Handball | European League Thüringer HC dreht Rückstand gegen Ramnicu Valcea
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3. Spieltag
Der Thüringer HC hat in der European League einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht. Das Müller-Team besiegte im dritten Gruppenspiel auch den rumänischen Vertreter SCM Ramnicu Valcea.

Der Thüringer HC hat auch das dritte Gruppenspiel in der European League für sich entschieden. Das Team von Trainer Herbert Müller gewann am Sonntagabend mit 38:31 (19:16) gegen SCM Ramnicu Valcea aus Rumänien und machte einen großen Schritt in Richtung Viertelfinal-Einzug. Die Thüringerinnen führen die Gruppe D weiter souverän an.
THC kommt nur schwer in die Partie
Allerdings kamen die Gastgeberinnen schwer in die Partie. Zu Beginn unterliefen ihnen viele Fehler, was die Rumäninnen zu einem schnellen 0:3 nutzen. Bereits in der vierten Minute nahm Müller seine erste Auszeit. Doch auch danach war noch keine Souveränität im THC-Spiel, Ramnicu Valcea baute seinen Vorsprung weiter aus (4:10, 13.).
Nur langsam arbeiteten sich die Thüringerinnen in die Partie hinein, doch dann verkürzten sie den Rückstand durch eine 4:0-Serie von 10:15 auf 14:15 (25.). Angeführt von einer starken Torhüterin Irma Schjött, die sich gleich mehrfach durch Paraden auszeichnete, kamen die Gastgeberinnen in der 27. Minute nach einem Tempo-Gegenstoß zum 16:16-Ausgleich. Und schließlich war es die treffsichere Annika Lott, die den THC beim 17:16 (28.) erstmals in Führung brachte. Bis zur Halbzeitpause erzielte der Vorjahres-Vierte der Bundesliga zwei weitere Treffer.
Valcea hat am Ende keine Chance
Nach dem Seitenwechsel schraubte der THC den Vorsprung weiter nach oben, brillierte mit einer beweglichen Abwehr und schnellen Gegenstößen. Ramnicu Valcea kam nur noch einmal (23:20, 39.) etwas heran. Doch umgehend zogen die Thüringerinnen wieder davon (28:22, 43.) und verteidigten die Führung souverän bis ins Ziel. Beste Werferin des THC war Annika Lott, die insgesamt neunmal traf.
Jakubisova spielt noch einmal groß auf
"Das war ein Genuss für die Zuschauer. Das war ein geiles Spiel", sagte Lydia Jakubisova, die sechs Treffer beisteuerte, dem MDR. Die 41-Jährige hatte eigentlich gar nicht mehr im Kader gestanden, war aber aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Jennifer Rode von Trainer Müller nachnominiert worden. "Ich bin froh, dass der Herbert mich mitgenommen hat und dass ich noch so ein Spiel erleben durfte", freute sie sich.
Bedenken hatte sie zwar, konditionell nicht mithalten zu können: "Aber irgendwie habe ich es geschafft. Ich weiß selbst nicht, wie." Sie habe ihrem Coach versprochen, zu helfen, wenn sie gebraucht wird.
Trainer Müller lobt Charakterstärke seines Teams
Herbert Müller jedenfalls konnte nach anfänglicher Verärgerung am Ende aufatmen. "Es war ein absolutes Highlight, mit dieser Dramaturgie", sagte er im Gespräch mit dem MDR. Zu passiv habe sein Team zu Beginn verteidigt, aber: "Je mehr Zweikämpfe wir gewonnen haben, desto mehr haben wir gewusst: Wir können das Ding noch drehen."
Einerseits lobte Müller die Charakterstärke seines Teams, das sich von den Rückschlägen schnell erholte, andererseits das Tempospiel: "Uns war klar: Wenn wir die Abwehr festigen können und dann selbst ins Tempospiel kommen, können wir sehr schnell ein Spiel drehen. Wir haben zu jeder Sekunde dran geglaubt."
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mze/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sport bei MDR aktuell | 22. Januar 2023 | 20:40 Uhr