Podcast-Serie über das Krisenjahr des Chemnitzer FC Ein Jahr in dreieinhalb Stunden
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23. August 2024, 11:58 Uhr
Vor knapp einem Jahr stand der Chemnitzer FC vor einem Scherbenhaufen. Aber es gab Leute, die angepackt haben und einen Neustart initiiert haben. Diesen hat MDR-Journalist Peer Vorderwülbecke intensiv verfolgt und dokumentiert.
Beim Chemnitzer FC geht es derzeit wieder turbulent zu, der Verein hat gerade einen wichtigen Rechtsstreit mit der ehemaligen Catering-Firma verloren und auch sportlich bleibt die Mannschaft hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist das aber alles ziemlich harmlos – im Sommer 2023 stand der Verein nämlich vor dem finanziellen Kollaps.
Damals ist der MDR-Journalist Peer Vorderwülbecke in die Recherche eingestiegen und hat den CFC ein ganzes Jahr lang begleitet. Entstanden ist eine 45-minütige TV-Doku, die in der ARD-Mediathek abrufbar ist. Und dazu eine fünfteilige Podcast-Serie. Der Titel ist bei beiden gleich: "Mit himmelblauem Herz – Der Neustart des Chemnitzer FC". Mittlerweile ist der letzte Teil der Podcast-Serie online gegangen – wer will, kann die ganze Geschichte also am Stück hören.
Über diese Langzeitrecherche und die Podcast-Serie hat Peer Vorderwülbecke mit Sport im Osten gesprochen.
Frage: Worum geht es in dieser letzten Folge der Serie, die man jetzt abrufen kann?
Peer Vorderwühlbecke: "Für mich ist das die Königs-Folge, so haben wir die Serie auch konzipiert. „Die letzte Chance“, das ist ja der Titel dieser Folge - da geht es um das Erfolgsgeheimnis des Chemnitzer FC. Da wird erläutert, warum der CFC so erfolgreich war, warum dieser Wandel in so kurzer Zeit überhaupt möglich war. Und ganz ehrlich – ich habe in meiner Recherche ein halbes Jahr gebraucht, um dieses Erfolgsgeheimnis zu verstehen."
Peer, was macht diese Podcast-Serie für Dich so besonders?
"Die Recherche über ein ganzes Jahr war schon etwas Besonderes, sie war nicht nur sehr lang, sondern auch sehr intensiv. Auch, weil der Verein eben die Türen aufgemacht hat, weil er gesagt hat: Wir haben nichts zu verbergen, Du kannst Dir alles anschauen. Da gab es keinen doppelten Boden: Wenn der Verein pleitegegangen wäre, dann wäre das der Inhalt der Podcast-Serie und der TV Doku gewesen."
War die Lage beim CFC nur am Anfang dramatisch oder das ganze Jahr über?
"Die Situation im Sommer war auf jeden Fall existenzbedrohend. Anfang Juni 23 ist der komplette Vorstand zurückgetreten, da standen Misswirtschaftsvorwürfe im Raum, der Verein hatte ein Minus von knapp einer Millionen Euro. Die Mannschaft ist komplett auseinandergefallen, weil eben kein Geld da war, die Investoren waren heillos zerstritten. Also das war überhaupt nicht klar, dass der Verein gerettet werden kann. Und Entwarnung gab es tatsächlich erst im April, als die Investoren nochmal Geld zur Verfügung gestellt haben. Für meine Geschichte war das dramaturgisch natürlich super, dass sich beim CFC so viel verändert hat in diesem einen Jahr. Und eine Erfolgsgeschichte lässt sich auch einfacher und schöner erzählen als die Geschichte einer Niederlage."
Wie sind die Folgen denn aufgebaut?
"Also die Struktur ist in jeder Folge gleich. Zu Beginn schildere ich die Entwicklung, gehe da teilweise auch ein paar Jahre zurück, damit der Hörer das Gesamtbild begreift. Da mache ich auch immer meine Recherche transparent. Der Hörer kann mir praktisch bei meiner journalistischen Arbeit über die Schulter blicken – gibt es auch nicht so häufig. Und im zweiten Teil jeder Folge kommt ein Gesprächspartner dazu, die meisten vom Chemnitzer FC, und die geben dann schon das ein oder andere preis, also da hört man Dinge, die in der normalen tagesaktuellen Sportberichterstattung nicht zu hören sind."
Muss man denn CFC-Fan sein oder zumindest Fußball-Fan, um diesen Podcast gerne zu hören.
"Eigentlich nicht. Ich sage immer: Das ist eine Podcast-Serie über einen Fußball-Verein – aber kein Fußball-Podcast. Es geht um Geld, um Misswirtschaft, um Rechtsextremismus, natürlich auch um Fußball. Aber erzählt wird die Geschichte an den Menschen, die Verantwortung übernommen haben und nach einem Jahr den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser geführt haben. Am Ende ist es einfach eine unheimlich spannende Geschichte, die man gut hören kann."
Alle fünf Folgen von „Mit himmelblauem Herz – der Neustart des Chemnitzer FC“ stehen jetzt online - in der ARD Audiothek und überall da, wo es Podcast gibt.
SpiO
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | "Mit himmelblauem Herz – der Neustart des Chemnitzer FC" | 25. Juli 2024 | 22:15 Uhr
uwe669 vor 15 Wochen
Es wäre dem cfc zu wünschen das es nicht so wäre. Allerdings kann es doch passieren das Frau Polster und Herr Arnold noch Geld aus ihren Verträgen bekommen.
FCK 1967 vor 15 Wochen
Was hast du anderes erwartet .Wo sich selbst die eigenen Fans sich schämen bei seinen Aussagen vom @ Chemieschwein
Die 2 fachen Insolvenzler aus dem Osten von Leipzig !!!!!
Gustav vor 15 Wochen
Kannst du es nicht mal lassen. Du bist einfach nur peinlich und mit Sicherheit nicht repräsentativ für unsere BSG. Bei Chemie fahren wir gut, auf uns selber zu schauen und unsere früheren Fehler als FC Sachsen niemals mehr zu wiederholen. Da sind wir seit 16 Jahren auf einem richtig guten Weg.
GWG Locke