Direktkandidaten im Porträt Andreas Eifler (MLPD) | Wahlkreis 19 (Sonneberg I)

17. Oktober 2019, 14:04 Uhr

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Andreas Eifler.

Zur Person

Andreas Eifler
Andreas Eifler Bildrechte: MDR/Andreas Eifler

  • 64 Jahre
  • Beruf: Hausmeister (gelernter Speditionskaufmann und Maschinenbauer)
  • Familienstand: verheiratet, 3 Töchter, 4 Enkelkinder, 1 Urenkel
  • Wohnort: Schalkau

Politischer Werdegang

Als 16-jähriger Schüler schloss ich mich der Friedens- und antifaschistischen Bewegung an. Ich war jahrzehntelang aktiver Gewerkschafter, ob als Kreisjugendausschussvorsitzender des DGB, Vertrauenskörperleiter der IG Metall oder Betriebsratsvorsitzender. Seit 44 Jahren bin ich Mitglied der MLPD (inklusive ihrer Vorläuferorganisationen) und aktuell Mitglied der Landesleitung Thüringen. Ich bin aktiv in der Umweltgewerkschaft und bei Solidarität International.

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Ein unerschütterlicher Optimismus  auf der Grundlage des  tiefen Vertrauens in die Massen, dass wir gemeinsam eine befreite Gesellschaft, eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, in Frieden und Völkerfreundschaft und in Einklang mit der Natur erkämpfen werden.

Was ist Ihre größte Schwäche?

Eine Tendenz noch zu viel selbst zu machen.

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

Beim Waldspaziergang und Pilzesuchen am Bleßberg und Steger.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Einsame Inseln sind nicht mein Ding, ich bin lieber unter Menschen und arbeite gerne mit Jugendlichen und Kindern.

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

Weil ich dem Kampf für eine befreite Gesellschaft des echten Sozialismus auch ein Gesicht und  den Wählern die Möglichkeit geben will, mich in Wort und Tat zu überprüfen.

Wenn Sie gewählt werden, was ist ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Vielen Menschen Mut zu machen, selbst aktiv zu werden, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und gemeinsam zu einer gesellschaftsverändernden Kraft zu werden, damit sich wirklich grundsätzlich was ändert..

Was wollen Sie für Thüringen erreichen...

... im Bereich Bildung:

Wir brauchen kein Bildungssystem, dass die Jugendlichen an Schulen und Hochschulen kopflastig trimmt und von der Praxis fernhält. Ich lehne die verstärkte Auslese an Schulen und Hochschulen genauso ab wie die Trennung von Hand-  und Kopfarbeit. Wir brauchen ein kostenloses, einheitliches und qualifiziertes Bildungssystem von der Krippe bis zur Hochschule, wir brauchen kleinere Klassen und ausreichend neue Lehrer.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Die Daseinsfürsorge für die Menschen im Einklang mit der Natur muss ins Zentrum einer fortschrittlichen Wissenschaft. Entschieden gilt es dazu der Knebelung von  Wissenschaft und Forschung durch die Profitinteressen der Monopole entgegen zu treten. Die erschreckende Zunahme der Krebsraten oder der depressiven Erkrankungen zeigen vor welchen Herausforderungen die Forschung in den Bereichen Ursachen und Wirkung, Vorsorge und Heilung steht. Die Entwicklung umweltschonende Technologien - als eine der Zukunftsfragen der Menschheit - muss ins Zentrum der Förderung gerückt werden.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Vor dem Hintergrund einer eingeleiteten neuen Weltwirtschaftskrise, gleichzeitigen weitgehenden strukturellen Veränderungen durch Digitalisierung und E-Mobilität, droht die massenhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen, die Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der Werktätigen. Die Durchsetzung der 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich ist die entscheidende Forderung  zum Erhalt und zur Schaffung zehntausender Arbeitsplätze.

Statt Müllverbrennung und Wegwerfproduktion gilt es eine allseitige Kreislaufwirtschaft durchzusetzen. Mit dem Bau von Kryo-Recycling-Anlagen kann dem Plastik-Müll nachhaltig der Kampf angesagt und neue umweltgerechte Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der Güterverkehr gehört auf die Schiene. Ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr auf der Basis erneuerbarer Energien muss deutlich ausgebaut werden.

... im Bereich Innere Sicherheit:

Das Verbot aller faschistischer Organisationen und ihrer Propaganda, der Hass- und Hetzkonzerte wie in Themar, muss durchgesetzt werden. Das Potsdamer Abkommen, als Bestandteil des Grundgesetzes, bietet dazu jederzeit die gesetzliche Grundlage.

... im Bereich Umwelt/Klimaschutz:

Alle Anstrengungen das dramatisches Sterben unserer Thüringer Waldes zu stoppen, die Aufforstung und den Umbau des Waldes zu beschleunigen, werden scheitern, wenn es nicht gelingt den CO2-Ausstoß drastisch um 70 bis 90 % bis spätestens 2030 zu senken. Die Klima-Ziele der Bundesregierung sind dagegen eine einzige Provokation und vollständige Unterordnung unter die Interessen der Öl-/Energie - und Autokonzerne.

Um eine globale Umweltkatastrophe zu verhindern, die die Existenz der Menschheit in Frage stellt, müssen Friday-for-Future -Bewegung, Wissenschaftler und Arbeiterbewegung zu einer einer gesellschaftsverändernden Kraft verschmelzen, die konsequent ein ganzes Bündel an Sofortmaßnahmen durchkämpft. Schluss mit der Werra-Versalzung, Schluss mit der Giftmülleinlagerung in die Kali-Gruben, Stopp den Monstertrassen wie dem Südlink - das sind nur einige Bausteine einer notwendigen konsequenten Umweltpolitik.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte es in Thüringen...

... keinen Platz mehr geben für rassistische und faschistische Hetze, sollten gleiche Löhne und Renten in Ost und West längst Wirklichkeit sein und unser Thüringer Wald begonnen haben wieder zu "leben".

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr

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