Tourismusprojekt Bad Liebenstein Klang, Licht und 3D-Bilder in der Altensteiner Höhle
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Im Jahr 1799 wurde die Altensteiner Höhle entdeckt, Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen ließ sie als Schauobjekt erschließen. Zu seiner Zeit fanden noch Kahnfahrten auf dem Höhlensee statt. Um den "Garten unter dem Berg" den Besuchern attraktiver zu präsentieren, investiert die Stadt Bad Liebenstein zwei Millionen Euro. Es geht um Sicherheit, Barrierefreiheit - und neue Erlebnisse.

Im Moment ruhen in der Höhle die Arbeiten - mit Rücksicht auf die Fledermäuse. Von Oktober bis April haben sie Vorrang und dürfen nicht durch Lärm, Staub und grelles Licht gestört werden, erklärt Olaf Koblitz vom Bauamt der Stadt. Von April bis Herbst ist aber schon einiges geschehen: Ein zweiter Rettungsweg, den die Landesbehörden für den weiteren Betrieb forderten, wurde ausgebaut. Ihn gab es früher schon, aber einiges war eingestürzt.
Außerdem wurde der Höhlensee gereinigt. Rund 90 Kubikmeter Schlamm sind abgepumpt worden, auf 300 Metern wurden Schläuche verlegt, um den Dreck nach draußen zu befördern. Der Boden des künstlich aufgestauten Beckens wurde abgedichtet. Jetzt spiegelt sich wieder die Höhlendecke im Wasser, freut sich Planerin Antje Rimbach und spricht von einer "phänomenalen Optik".
Bilder sollen in der Höhle projiziert werden
Außerdem sind die Wege im vorderen Teil glatter geworden. Bis in den sogenannten Höhlendom und zum historischen Bootsanleger ist die Altensteiner Höhle barrierefrei begehbar. Die Besucher laufen sozusagen auf einer Ebene in den Berg hinein. Auch der Eingang, zu dem jetzt noch einige Stufen hinunterführen, soll künftig über eine Rampe erreichbar sein.
Einiges ist noch im Außengelände zu tun: Ein Flachbau, der bisher als Kassenhäuschen und Imbiss diente, soll möglichst schon im März abgerissen und durch eine Terrasse ersetzt werden. Sie gibt den Blick frei von der Höhle zum gegenüberliegenden Glücksbrunner Schloss. Im bisherigen Kellergeschoss des Imbisses sind neue Toiletten und Betriebsräume geplant, ebenfalls barrierefrei angebunden.
Wenn die Fledermäuse ausgezogen sind, beginnen im Mai die restlichen Arbeiten in der Höhle. Dort wird eine neue Elektroanlage mit Beschallung und Beleuchtung installiert. Denn den Besuchern soll die alte Schauhöhle künftig noch attraktiver präsentiert werden.
An ein oder zwei Orten ist ein sogenanntes 3D-Mapping geplant. Dort werden Bilder projiziert und Geschichten erzählt. Das kann thematisch wechseln, um die Geschichte der Höhle gehen, die Musikgeschichte des Altenstein oder um die Geologie. Selbst Märchen für Kinder sind denkbar. Trotzdem werde die Höhle selbst weiter im Mittelpunkt stehen, sagt Planerin Antje Rimbach. Und auch etwas ganz Besonderes sollen die Besucher im Berg erleben können: völlige Dunkelheit - und Stille.
Altensteiner Höhle als Ausflugsziel
Bürgermeister Michael Brodführer (CDU) hofft darauf, dass die Altensteiner Höhle wieder viele Besucher anziehen wird, 18.000 bis 20.000 im Jahr sind sein Ziel. Aus touristischer Sicht sei ein Ganzjahresbetrieb, wie er dort möglich ist, besonders wertvoll. Aber, und das beeilt sich der Bürgermeister anzuschließen: immer mit Rücksicht auf die Umwelt.
So wird es in der Höhle keine Dauerbeleuchtung geben. Und auch die Lichtfarben und Leuchtkörper sind mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Fledermäuse ausgewählt worden. Die übrigens haben in der Höhle viel Raum, in den keine Besucher vordringen: Nur den kleinsten Teil hat der Herzog einst erschließen lassen.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 21. Januar 2021 | 16:10 Uhr