Die Jahre 2018 und 2019 zählen in Deutschland zu den wärmsten, trockensten und sonnigsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Dies setzt sich auch 2020 bisher fort. Der meteorologische Winter 2019/20 (Dezember bis Februar) war der zweitwärmste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen, wobei Thüringen noch zu den kühleren Regionen innerhalb Deutschlands zählte.
Nach einem sonnigen und milden März mit etwas zu wenig Niederschlag folgte ein extrem sonniger und trockener April. In Thüringen betrug die Durchschnittstemperatur im April 2020 9,8 Grad Celsius und damit deutlich mehr als in diesem Monat üblich. Außerdem regnete es im Schnitt nur 10 Liter pro Quadratmeter - normal sind 58 Liter. Zwar regnete es im Mai wieder mehr, doch war der Frühling insgesamt viel zu trocken.
Problematisch wird es für Wälder, Landwirtschaft, Gewässer und damit für uns alle immer dann, wenn hohe Temperaturen und geringe Niederschläge über einen längeren Zeitraum zusammenkommen. Nach den vergangenen beiden Extremjahren könnte ein weiteres trockenes und viel zu warmes Jahr Schaden anrichten, von dem sich unsere Umwelt nur schwer erholen würde.
Allerdings sind regionale Unterschiede zu beachten. Laut einer Analyse des Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum lag die Niederschlagsmenge zwischen Juli 2019 und März 2020 im Eichsfeld, in Südwestthüringen, im Ostthüringer Schiefergebirge und Ostthüringer Lößgebiet sowie in den nordöstlichen Randlagen des Thüringer Beckens im Normalbereich oder darüber. Im Inneren des Thüringer Beckens sowie dessen westlichen und südlichen Bereichen fielen dagegen nur 73 bis 91 Prozent des normalen Niederschlages.