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Häufige Fragen zu Haustieren Bildrechte: Colourbox.de

WissenswertesHäufig gestellte Fragen und Antworten

Warum muss ich für ein Tier aus dem Tierheim eine so genannte "Schutzgebühr" bezahlen? Ich tue doch etwas Gutes, wenn ich es nach Hause hole.

Bei dieser Schutzgebühr handelt es sich keineswegs um einen Kaufpreis. Mit dieser Gebühr für den Tierschutz wird heute insbesondere ein Teil der Kosten aus der Fundtierverwahrung abgedeckt. Vollständig gelingt das allerdings so gut wie nie. Denn die Betreuung der Tiere kostet weit mehr Geld, als durch Schutzgebühren wieder hereinkommt. Wenn man bedenkt, dass die meisten Tiere aus dem Tierheim bereits kastriert, geimpft und entwurmt sind und täglich gut betreut und versorgt sein wollen, wird klar, dass die Gebühren durchaus gerechtfertigt sind. Die Kastration einer Hündin zum Beispiel kostet circa 250 Euro und die Behandlung eines komplizierten Beinbruchs kann Tausende Euro kosten.

Darüber hinaus dient die Schutzgebühr auch dazu, dass ein Haustier nicht spontan oder unüberlegt angeschafft wird. Die von den Tierheimen geforderte Gebühr zwingt Spontanentschlossene dazu, ihren Schritt genau zu überdenken. Man muss sich dessen bewusst sein, dass jedes Tier laufende Kosten verursacht und im schlimmsten Fall auch mal deutlich mehr kosten kann - sei es aufgrund eines Unfalls oder einer nicht vorhersehbaren Krankheit.

Wie hoch die Gebühren sind, ist von Tierheim zu Tierheim verschieden. Es gibt keine allgemein gültige "Preisliste". Bei Hunden kann es z.B. Spannen zwischen 100 bis 250 Euro geben, bei Katzen von 30 bis 100 Euro und bei Kleintieren zwischen 10 bis 30 Euro. Darauf sollten Sie sich einrichten.

Wer entscheidet, wohin das Tier vermittelt wird?

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Wohin die Tiere vermittelt werden, entscheiden die Tierheimmitarbeiter und nicht der MDR. Denn nur sie erleben die Tiere jeden Tag, kennen deren Charakter und spezielle Bedürfnisse. So haben die Tierheimmitarbeiter die besten Chancen, Zwei- und Vierbeiner zusammenzubringen, die zueinander passen. Der MDR bietet den Tierheimen die Öffentlichkeit, die ihnen bei der Vermittlung der Schützlinge hilft.

In der Sendung wurden bestimmte Aussagen über das Verhalten oder den Gesundheitszustand eines Tieres gemacht. Diese erweisen sich aber nun, da das Tier bei Ihnen zu Hause ist, als nicht zutreffend. Woran kann das liegen?

Natürlich versuchen wir in der Sendung, die Tiere so vorzustellen, wie sie sind. Mit allen ihren Vorzügen und Talenten, aber auch mit ihren Macken und gesundheitlichen Problemen. Im Gespräch mit den Tierheimmitarbeitern versuchen wir, möglichst eine genaue Beschreibung zu erarbeiten, und weisen in der Sendung auf eventuelle bekannte Probleme hin.

Eine hundertprozentige Gesundheits- oder Charaktergarantie ist allerdings nicht möglich. Oftmals können auch die Tierheimmitarbeiter nur Mutmaßungen über die Vorgeschichte eines Tieres anstellen, wenn der Vorbesitzer nicht ermittelt werden konnte.

Natürlich sollten die Tiere frei von ansteckenden Krankheiten sein, wenn sie zu Ihnen kommen. Manche Krankheiten treten allerdings erst durch den Stress zutage, den jeder Wechsel in ein neues zu Hause mit sich bringt. Eine lebenslange Garantie für Gesundheit und Verhaltensentwicklung kann Ihnen aber auch kein Züchter geben.

Wenn Sie jedoch den Eindruck haben, dass man Sie getäuscht oder schlecht beraten hat bzw. gesundheitliche Probleme eines Tieres aus der Sendung verschwiegen wurden, dann sollten Sie uns das mitteilen.

Noch ein Wort zum beliebten "Rasseraten": Sehr oft stellen wir Mischlinge vor. Wenn die Eltern eines Hundes oder einer Katze nicht bekannt sind, kann nur aus dem momentanen Aussehen und Verhalten geschätzt werden, welche Rassen bei diesem Tier mitgemischt haben könnten. Und letztlich geht es doch vor allem um das einzelne Tier - gleich welcher Rasse es zugehört.

Ich möchte für ein Tier aus der Sendung anrufen, erreiche beim Tierschutzverein aber niemanden bzw. das Telefon ist ständig besetzt. Warum?

