Politikerin und Unternehmerin Gunda Röstel
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"Wir haben vor der Wende sowohl im schulischen als auch im akademischen Bereich eine ziemlich gute Ausbildung genossen."

Gunda Röstel, Jahrgang 1962, kommt in Hohenstein-Ernstthal zur Welt. Sie ist Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden. Die Mutter von zwei Kindern lebt mit ihrem Mann in Flöha. Von 1981 bis 1985 studiert Gunda Röstel Sonderschulpädagogik an der Universität Rostock und arbeitet anschließend als Lehrerin an einer Förderschule in Flöha. Gleichberechtigung wird in ihrer Familie gelebt. Ihr Mann unterstützt sie im Haushalt. "Hätte ich das Gefühl gehabt, das geht mit diesem, meinem wunderbaren Mann nicht, dann hätte ich ihn nie genommen", sagt sie. Im Frühjahr 1989 stellt Gunda Röstel einen Ausreiseantrag und wird daraufhin aus dem Schuldienst entlassen. Im Herbst gehört sie zu den Mitbegründern des Neuen Forums in ihrer Heimatstadt. In einer Kirche in Flöha hält sie die erste Rede ihres Lebens. Sie entdeckt die Politik für sich.
1996 wagt sie den Aufstieg in die Bundespolitik und bildet gemeinsam mit dem West-Mann Jürgen Trittin die Doppelspitze von Bündnis 90/Die Grünen. Ein großer Umbruch für Gunda Röstel: "Das war eine harte Entscheidung, aus der Warmherzigkeit eines großes Schulzentrums […] plötzlich auf diese obere politische Ebene zu kommen […]." 1999 tritt sie als Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der sächsischen Landtagswahl an, aber ihre Partei erreicht nicht mal drei Prozent. Ein halbes Jahr später zieht sie sich aus der Politik zurück und wechselt in die Wirtschaft.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Ostfrauen - Wege zum Glück | 06. März 2022 | 22:50 Uhr