Weihnachtsvorbereitungen Größte Kirchenkrippe im Eichsfeld: Die Heilige Familie von Küllstedt hat 54 Figuren
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Die größte Weihnachtskrippe im Eichsfeld steht in der katholischen Sankt Georg und Juliana Kirche in Küllstedt. Seit den 1930er-Jahren wird sie in der ersten Adventswoche aufgebaut. Traditionell kümmern sich Männer aus Küllstedt um die imposante Krippe, die den gesamten Chorraum einnimmt und den Altar verdeckt.

Hunderte Einzelteile, große Tannen und fleißige Handwerker: Der traditionelle Krippenaufbau gehört in Küllstedt zur Adventszeit dazu. Auch in diesem Jahr fanden sich in der ersten Adventswoche gut ein Dutzend Männer zusammen, um hunderte Einzelteile im Altarraum zusammen zu setzen. Bis alles fertig ist, vergehen meist zwei Tage. Wenn die Bühne für die große Krippe steht, werden die lebensgroßen Figuren herausgeholt. Die Heilige Familie besteht mittlerweile aus 54 Figuren: Maria und Josef waren von Anfang an dabei.
Nach dem Kirchenneubau Anfang der 1930er-Jahre sind die Lindenholz-Figuren aus Oberammergau einzeln angeschafft worden. In zwei Etappen: Die Heilige Familie, die Heiligen Drei Könige und die Hirten sind farbig lasiert. Später wurden weitere Figuren dazugekauft oder sind gespendet worden; der kleine Hirtenjunge ist beispielsweise von den Ministranten gestiftet worden.
Der jährliche Krippenaufbau gehört in Küllstedt fest zum Advent dazu: "Das ist eine Motivation, beim Krippenbau mitzumachen", erinnert sich Aufbauleiter Hermann-Josef Montag an seine Kindheit. Zu DDR-Zeiten haben Reichsbahner ihrer Stunden abgebummelt. In der Wendezeit hatte der damalige Pfarrer Richard Hentrich einen Aufruf gestartet, danach fanden sich 30 Vorruheständler ein. Mittlerweile sind schon ihre Enkel dabei. Das ist in diesem Jahr umso wichtiger, weil viele ältere Krippenbauer wegen der Gefahr einer Corona-Ansteckung nicht mitmachen können.
14 Tage vor dem Aufbau werden die Bäume aus dem Wald geholt. Wenn die Krippe steht, werden sie als Kulisse dahinter gestellt. "Das ist noch einmal Schwerstarbeit", sagen die Krippenbauer. "Die Krippe ist in diesem Jahr besonders wichtig", sagt Montag. Weil die traditionelle Hauskrippenausstellung am zweiten und dritten Advent ausfallen muss, sei sie ein wichtiger Anziehungspunkt in der Adventszeit. Vielen Menschen fehlen die Weihnachtsmärkte, so Montag. "Aber trotzdem gehört es dazu, dass man einen Ort der Besinnung hat und sich mit der Familie einigermaßen auf Weihnachten einstellen kann."
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 04. Dezember 2020 | 12:00 Uhr
Atheist vor 6 Wochen
Hoffentlich haben alle Figuren das politisch Korrekte Aussehen.