
Landwirtschaft Traktoren-Demo schlängelt sich durch Erfurt
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"Wir haben es satt" stand als Motto über der Demonstration, die am Samstag in Erfurt für Aufsehen gesorgt hat. Zahlreiche Traktoren reihten sich in der Thüringer Landeshauptstadt aneinander, es kam zu Sperrungen. Bauern und andere Teilnehmer setzen sich für einen nachhaltigen Umbau der Landwirschaft ein.

Mit 50 Traktoren und anderen Agrar-Fahrzeugen haben Landwirte in Erfurt für eine artgerechte Tierhaltung und bessere Bedingungen für kleinere Agrarbetriebe demonstriert. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich an den Protesten am Samstag etwa 1500 Menschen. Für die Demonstration wurden Teile des Angers in der Erfurter Innenstadt zwischenzeitlich abgesperrt.
Demo in Erfurt: Bauern fordern Umbau der Landwirtschaft
"Wir wollen die bäuerliche Landwirtschaft in den Wahlkampf bringen", sagte Michael Grolm von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft am Rande der Veranstaltung, die unter dem Motto "Wir haben es satt!" stand. Vier Wochen vor der Thüringer Landtagswahl forderten die Demonstranten eine zukunftsfähige Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung sowie Klimagerechtigkeit. Den Angaben zufolge sollte ein Zeichen gesetzt werden, dass viele Bauern bereit seien, ihre Höfe umzubauen. "Sie wollen mit einer umweltverträglichen Landwirtschaft auch langfristig ihre Existenz sichern und ein auskömmliches Einkommen erwirtschaften", hatte Grolm vorab betont.
Thüringer Umweltverbände kritisieren konventionelle Landwirtschaft
Als Bedrohung für die biologische Artenvielfalt hatte Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Nabu, die industrielle und konventionelle Landwirtschaft kritisiert. Ron Hoffmann, Landesvorsitzender beim Umweltverband BUND, sprach sich für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft aus, "welche nicht unsere Böden auslaugt, das Grundwasser verseucht und auf Massentierhaltung setzt". Zum Bündnis "Wir haben es satt" gehören den Angaben zufolge auch der Erzeugerverband "Thüringer Ökoherz", der Tierschutzbund, Bioland, Demeter und die Naturfreunde.
Landwirte erhalten bei Demo in Erfurt Unterstützung von Grünen und Linken
Zur Demonstration in Erfurt waren am Samstag auch Politikerinnen gekommen. Thüringens Umweltministerin und Grüne-Spitzenkandidatin Anja Siegesmund sagte, es gehe um eine naturnahe Landwirtschaft, für die vor allem kleinere Familienbetriebe stünden. Sie forderte unter anderem ein Existenzgründerprogramm für kleinere Höfe und einen Flächenpool, damit junge angehende Bauern einfacher an Land kommen könnten.
Die Thüringer Linke-Chefin Susanne Hennig-Wellsow sagte, es müssten auch für Biobauern Möglichkeiten geschaffen werden, Land in Thüringen zu bekommen. Sie warnte davor, dass immer mehr Agrarflächen an Investoren gingen und betonte die Notwendigkeit eines Agrarstrukturgesetzes in Thüringen. Agrarministerin Birgit Keller (Linke) hatte bereits angekündigt, dass an einem solchen Gesetz gearbeitet werde. Die Grünen, die zusammen mit den Linken und der SPD in der Regierung sind, wollen einen eigenen Gesetzentwurf präsentieren.
Quelle: MDR THÜRINGEN/maf,dpa,epd
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 28. September 2019 | 19:00 Uhr
Nawienn vor 10 Wochen
Auf einmal kommen die Trittbrettfahrer
aus (L+G)
Ihren Löchern, ist ja auch bald Wahl.
Wie wird gleich Radiesschen geschrieben??
Ein schönes Wochenende noch..