Handball | Champions League "GOG drückt sehr extrem auf die Tube" – SC Magdeburg in Dänemark gefordert
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Weiter geht die wilde Terminhatz für den dauerbelasteten SC Magdeburg. Nach Weltmeistertitel gegen den FC Barcelona, dem Ausrufezeichen-Remis in Veszprem und Derby-Gala gegen den SC DHfK Leipzig wartet am Donnerstagabend das Gastspiel beim starken dänischen Meister GOG Håndbold (20:45 Uhr im Ticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de).
Es ist ja nicht so, als hätte der SC Magdeburg im vergangenen Oktober kein straffes Programm gehabt mit zwei Champions-League-Spielen, drei Bundesliga-Partien sowie den vier Auftritten bis zur erfolgreichen Titelverteidigung der Klubweltmeisterschaft in Saudi-Arabien – aber das Hamsterrad dreht sich unerbittlich weiter. Angefangen vom Champions-League-Gastspiel am Donnerstagabend beim dänischen Meister GOG Håndbold in Odense stehen für den SCM bis kurz nach Weihnachten noch bis zu 17 Pflichtpartien an.
Bennet Wiegert lobt den Charakter seiner Mannschaft
"Spiel, Spiel, Spiel", brachte es Lukas Mertens nach dem 32:24-Kantersieg am vergangenen Sonntag im Bundesliga-Ostduell mit dem SC DHfK Leipzig auf den Punkt. "So richtig kommt man wirklich nicht hinterher. Wir trainieren gar nicht, nur Taktik und Regeneration", berichtete der Nationalspieler. Aber keiner der Beteiligten beschwert sich über diesen einmal mehr überquillenden Terminkalender. "Das geht uns gefühlt die letzten anderthalb Jahre so", sagte Bennet Wiegert, "und das wichtigste daran ist, dass wir das so wollten. Wir wollten international spielen, wir wollten gegen die Besten der Welt spielen. Warum sollten wir jammern? Wir freuen uns eher darauf", unterstrich der Meistertrainer.
Der 40-Jährige hob in diesem Zuge einmal mehr den Charakter seines Teams hervor, das nach Anlaufschwierigkeiten auch die Schwächephase zu Beginn der Leipzig-Partie abschüttelte, und den kriselnden sächsischen Kontrahenten nach dem Seitenwechsel vorführte. "Wie die Mannschaft das macht, ist fantastisch", schwärmte Wiegert und ergänzte beeindruckt: "Die Mannschaft hat viel intrinsische Motivation in sich, das kommt viel von ihnen. Ich bin nicht der, der andauernd mit Streichhölzern dasteht und das Ganze ansteckt."
Die Mannschaft hat viel intrinsische Motivation in sich, das kommt viel von ihnen. Ich bin nicht der, der andauernd mit Streichhölzern dasteht und das Ganze ansteckt.
SCM-Wiedersehen mit Tobias Thulin
Das jüngst starke Auswärtsremis in der Champions League bei Spitzenreiter Veszprem habe "gezeigt, dass wir da mithalten können. Das ist wichtig für die Köpfe." Den nächsten Beweis ihrer internationalen Klasse wollen die in Gruppe A momentan auf Rang drei liegenden Sachsen-Anhalter (7:3 Punkte) nun also beim Tabellennachbarn (5:5 Punkte) auf die Platte bringen. "Aaaah, das wird schwer", weiß Wiegert. Sein Linksaußen Mertens erwartet "wieder ein hochklassiges, sehr temporeiches Spiel, weil GOG sehr extrem auf die Tube drückt."
Mit Rückraum Simon Pytlick (31 Treffer) und Linksaußen Jerry Tollbring (30 Treffer) hat GOG aktuell allein zwei Akteure unter den Top-Ten-Scorern der Champions League. Zudem ragen die Torhüter der Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau um den in Magdeburg noch bestens bekannten Tobias Thulin heraus. Deren Abwehrquote bei 231 Würfen liegt bei ganz starken 34 Prozent. Aber auch für die drei Dänen in den Reihen des SCM, Magnus Saugstrup, Michael Damgaard und Mike Jensen, ist es keine alltägliche Aufgabe. Keeper Jensen und Rückraum Damgaard haben sogar selbst eine GOG-Vergangenheit. "Ich weiß, was so ein Spiel mit ihnen macht - die wollen sich nicht anlasten lassen, dass sie auch in Dänemark hätten bleiben können", schmunzelte Bennet Wiegert.
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mhe
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 04. November 2022 | 17:45 Uhr