Handball | Bundesliga THC bleibt in Reichweite zum Spitzenreiter, Zwickau und Halle chancenlos

14. Spieltag

Der Thüringer HC hat einen weiteren Sieg eingefahren und bleibt an Spitzenreiter Bietigheim dran, der seinerseits Sachsen Zwickau keine Chance ließ. Auch Union Halle-Neustadt war von einer Überraschung weit entfernt.

Sonja Frey (Thüringer HC, 5) überwindet die Abwehr
Sonja Frey (Thüringer HC, 5) überwindet die Abwehr. Bildrechte: Steffen ProessŸdorf

Thüringer HC weiter an Bietigheim dran

Der Thüringer HC hat gegen den VfL Oldenburg den nächsten Sieg eingefahren. Das Team von Trainer Herbert Müller gewann vor 800 Zuschauern in eigener Halle mit 36:27 (17:15) und wahrt damit den Abstand von einem Punkt auf den bislang verlustpunktfreien Spitzenreiter SG BBM Bietigheim, der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat.

Die Thüringerinnen dominierten die Anfangsphase mit schnellem Spiel über die Außenpositionen und setzten sich zunächst mit 7:3 (10.) ab. Doch die Oldenburgerinnen ließen sich nicht abschütteln (9:6, 15.), zudem hatten die Heimfans einen Schreckmoment zu überstehen: Die gerade erst von einer Schulterverletzung zurückgekehrte Jennifer Rode blieb nach einem THC-Angriff am Boden liegen und musste behandelt werden. Die Rückraumspielerin musste für das Spielfeld für einige Minuten verlassen, derweil Oldenburg weiter verkürzte (14:11, 24.).

Handballerinnen jubeln auf dem Feld: (von links) Vilma Matthijs Holmberg (Thüringer HC, 11), Nathalie Hendrikse (Thüringer HC, 6), Johanna Reichert (Thüringer HC, 29), Jennifer Rode (Thüringer HC, 43)
Nathalie Hendrikse (2.v.l.), beste THC-Werferin, jubelt mit ihren Teamkolleginnen. Bildrechte: Steffen Prößdorf

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste dran. Sie profitierten von ihrer starken Torhüterin Nele Reese, die sich mit insgesamt 16 Paraden auszeichnete, sowie von Unkonzentriertheiten der Thüringerinnen (19:17, 28:24). Erst in der Schlussphase konnten sich die Gastgeberinnen entscheidend absetzen und gewannen am Ende sogar recht deutlich. Beste Werferin war Nathalie Hendrikse: Die Rechtsaußen-Spielerin des THC machte mit zwölf Toren, darunter sieben Siebenmetern, auf sich aufmerksam.

Zwickaus Erfolgsserie endet beim Spitzenreiter

Die Handballerinnen von Sachsen Zwickau haben ihre Erfolgsserie nicht fortsetzen können. Nach drei Bundesliga-Siegen in Folge kassierte das Team von Trainer Norman Rentsch am Mittwochabend beim Spitzenreiter eine deutliche Niederlage: Die Zwickauerinnen unterlagen der SG BBM Bietigheim mit 25:37 (11:21). In der Tabelle bleiben sie auf dem elften Platz mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang.

Antje Döll  BBM
Die Bietigheimerinnen um Antje Döll wurden ihrer Favoritenrolle auch gegen Sachsen Zwickau gerecht. Bildrechte: IMAGO/Pressefoto Baumann

Die Gäste aus Sachsen starteten gut in die Partie und konnten dem Favoriten zu Beginn sogar Paroli bieten. Zwar gingen die Bietigheimerinnen mit 3:1 (5.) und 5:2 (8.) in Führung, aber spielten nicht fehlerfrei. Nach der ersten von Norman Rentsch genommenen Auszeit arbeitete sich dessen Team wieder heran und kam beim 7:7 (15.) sogar zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Dann aber schlichen sich Fehler bei den Zwickauerinnen ein - und Bietigheim zog durch eine 5:1-Serie auf 12:8 (19.) davon.

Anschließend war für den Außenseiter nichts mehr zu holen. Im Gegenteil: Die Bietigheimerinnen spielten ihre individuelle Klasse aus und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. Schon zur Halbzeitpause war der Sieg für den Spitzenreiter fast sicher, nach dem Seitenwechsel änderte sich daran nichts mehr. Beste Werferin der Gäste war Rückraumspielerin Ema Hrvatin, die sechs Tore erzielte.

BVB Dortmund eine Nummer zu groß für Halle Neustadt

Union Halle-Neustadt hat in Spiel eins nach der vorzeitigen Entlassung von Trainerin Katrin Schneider eine klare 21:28 (8:15)-Heimniederlage gegen das Spitzenteam des BVB Dortmund kassiert. "Wir haben über weite Phasen eine gute Abwehr gespielt, waren flexibel und werden nun Stück für Stück die Problemfelder angehen", sagte Interimstrainer und Sportdirektor Jan-Henning Himborn nach der Schlusssirene. Gewinnt Neckarsulm am kommenden Samstag gegen Schlusslicht Waiblingen, rutschen die Sachsen-Anhalterinnen auf den Abstiegsrelegationsrang.

Zwei Handballerinnen im Kampf um den Ball
Die Hallenserinnen Edita Nukovic (li.) und Alexandra Lundström (re.) nehmen Dana Bleckmann in die Zange. Bildrechte: IMAGO / Eckehard Schulz

Knapp eine Viertelstunde lang agierte das nun wieder von Himborn angeleitete Team auf Augenhöhe mit dem Europapokal-Teilnehmer. Aus einer aggressiven und gut organisierten Defensive stach die ganz stark aufgelegte Keeperin Anica Gudelj hervor. Die Kroatin hatte am Ende der Partie 15 Paraden (38 Prozent) aufzuweisen. Allerdings hakte nicht zuletzt im ersten Durchgang das Offensivspiel der Gastgeberinnen. In der 17. Minute waren die Gäste erstmals auf vier Tore davongezogen (3:7).

Jan-Henning Himborn 5 min
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Nach der fünften Niederlage in Serie ist Union Halle-Neustadt weiter im freien Fall. Wildcats-Sportdirektor und -Interimstrainer Jan-Henning Himborn gab im Anschluss an die BVB-Pleite ausführlich Auskunft zur Situation.

Mi 08.02.2023 22:38Uhr 04:31 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-union-halle-neustadt-jan-henning-himborn-nach-bvb-100.html

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Der Rückstand wuchs kontinuierlich, weil Halle-Neustadt in den letzten sechs Minuten bis zur Pausensirene kein einziges Tor mehr warf und der BVB dadurch ein beruhigendes Sieben-Tore-Polster mit in die Kabine nahm. Immerhin wurde es mit Wiederanpfiff im Angriff besser – allen voran dank Cara Reuthal, die binnen 15 Minuten nach der Pause sieben Tore erzielte und damit Topscorerin der Partie wurde. Als es anschließend dennoch zweistellig zu werden drohte (55./18:27), raffte sich Union noch einmal auf und verkürzte immerhin wieder auf sieben.

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mze/mhe

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 08. Februar 2023 | 21:45 Uhr

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