Beschluss des Vorstands Thüringer SPD plant Landtagswahlkampf mit Spitzentrio

28. Mai 2019, 11:59 Uhr

Im Wahlkampf setzt die Thüringer SPD diesmal nicht auf einen einzelnen Spitzenkandidaten. Stattdessen soll ein Trio aus Landeschef Wolfgang Tiefensee, Heike Taubert und Fraktionschef Matthias Hey um Stimmen für die Landtagswahl werben.

Die Thüringer SPD will mit einem Spitzentrio in den Landtagswahlkampf ziehen: Landeschef Wolfgang Tiefensee, Vize-Ministerpräsidentin Heike Taubert und der Vorsitzende der Landtagsfraktion, Matthias Hey, bilden das Trio. Das hat der SPD-Vorstand am Montagabend beschlossen. Die Partei setzt überdies auf einige neue Gesichter. Auf dem Listenvorschlag finden sich im Bereich der aussichtsreichen Plätze auch Sozialdemokraten, die bislang noch nicht im Landtag sind. Beispiele sind die stellvertretende Landeschefin Cornelia Klisch, der Jenaer Kreisvorsitzende Lutz Liebscher oder der Erfurter Kommunalpolitiker und Gewerkschaftler Denny Möller.

SPD-Parteitag soll Landesliste Mitte Juni beschließen

Thüringens Juso-Chef Oleg Shevchenko soll nach dem Willen der SPD-Spitze auf Platz 13 ins Rennen um ein Landtagsmandat gehen. Einige langjährige SPD-Parlamentarier wie Birgit Pelke oder Frank Warneke finden sich dagegen erst weiter hinten auf der Liste. Den von der AfD zur SPD gewechselten Oskar Helmerich platzierte der Landesvorstand auf dem aussichtslosen Platz 35. Aufgrund der zuletzt veröffentlichten Wahlumfragen gelten bei der Thüringer SPD eigentlich nur die ersten zehn Listenplätze als einigermaßen aussichtsreich für einen Platz im Landtag. Landeschef Tiefensee setzt sich deshalb auch für eine Trennung von Amt und Mandat ein - dies würde bedeuten, dass jedes sozialdemokratische Mitglied einer künftigen Landesregierung sein Landtagsmandat abgeben und damit Platz für einen Nachrücker machen müsste. Die endgültige Entscheidung über die Landesliste trifft der SPD-Parteitag am 15. Juni in Erfurt.

Juso-Chef: SPD sollte stärker auf junge Kandidaten hinweisen

Kritik am Vorschlag der Parteiführung äußert Thüringens Juso-Chef Oleg Shevchenko: Die SPD sollte stärker sichtbar machen, dass junge Menschen kandidieren, sagte der 23-Jährige MDR THÜRINGEN. Er verwies darauf, dass die SPD bei der Europawahl nur sieben Prozent bei den Erstwählern geholt hat. Deshalb sei der 13. Listenplatz nicht das richtige Signal, so Shevchenko. Es gehe ihm nicht um einen sicheren Einzug in den Landtag, sondern das Zeichen, das die SPD damit setze. Er überlege, ob er beim Parteitag eine Kampfkandidatur um einen der vorderen Listenplätze antritt. Auf Twitter hatte Shevchenko darauf hingewiesen, dass Grüne, Linke und CDU in Thüringen ihre Jugendkandidaten weiter vorne platzierten.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. Mai 2019 | 07:00 Uhr

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