Handball | Bundesliga Antidopingagentur zieht nach Portner-Freispruch vor Gericht
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17. Juli 2024, 12:01 Uhr
Der Dopingfall um SCM-Torhüter Nikola Portner geht in eine weitere Runde. Die NADA ist mit dem Freispruch nicht einverstanden und hat nun den Sportgerichtshof angerufen.
Die Nationale Antidopingagentur (NADA) zieht nach dem Doping-Freispruch für SC-Magdeburg-Torhüter Nikola Portner vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Trotz positiver Dopingprobe war der Keeper des SC Magdeburg Ende Juni von der Handball-Bundesliga (HBL) einstimmig freigesprochen worden.
NADA: "Richtungsweisender Klärungsbedarf"
Mit diesem Urteil ist die NADA aber nicht einverstanden, wie sie nun mitteilte. "Die NADA sieht in diesem Fall einen grundsätzlichen und richtungsweisenden Überprüfungs- und Klärungsbedarf mit internationalem Bezug und ruft deshalb den CAS an", heißt es. Die NADA hatte bereits direkt nach dem Freispruch angekündigt, Rechtsmittel zu prüfen.
Positiver Dopingtest Anfang April
Portner war Anfang April positiv auf Methamphetamine getestet worden. Nach einem wochenlangen Verfahren hatte sich die HBL dennoch für einen Freispruch entschieden, unter anderem weil "die im Körper des Athleten nachgewiesene Menge der verbotenen Substanz eine so geringe Dosierung hatte, dass eine aktive Einnahme und eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden kann und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist", hieß es beim Ligaverband.
Portner selbst hatte eine wissentliche Einnahme stets bestritten. Die Liga ging von einer unverschuldeten Kontamination aus. Durch die NADA-Entscheidung ist nun allerdings offen, ob dem Schweizer nicht doch noch eine Sperre droht.
Direkten Einfluss auf Portner hat die Entscheidung der NADA aber erst einmal nicht. Wie Oliver Lücke von der Geschäftsleitung Kommunikation & Medien bei der HBL auf MDR-Anfrage erklärte, sei für Portner "nach wie vor der Sanktionsbescheid der HBL maßgeblich." Damit kann der deutsche Meister mit seinen Torhütern Portner und Sergey Hernandez nach der Sommerpause die Vorbereitung auf die neue Saison starten.
dh/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sport im Nachrichtenradio | 17. Juli 2024 | 11:40 Uhr
Heiko Gisko vor 8 Wochen
So lange die fragliche Substanz nicht grundsätzlich verboten ist, muss ein Grenzwert definiert werden. Wenn Experten bestätigen, dass der gemessene Wert nicht auf die Einnahme einer die Leistung während des Wettkampfes steigernden Menge schliessen lässt, so gilt der Athlet nach gesundem Menschenverstand als des leistungssteigernden Dopings nicht schuldig. Wenn es nun das Ziel der NADA ist, einen Grenzwert zu definieren, der auf eine Leistungssteigerung während des Wettkampfes schliessen lässt, so ist das nachvollziehbar und auch im Sinne eines möglichst dopingfreien Sportgeschehens. Im Falle Nikola Portner kann es nun nur darum gehen, einen künftig gültigen Richtwert festzulegen. Keinesfalls darf er anhand des tiefen und offensichtlich für während des Wettkampfes nicht relevanten Messwertes bestraft werden. Die Substanz ist ausserhalb des Wettkampfes erlaubt; nur nicht während des Wettkampfes in leistungssteigernder Form. Das Letztere war hier nicht der Fall.
Kurtii66 vor 8 Wochen
Alles klar. Wie kann denn eine ostdeutsche Mannschaft so lange so erfolgreich sein? Das stinkt doch alles. Claudia Pechstein war auch so ein Opfer, aber sie hat zurecht gekämpft……
Resteiger vor 8 Wochen
Für mich hat die ganze Geschichte immer noch einen faden Beigeschmack. Nach dem Spiel in Berlin wurde N. Portner getestet.
In Köln ist der Berliner Präsident vor dem Halbfinale irrtümlich in der SCM-Kabine.......