Unternehmerin Viola Klein
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"Ich bin nur das geworden, was ich geworden bin, weil ich diese Vergangenheit hatte."

Viola Klein ist als Unternehmerin gut im Geschäft. Mit 250 Angestellten, sechs Niederlassungen und einem Geschäftspartner verdient sie ihr Geld mit Software. Sie ist eine Netzwerkerin, die Kontakte in alle Himmelsrichtungen pflegt. Vor der Wende sah ihr Leben ganz anders aus: Mit Mitte 20 übernimmt sie die Leitung einer Kindereinrichtung in Dresden. Wie viele Frauen in der DDR heiratet sie sehr jung, bekommt zwei Kinder und zieht neben Arbeit und Haushalt ein Fernstudium durch. Dabei dann auch als Frau noch was herzumachen, sei anstrengend gewesen, erinnert sich Viola Klein. In ihrer Kindereinrichtung erlebt sie den Alltag von DDR-Frauen hautnah mit. Die ersten Mütter bringen ihre Kinder um 6 Uhr morgens, die letzten Kinder werden abends um sechs und später abgeholt. 1987 tritt Viola Klein aus der SED aus. Anspruch und Wirklichkeit in der DDR klaffen für sie immer weiter auseinander.
Unmittelbar nach der Wende gehört Viola Klein zu den ersten Arbeitslosen und landet in der Erwachsenenbildung. Zu den schockierenden Erlebnissen gehört für sie ein Besuch auf dem Arbeitsamt. "Da saß ein Bayer", erinnert sie sich, "der guckte mich an und meinte, ich hätte doch kleine Kinder, ich sollte doch Zuhause bleiben. Ich bräuchte keine Arbeit. Häh?! Oh, da war ich sauer!" Nach und nach baut sich Viola Klein mit ihrem Geschäftspartner Andreas Mönch das Saxonia Bildungsinstitut und später das Softwareunternehmen Saxonia Systems auf.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Ostfrauen - Wege zum Glück | 06. März 2022 | 22:50 Uhr