Ranis-Ziegenrück Messstation Moxa: Erdbeben auch in Thüringen zu spüren

15. Mai 2018, 16:13 Uhr

Seit Jahrhunderten gibt es im Vogtland Schwarmbeben. Von Böhmen ausgehend, reichen diese oft bis Thüringen und Sachsen. Der aktuelle Bebenschwarm besteht seit Himmelfahrt und fand seinen vorläufigen Höhepunkt in der Nacht zu Montag. Ermittelt wurde eine Magnitude von 3,4 auf der Richterskala. Das Epizentrum befand sich, wie auch oft in der Vergangenheit, nahe dem tschechischen Ort Nový Kostel, etwa zehn Kilometer östlich von Bad Brambach in Sachsen.

Die Beben sind auch in Thüringen wahrnehmbar und vom Geodynamischem Observatorium Moxa gemessen worden. "Bis jetzt gab es eine Anruferin, die das Beben in der Nacht zu Montag gespürt haben will", so Matthias Meininger von der seismologischen Station, die zur Universität Jena gehört. Frühere Erschütterungen der Stärke 4 seien sogar bis nach Jena spürbar gewesen.

Die Stärke eines Erdbebens wird nach der Richter-Skala bemessen. Entwickelt wurde diese Messeinheit 1935 vom Forscher Charles Richter und bis heute wird sie angewandt. Stärke 1 ist nicht zu bemerken, sondern nur technisch messbar. Stärke 12 ist die höchste Stufe, bei der ganze Städte zerstört werden. Gefährlich wird es erst ab Stärke 5.

Wie lange das Schwarmbeben noch andauert, ist unklar. Zwischen mehreren Monaten und wenigen Tagen sei alles drin, sagt der Techniker.

Zurückzuführen sei das Beben vermutlich auf CO2-Aktivitäten im Untergrund, welche Brüche erzeugen. Das Vogtland gehört ohnehin zu den seismisch aktivsten Regionen Deutschlands. Dort müssen auch Statiker bei Bauvorhaben die besonderen Gegebenheiten berücksichtigen.

Bei den Magnitudenberechnungen zur Bebenstärke handelt es sich laut Meininger um Mittelwerte von verschiedenen Stationen. Dazu gehört auch Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Die Station ist Bestandteil des Thüringer Seismischen Netzes, welches in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ausgebaut und finanziert wurde. Das TSN besteht aus 29 Stationen, darunter fünf Teststationen. Diese garantieren das zuverlässige Monitoring seismologischer Ereignisse im Freistaat Thüringen.

Quelle: MDR THÜRINGEN

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