Handwerk aus Thüringen Likör und Gin aus Thüringen
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Eigentlich sollten sie ihre Produkte auf Weihnachtsmärkten verkaufen, doch Corona lässt das nicht zu. In unserer Serie über Thüringer Traditionshandwerker und Handwerkerinnen stellen wir diesmal eine Likör-Manufaktur vor.

Trotz Maske steigt einem sofort der Geruch nach Kräuterlikör in die Nase, wenn man die Destillerie betritt. Kein Wunder - Laden und Manufaktur befinden sich in einem Raum. Dazu noch große Fässer, in denen der Gin reift. Chef Matthias Wiegand lässt sich und seinen Produkten viel Zeit. "Der fertige Likör bleibt bei uns erstmal drei Wochen stehen, bevor er in die Flasche kommt. Das ist wie bei Kartoffelsalat: Der schmeckt ja auch besser, wenn er über Nacht durchgezogen ist."
Frei nach dem Motto: "Weniger ist mehr" produziert die Wiegand Manufactur aus Weimar mit ihrer kleinen 100-Liter Destille nur zwei verschiedene Likör- und Gin-Sorten. In den Heimat-Likör kommen ganz verschiedene Thüringer Kräuter. Welche, bleibt natürlich geheim. Aber Mathias Wiegand verrät, was ihm wichtig ist. "Man muss die Rezeptur genau einhalten. Manche Kräuter werden gequetscht, andere gemahlen, die frischen werden geschnitten." Und diese gründlichen Vorarbeiten sorgen dann dafür, dass der "Heimatlikör" auch wirklich gelingt.
Wiegand kommt eigentlich aus Friedrichroda. Von da hat er die Faszination für Kräuter mit nach Weimar gebracht. Auch Lavendel und Rosenblätter finden den Weg in die Flasche. Stellt sich die Frage, warum Kräuterlikör am Ende dann doch immer braun ist. "Die Rosenblüten und der Lavendel bringen zwar schöne Farben mit, nach zwei Wochen haben sie die dann aber verloren. Und auch das Endprodukt ist immer braun." Grund ist die sogenannte Mazeration. Das ist der Vorgang, bei dem den Kräutern ihre Geschmacksstoffe entzogen werden. In Wiegands Manufaktur mittels Weizenkorn.
Seinen ersten Schnaps hat er 2010 nach einem alten Rezept gemacht, das er in einem uralten Buch gefunden hatte. Als er fertig war, hat er ihn seinen Freunden auf einer Party angeboten. Und erst, als die begeistert waren, hat er verraten, woher der besondere Tropfen stammt.
Und auch wenn die Manufaktur als Spirituosenladen offen bleiben darf im Lockdown - die Verkostungen und die Gespräche auf den Weihnachtsmärkten fehlen Matthias Wiegand schon sehr. Denn gerade im Kontakt mit seinen Kunden findet er seine Inspiration.
Quelle: MDR THÜRINGEN/nis
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 25. Dezember 2020 | 07:40 Uhr
MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT vor 9 Wochen
Na, das sind doch mal wirklich erbauliche Nachrichten zum Fest — so geistvoll ‼️
. . . und wo kann man den „Fusel“ bestellen und
gibt’s möglicherweise einen online-Shop ❓ 😇
Auf Ihr Wohl, lieber Herr Wiegand ‼️ 🥃 🥃