffert (CFC)

Viel Trubel also, bei dem es spannend sein wird zu sehen, wie der gesamte Chemnitzer Verein damit umgehen wird. Kurzfristig wäre ein sportlicher Erfolg gegen Viktoria Berlin (am Sonntag, 28 Mai, ab 13 Uhr) und Lok Leipzig (Sonntag, 3. Juni, ab 16.15 Uhr) zumindest ein Anfang auf dem langen Weg der Besserung.

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ori

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 28. Mai 2023 | 19:30 Uhr

2 Kommentare

Chemieschwein vor 47 Wochen

Tiffert kann gar nichts dafür ,der kann einem nur leid tun ..gegen Lok gibts ne Klatsche ,weil keiner von denen die gehen müssen , werden irgendeinen einen Finger krumm machen ..wer weiss wie lange es schon keine Kohle für die Spieler gab ..

Bernhard vor 47 Wochen

Da kann ja Tiffert seine katastrophalen Leistungen unter seine Regie weiterhin schönreden. Bei jeden anderen Verein müsste er seine Sachen packen.

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