Nathalie Hendrikse und Dana Bleckmann
Gegen den BVB war Nathalie Hendrikse beste Werferin des THC. Bildrechte: IMAGO/Christian Heilwagen

Handball | Bundesliga Halle sichert Klassenerhalt, Zwickau zittert, THC souverän

25. Spieltag

20. Mai 2023, 19:57 Uhr

Mit einer vor allem nach der Pause starken Leistung hat der SV Union Halle-Neustadt in Leverkusen die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt. Der BSV Zwickau muss derweil zittern. Der THC hat gegen den BVB gejubelt.

Die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt bleiben erstklassig! Das Team von Trainer Jan-Henning Himborn gewann am Samstag nach einer deutlichen Leistungssteigerung mit 35:30 (15:16) in Leverkusen und revanchierte sich damit nebenbei für die deutliche Hinrunden-Niederlage. Einen Spieltag vor Saisonende können die Wildcats mit nun 15:35 Punkten nicht mehr in die Abstiegszone rutschen.

Alexandra Lundstroem
Alexandra Lundström avancierte mit neun Treffern zur besten Spielerin auf der Platte. Bildrechte: IMAGO/Eckehard Schulz

Halle hielt nach einem torreichen Beginn zunächst gut mit. Auch wenn Leverkusen die besseren Aktionen in der Offensive hatte, blieb es bis zur 10. Minute eng. Eine Zwei-Minuten-Strafe warf die Wildcats dann aber ein wenig aus dem Konzept. Leverkusen zog auf 7:3 davon und profitierte auch im Anschluss von vielen technischen Fehlern sowie ungenutzter Chancen der Gäste. Nach 23 Minuten wuchs der Vorsprung erstmals auf fünf Tore an (13:8). Bis zur Pause berappelte sich Halle aber wieder und nutzte seine Chancen konsequent. Angeführt von einer starken Judith Tietjen konnte der Rückstand auf 15:16 verkürzt werden.

Tietjen war es dann auch, die die Wildcats nach der Pause für ihr nun deutlich mutigeres Offensivspiel mit dem Ausgleich belohnte (17:17/33. Minute). Fortan entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, beide Teams trafen quasi im Gleichschritt. Nach 39 Minuten konnte Halle durch Alexandra Lundström erstmals in Führung gehen (21:20) und diese auch behaupten. Leverkusen fehlte nun die Zielstrebigkeit in den eigenen Aktionen und haderte mit technischen Fehlern. Die Wildcats hatten dagegen immer die richtige Antwort parat, spielten sich ab der 50. Minute in einen Rausch und zogen sukzessive davon. Vor allem die Schwedin Lundström konnte mit einigen tollen Treffern punkten und war mit neun Toren am Ende beste Schützin auf der Platte.

Zwickau geht in Neckarsulm unter

Der BSV Zwickau hat bei der Sport-Union Neckarsulm hochverdient mit 25:28 (9:14) verloren. Das Team von Norman Rentsch ist damit einen Spieltag vor Saisonende auf den Relegationsplatz gerutscht.

Zwickau spielte eine erste Hälfte zum Vergessen. Einzig Ema Hravtin versprühte Spielwitz. Die Gastgeberinnen verteidigten sehr physisch, der BSV kam damit überhaupt nicht zurecht. Vollkommen verdient ging es mit einem 9:14 aus Zwickauer Sicht in die Kabine.

Es ging für den BSV um viel: Eine Niederlage und Neckarsulm würde die Westsächsinnen in der Tabelle überholen und auf den Relegationsplatz schieben. Einen Spieltag vor Schluss. Die Relevanz des Spiels schien einzig Hrvatin und Anna Frankova wirklich bewusst zu sein, die zusammen auf 15 Treffer kamen. Uninspiriert, behäbig nach vorne, hinten zu träge. Zwickaus Auftritt in Baden-Württemberg war kaum erstligareif. Wann immer Spannung aufkam, zeigten die Gastgeberinnen den Zwickauerinnen die Grenzen auf und gewannen komplett verdient.

Jetzt ist der BSV am letzten Spieltag auf Schützenhilfe aus Halle angewiesen. Neckarsulm muss bei den Wildcats ran, Zwickau empfängt Waiblingen. Das Team aus Westsachsen hat einen Punkt Rückstand auf die Sport-Union und das schlechtere Torverhältnis.

Thüringer HC gegen Dortmund ein torreicher Schlagabtausch

Nach der Niederlage am Sonntag im Spiel um Platz drei in der EHF European League hat sich der Thüringer HC am vorletzten Spieltag deutlich gegen Borussia Dortmund durchgesetzt. Der frischgebackene Vizemeister bezwang den Ligadritten mit 40:34. Beide Teams zeigten ein atemberaubendes Tempo und machten wie schon oft Werbung für den Frauenhandball.

Der THC, das beste Defensivteam der Liga, und der BVB waren zunächst auf Augenhöhe. Über mehrere Treffer von Kreisspielerin Vilma Matthijs und das erste Tor von Rückraumspielerin Annika Lott (12:8) setzten sich die Thüringerinnen ab. Borussia Dortmund, der Meister 2021 und der Tabellenerste bei Corona-Abbruch der Saison 2020, tat sich zunehmend schwerer – auch weil Torfrau Nicole Roth immer wieder ihr Können zwischen den Pfosten unter Beweis stellte. Zwischenzeitlich stellte Johanna Reichert sogar auf eine Sieben-Tore-Führung (18:11, 27.). Als dann aber Anika Niederwieser für zwei Minuten von der Platte musste, verkürzte der BVB.

Mit 18:16 ging es in den zweiten Durchgang, in dem es dem THC schwerfiel BVB-Rückraumspielerin Dana Bleckmann mit ihren großen Schritten zu stoppen (insgesamt acht Tore). Weil sich dann aber auch häufiger Lott und Rechtsaußen Nathalie Hendrikse mit ihren Treffern einbrachten, geriet der Sieg nicht in Gefahr. Hendrikse, die auch per Siebenmeter erfolgreich war, war mit zehn Toren die beste Werferin der Partie.

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red

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 21. Mai 2023 | 16:00 Uhr

2 Kommentare

Maza vor 48 Wochen

Hey, das war doch mal ein erfolgreiches hallesches Wochenende!!
Glückwunsch an die Handballerinnen!!👍💪

SGDHarzer66 vor 48 Wochen

Ich hoffe, dass die Wildcats am letzten Spieltag auch für den BSV Sachsen alles geben.....