Kontaktsperre greift Auch das Tierheim Sömmerda leidet unter den Folgen von Corona
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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen kaum einen Lebensbereich aus und machen daher auch um Tierheime keinen Bogen. Jetzt sieht sich auch der Tierschutzverein Sömmerda gezwungen, das Tierheim am Wasserweg bis voraussichtlich 19. April für den Besucherverkehr zu schließen. Und nicht nur das. Auch die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.

"Ich verstehe schon, dass die Menschen jetzt andere Sorgen haben, aber die Tiere dürfen dabei nicht vergessen werden." Mit diesen Worten empfängt mich Birgit Schneider im Tierheim in Sömmerda. Und zwar schon am Tor, denn derzeit ist immer abgeschlossen und man braucht einen Termin, um reinzukommen. Und das ist schon eins der Probleme. Denn damit Tiere vermitteln werden können, müssen sich die Menschen ja erstmal in sie "verlieben".
Strenge Zugangskontrolle im Tierheim
Derzeit darf aber immer nur eine Person aufs Gelände, Kindern ist der Besuch komplett verboten. "Natürlich sind dadurch die Vermittlungen extrem zurückgegangen" bestätigt Birgit Schneider. Sie arbeitet seit 1999 hier im Tierheim, seit 2004 leitet sie es. "Mein Job ist momentan natürlich deutlich sicherer als der einer Kassiererin im Supermarkt." Anstrengend ist er aber auch. Denn mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeiter muss sie jetzt fast alles alleine stemmen, auch Handwerker kommen nicht, um die geplanten Bauarbeiten auf dem Gelände abzuschließen.
Gassi gehen mit Hunden auch erschwert
In normalen Zeiten hat sie außerdem Hilfe durch Leute, die hin und wieder mit den Hunden Gassi gehen. "Das haben wir total runtergefahren. Nur drei Leute, die wir schon lange kennen, machen das derzeit. Und auch nur mit einer eigenen Leine." Sie kennen sich hier aus, holen und bringen die Hunde, ohne Kontakt zu den Mitarbeitern. Die sitzen übrigens sogar beim Mittagessen zwei Meter voneinander entfernt. Gerade wird Ronja zum Gassi gehen abgeholt. Claudia Graß und René Witkowski führen schon seit Jahren Tierheim-Hunde aus. "Wir haben ja gezwungenermaßen jetzt mehr Zeit, da kommen wir zweimal am Tag", erzählt Claudia Graß.
Keine Corona-Ansteckungsgefahr durch Haustiere
Schon wieder klingelt das Telefon, das Birgit Schneider immer dabei hat. Die Anruferin will wissen, ob der Kontakt zu ihrer Katze sicher ist, auch wenn die raus darf. "Kein Problem" erklärt Birgit Schneider geduldig. "Der Deutsche Tierschutzbund hat uns ausdrücklich informiert, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass die geliebten Vierbeiner das Corona-Virus übertragen oder selbst erkranken können." Das fragen derzeit viele Leute, erzählt sie.
Spendenbereitschaft geht zurück
Noch ein anderes Thema macht ihr große Sorgen: Das Tierheim lebt ja von Spenden. Zeit- Geld- und Futterspenden. Aber niemand kann derzeit so einfach Futter herbringen, auch Geldspenden gehen zurück, weil die Menschen unsicher sind, was ihre wirtschaftliche Lage betrifft. Birgit Schneider kann das gut verstehen. "Aber die Tiere müssen ja trotzdem versorgt werden." Und dann muss sie schon wieder los. Sie bringt schnell ihren Mitarbeiter nach Hause, weil derzeit ja auch weniger Busse fahren.
Alltagshelden in Thüringen Hier erzählen wir in loser Folge Geschichten von Menschen aus Thüringen, die während der Corona-Krise für andere da sind. #miteinanderstark
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 24. März 2020 | 17:10 Uhr
Stefan Der vor 49 Wochen
Bitte lesen Sie den Artikel richtig. Dann werden Sie erfahren, dass es im Moment für Außenstehende nicht möglich ist zu helfen. Spenden sind aber sehr willkommen.
Jan vor 49 Wochen
Was wollen Sie mit ihrem Kommentar bezwecken? Suchen Sie einen Grund für Schadenfreude?
wer auch immer vor 49 Wochen
Ist schon seltsam, wo bleiben jetzt die vielen TIERFREUNDE?
Da ist doch das Hemd näher als die Hose!