MDR AKTUELL - Das Wichtigste aus der Nacht

19. Februar 2025, 00:11 Uhr


Merz: Themen sind in Ost und West dieselben

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hält einen besonderen Fokus auf Probleme in Ostdeutschland nicht für nötig. Merz sagte MDR AKTUELL, es seien im Osten, Westen, Norden und Süden Deutschlands dieselben Themen, die die Menschen bewegten - und zwar die Migration und die wirtschaftliche Lage. Über die chemische Industrie, die Autoindustrie oder Zukunftsindustrien rede man nicht nur im Osten, sondern in ganz Deutschland. Merz sprach sich zugleich dafür aus, Polen und Tschechien verkehrstechnisch besser an die ostdeutschen Länder anzubinden. Diese Verbindungen sollten nicht nur aus dem Westen heraus gedacht werden, sondern auch aus dem Osten.


Öffentlicher Dienst von Bund und Kommunen vor Warnstreiks

Im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen steht eine deutliche Ausweitung der Warnstreiks an. Die Gewerkschaften Verdi und DBB kündigten am Abend in Potsdam wochenlange bundesweite Arbeitsniederlegungen an, nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen ergebnislos geblieben war. Verdi-Chef Frank Werneke sagte, die Arbeitgeber verweigerten ein Angebot. Weder bei den Löhnen noch bei den Arbeitsbedingungen sei eine Annäherung in Sicht. Der Verhandlungsführer des Beamtenbundes, Volker Geyer, meinte, für die leeren Kassen von Bund und Kommunen könnten die Beschäftigten nichts. Man lasse nicht zu, dass sie die Zeche zahlen müssten.


Zum Jahrestag des Hanau-Anschlags: Scholz warnt vor Menschenhass

Zum fünften Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau hat Bundeskanzler Olaf Scholz vor Rassismus und Ausgrenzung gewarnt. In einer Videobotschaft rief er dazu auf, Menschenhass keinen Raum zu geben. Man dürfe nicht zulassen, dass einige das Land zerreißen wollten. Scholz lobte in diesem Zusammenhang die jüngsten Massendemonstrationen gegen Rechts. ((Innenministerin Nancy Faeser betonte, man setze weiter auf konsequente Strafverfolgung, Entwaffnung und Zerschlagung rechtsextremistischer Strukturen. Dazu würden alle Instrumente des Rechtsstaats eingesetzt.)) - Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund sowie seine Mutter und sich selbst getötet.


UNO: Immer mehr Syrer kehren in Heimat zurück

Seit dem Machtwechsel in Syrien im Dezember sind nach Schätzung der Vereinten Nationen mehr als eine Million Flüchtlinge an ihren Wohnort zurückgekehrt. Der Chef des Flüchtlingshilfswerks, Filippo Grandi, teilte im Internet mit, 280.000 Syrer seien aus dem Ausland wieder in ihre Heimat gegangen. Zudem seien mehr als 800.000 Binnenflüchtlinge wieder an ihren ursprünglichen Wohnort zurückgekommen. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 waren mehr als 13 Millionen Syrer ins Ausland oder in andere Landesteile geflüchtet.


Meißner will "große Lösung" bei Flüchtlings-Erstaufnahme

Die neue Thüringer Migrationsministerin Beate Meißner will weniger Geflüchtete auf Städte und Gemeinden verteilen. Die CDU-Politikerin sagte in Erfurt, künftig sollten nur noch Menschen mit Aussicht auf ein Bleiberecht in den Kommunen untergebracht werden. Für die übrigen benötige man eine zentrale Erstaufnahme-Einrichtung mit wesentlich größerer Kapazität als bisher in Suhl. Es werde eine große Lösung gebraucht. Außerdem teilte Meißner mit, dass das Kabinett die Einrichtung von zunächst 37 landeseigenen Abschiebe-Haftplätzen beschlossen hat. Dazu solle die bisherige Jugendarrestanstalt bei Arnstadt umgebaut werden.


Großauftrag für Wismarer Werft besiegelt

Der Bau des neuen deutschen Arktis-Forschungsschiffs "Polarstern II" auf der Werft in Wismar ist nun auch vertraglich abgesichert. Zwei Monate nach der Bewilligung der Gelder durch den Bundestag unterschrieben das Alfred-Wegener-Institut als künftiger Betreiber und die Kieler Mutterwerft TKMS die erforderlichen Vereinbarungen. Demnach soll der Bau des Forschungs-Eisbrechers im April 2027 beginnen und voraussichtlich 1,2 Milliarden Euro kosten. Der Großauftrag sichert auf der Wismarer Werft rund 500 Arbeitsplätze.


Präsident des Auschwitz-Komitees gestorben

Der Präsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Marian Turski, ist tot. Wie das Komitee mitteilte, starb der polnische Holocaust-Überlebende heute im Alter von 98 Jahren. Turski hatte das Amt 2021 nach dem Tod von Roman Kent übernommen. Als Zeitzeuge bemühte er sich in regelmäßign Gesprächen mit jungen Menschen darum, die Êrinnerung an die NS-Verbrechen wachzuhalten. Zudem beriet Turski die polnische Regierung bei Fragen des Holocaust-Gedenkens.


Grab von Pharao Thutmosis II. in Ägypten entdeckt

Erstmals seit mehr als 100 Jahren haben Archäologen wieder die Grabkammer eines altägyptischen Herrschers gefunden. Nahe dem Tal der Könige in Luxor grub ein ägyptisch-britisches Team die letzte Ruhestätte von Pharao Thutmosis II. aus. Die ägyptische Altertümerverwaltung bezeichnete den Fund als eine der wichtigsten Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte. Thutmosis regierte vor etwa 3.500 Jahren und war ein Halbbruder der berühmten Königin Hatschepsut. Zur selben Dynastie gehörten auch die Pharaonen Tutanchamun und Echnaton.