Direktkandidaten im Porträt Astrid Rothe-Beinlich (Grüne) | Wahlkreis 25 (Erfurt II)

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Astrid Rothe-Beinlich.

Zur Person

  • Alter: Jahrgang 1973
  • Schulausbildung: Abitur
  • Beruf: Studium Lehramt Deutsch/Ethik
  • Familienstand: verheiratet
  • Wohnort: Erfurt-Marbach

Politischer Werdegang

  • seit 1987 aktiv in der kirchlichen Umweltbewegung
  • seit 1997 Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Mitglied im Landesvorstand
  • 2000-2009 Landessprecherin
  • seit 2004 mit Pausen Stadträtin in Erfurt
  • 2006-2013 Mitglied im Bundesvorstand der Partei
  • 2009 Spitzenkandidatin zur LTW seitdem im Thüringer Landtag
  • 2009-2014 Vizepräsidentin des Landtages
  • seit 2009 Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Sprecherin für Bildung, Integration und Flucht, Justiz, Aufarbeitung und gegen Rassismus, Mitglied im AfBJS, im AfMJV und im Ältestenrat sowie im UA 6/3; seit 2019 Fraktionsvorsitzende im Erfurter Stadtrat

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Beharrlichkeit.

Was ist Ihre größte Schwäche?

Mein Hang zum Perfektionismus.

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

Mit dem Rad in der Natur.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Meinen Mann, ein Zelt und ein Faltboot (RZ85).

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

Mein Motto ist: Global denken – lokal handeln. Als Stadträtin bin ich ohnehin mit den kommunalen Gegebenheiten bestens vertraut. Und ich meine, dass es gerade auch in der oft abstrakt scheinenden Politik auch konkrete Ansprechpartner*innen braucht, die um die Sorgen und Nöte der Menschen vor Ort wissen und sich nicht verstecken. Natürlich stehen die Inhalte einer Partei bei Wahlen im Vordergrund, es braucht aber auch Köpfe und somit Menschen, die für diese glaubhaft eintreten. Deshalb habe ich mich einmal mehr auch als Direktkandidatin zu Wahl gestellt.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Bildung öffnet die Türen zur Welt. Und ich stehe für Bildung, die tatsächlich allen gerecht wird – das heißt, bestmögliche individuelle Förderung für alle von Anfang an. Mein Ziel ist es, jedes Kind und jeden Jugendlichen zum bestmöglichen Schulabschluss zu bringen.

 Was wollen Sie für Thüringen erreichen…

... im Bereich Bildung:

Wir brauchen mehr Erzieher*innen in unseren Kindergärten und mehr Lehrer*innen an unseren Schulen, auch damit weniger Unterricht ausfällt, mehr Zeit für gute Bildung, Schulsozialarbeit an allen Schulen und vor allem Kontinuität und Verlässlichkeit, aber auch eine Förderung des lebenslangen Lernens sowie politische und menschenrechtsorientierte Bildung.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Es gilt, die Freiheit der Wissenschaft ernst zu nehmen und den Hochschulen und Universitäten ausreichend Mittel und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, mit denen ihnen Gestaltungsspielräume und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden und zugleich eine Demokratisierung, die Mitbestimmung für alle in diesem Bereich ermöglicht. Und: Thüringens Hochschullandschaft muss internationaler werden um noch attraktiver auch für Studierende wie Forschende und Lehrende aus anderen Ländern zu werden. Zudem braucht exzellente Forschung auch eine transparente Finanzierung.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Bewegungsfreiheit ist ein Menschenrecht. Deshalb gilt es, öffentliche Mobilität für alle in Thüringen zu gewährleisten und sich für richtig gute und vertaktete Verbindungen stark zu machen. So ist unser Ziel ein Thüringen-Ticket, mit dem Kinder und Jugendliche für einen und Erwachsene für zwei Euro täglich thüringenweit mobil sein können. Unser Ziel ist ein thüringenweiter Verkehrsverbund. Wir stehen für die Ausweitung des Azubitickets auch für Freiwilligendienstleistende, wollen ein flächendeckendes Radwegenetz für Thüringen ausweisen und auch das Schienennetz sinnvoll gestalten und überfällige Lückenschlüsse vollziehen. Für uns geht der Straßenerhalt vor Neubau. Außerdem wollen wir den LKW-Verkehr, wo möglich, auf die Schiene verlagern. Im Bereich Wirtschaft geht es uns auch darum, diese nachhaltig zu fördern und Wirtschaft und Umwelt zusammen zu denken. Thüringen hat überwiegend Klein- und mittelständische Unternehmen, die auch ausbilden. Diese und regionale Wertschöpfungsketten wollen wir in besonderer Weise fördern. Ziel muss zudem sein, dass die Löhne in Thüringen steigen und jede und jeder gut von der eigenen Arbeit leben kann.

... im Bereich Innere Sicherheit:

Alle Menschen, die in Thüringen leben sollen sich hier frei bewegen und sicher fühlen können. Deshalb braucht es gegenseitige Achtung genauso wie eine verlässliche und gut ausgestattete Polizei, die ansprechbar für die Bürger*innen ist. Hass und Hetze gegen Menschen werden wir niemals dulden, deshalb stehen wir mit Mut und Haltung gegen Spaltung. Unser Ziel ist ein diskriminierungsfreies und gutes Miteinander aller, die sich hier zuhause fühlen.

... im Bereich Umwelt/ Klimaschutz?

Wir alle sehen und spüren die Folgen des menschengemachten Klimawandels. Die Dürresommer der letzten Jahre lassen viele unserer Bäume im Thüringer Wald sterben. Wir alle wissen, dass wir alle politischen Maßnahmen am Klimaschutz und dem 2 Grad Ziel ausrichten müssen, wenn wir wollen, dass unsere Erde auch für kommende Generationen bewohnbar ist. Und Klima- und Umweltschutz können und müssen auch im Kleinen beginnen. Wir alle entscheiden selbst, wie wir uns bewegen, ob wir zwingend alles in Plastik verpacken müssen, was wir essen, ob Tiere massenhaft in zu engen Ställen gehalten werden und welche Kleidung wir tragen. Es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass wir verantwortlich für unser eigenes Handeln sind. Und da gilt es auch für uns selbst, dass wir vielleicht lieb gewordene Gewohnheiten über Bord werfen müssen, um das Klima nicht noch stärker zu belasten.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte es in Thüringen...

… so sein, dass wir voller Hoffnung in eine gesündere Zukunft schauen können und verstanden haben, dass wir nur etwas Mut brauchten, um zu erkennen, dass uns Vielfalt und mitunter auch der Blick über den Tellerrand allen gut tut.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr

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