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Nachrichtenportal blockiert Nordhausen: Unternehmer werfen Stadt Behinderung der Pressefreiheit vor

08. Januar 2021, 17:23 Uhr

In Nordhausen wurde die regionale Nachrichtenseite NNZ-Online auf den Computern der Stadtverwaltung blockiert. Nach dem Stadtrat kommt für die Aktion nun auch aus der Wirtschaft Kritik.

Der Nordthüringer Unternehmerverband (NUV) wirft der Stadt Nordhausen Behinderung der Pressefreiheit vor. Vorstandschef Niels Neu sagte, es stehe dem Leiter einer kommunalen Behörde nicht zu, ein regionales Nachrichtenportal abzuschalten.

Die einzige regionale Tageszeitung in Nordhausen habe nur noch eine vierstellige Abonnentenzahl. Kostenfreie Zugänge zu lokalen Informationen seien wichtig für die Medienvielfalt und Meinungsbildung. Neu forderte, dass Oberbürgermeister Buchmann, der Stadtrat und das betreffende Portal schnell und respektvoll eine Lösung finden.

Stadträte in den Kommentaren bei NNZ beleidigt

Hintergrund ist, dass die regionale Nachrichtenseite NNZ-Online auf den Computern der Stadtverwaltung blockiert worden war. Dem Portal wird eine konservative bis rechte Ausrichtung nachgesagt. Insbesondere in der Kommentarfunktion gibt es häufig Beleidigungen gegenüber Stadtratsmitgliedern. Oberbürgermeister Kai Buchmann (parteilos) wollte sich zu den Vorgängen nicht weiter äußern. Die Stadt stehe für Vielfalt und gegen Vorurteile, Hass und Hetze, hieß es.

Auch Mitglieder des Stadtrats hatten die Abschaltung der Seite kritisiert. SPD-Fraktionschef Hans-Georg Müller sagte, Kommunikation dürfe nicht behindert werden. CDU-Fraktionschef Steffen Iffland teilte mit, öffentliche Verwaltungen müssten kritische Fragen aushalten.

Quelle: MDR THÜRINGEN/sar

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 08. Januar 2021 | 16:30 Uhr

13 Kommentare

Lyn am 10.01.2021

Der Scheiterhaufen nicht, aber der berufliche Niedergang ist schon eingeführt.
Desgleichen die öffentliche Kennzeichnung einer "Persona non grata" - das ist da.

Agnostiker am 10.01.2021

Naja Ekki, es gibt aber auch wenig Menschen, welche sich an der Smileysetzung so erfreuen. Aber wenn eben inhaltlich nichts kommt, reicht's eben nur für Smileys oder für Beleidigungen. Aber wem sag ich das.

Agnostiker am 10.01.2021

Lieber Ekki, ich würde auch nie behaupten, dass das Volk mehrheitlich meine Meinung vertritt. Die Wahlergebnisse der letzten Jahre haben mir allerdings gezeigt, dass es mehr sind, als dies bei der anderen politischen Richtung der Fall ist. Und ich vermute, dass es bei der nächsten Bundestagswahl wieder so sein wird.

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