Gerade nach der Sendung kann es viele Anrufwillige im Tierheim für die Tiere geben. Da kann schon mal einige Zeit vergehen, bis die Leitung wieder frei ist. Also, nicht verzagen! Dass an anderen Tagen niemand ans Telefon gehen will oder das Telefon defekt ist, ist unwahrscheinlich. Denn das Tierheim, das in der Sendung besucht wird, organisiert den Telefondienst. Zumindest am Mittwochabend nach der Sendung und am folgenden Donnerstag danach sollte es gut erreichbar sein.

Manchmal kann aber auch gerade niemand abnehmen, denn bei der Arbeit mit Tieren kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren: Ein Hund hat sich verletzt, die tragend abgegebene Katze bekommt ihre Jungen oder ein Ausreißer muss gesucht werden.

Wenn Sie mehrfach niemanden erreichen, sagen Sie uns bitte Bescheid. Wir sprechen den betreffenden Tierschutzverein dann darauf an. Denn wer seine Tiere in der Sendung vorstellt, muss hinterher auch für Interessenten erreichbar sein. Wenn das einmal nicht möglich ist, sollte zumindest ein Anrufbeantworter laufen.

Ich habe das Tierheim erreicht, aber ich fühlte mich unfreundlich behandelt.

Solche Beschwerden bekommen wir auch zu hören - manchmal zu Recht. Wir möchten das nicht entschuldigen, aber Sie um Ihr Verständnis bitten. Manche Tierschützer können zwar sehr gut mit Tieren umgehen, finden aber Interessenten gegenüber nicht die geeigneten freundlichen Worte. Das wirkt verärgernd, wenn man einem Tier ein neues Zuhause geben möchte.

Direkt nach der Sendung rufen oft mehr als hundert Interessenten im Tierheim an. Aber auch manchmal Störer, die sich einen Spaß daraus machen, für Unruhe zu sorgen. Für die Tierheimmitarbeiter ist es im ersten Moment oft schwer zu unterscheiden, ob jemand ernsthaftes Interesse an einem Tier hat oder ob es sich um einen solchen Störer handelt. Die Arbeit in den Tierheimen ist ohnehin extrem hart. Kranken, jammernden und misshandelten Tieren zu helfen, kostet viel Kraft und ein enormes Engagement.

Hinzu kommt, dass die Tierschützer nicht selten schlechte Erfahrungen mit Tierbesitzern und Interessenten machen. Zum Beispiel, wenn die neuen Halter sich nicht an Vereinbarungen halten und die Tiere wegen auftretender Probleme zurück ins Heim bringen. Etwa, weil die Freigängerin den ganzen Tag eingesperrt wurde, und aus Protest unsauber wird. Oder der Welpe den ganzen Tag alleine gelassen wird und deshalb Verhaltensstörungen entwickelt.

Menschen, die ihre Tiere abgeben wollen oder müssen, setzen die Tierschützer außerdem manchmal unter Druck. Da wird schon einmal gedroht, die Katze aus dem Auto zu werfen oder auszusetzen, wenn das Tierheim sie nicht nimmt.

Schlechte Erfahrungen und Stress sind aber keine Entschuldigung für z.B. grobe Unhöflichkeit! Deshalb: Wenn Sie sich um ein Tier aus unserer Sendung bemühen und sich dabei sehr schlecht behandelt oder beraten fühlen, teilen Sie uns das bitte mit. Wir gehen der Sache nach, wenn wir den Eindruck haben, dass etwas schiefgelaufen sein könnte.

Wie schnell muss man im Tierheim anrufen, um ein Tier zu bekommen?

Natürlich sollten Sie nicht unnötig lange warten, bis Sie beim Tierheim anrufen und nach "Ihrem" Tier aus der Sendung fragen. Warum sollten Sie auch, wenn Ihre Entscheidung feststeht. Aber: Tiervermittlung ist kein Wettrennen. Es ist keinesfalls so, dass die ersten Anrufer die besten Chancen haben, das vorgestellte Tier zu bekommen.

Die Tierheimmitarbeiter sammeln nach der Sendung zunächst die Kontaktdaten von Interessenten - es geht am Abend nach der Sendung am Telefon oft rege zu. Dann treffen sie eine engere Auswahl und entscheiden erst dann endgültig, zu wem das Tier ziehen könnte. Das ist aufwendig, aber der beste Weg, um für das Tier das am besten geeignete zu Hause zu finden.

Warum wollen die Tierheimmitarbeiter so viel von mir wissen? Wollen sie ihre Tiere denn gar nicht vermitteln?

So mancher Interessent kommt sich im Tierheim vor wie bei einem Verhör: "Die haben uns total ausgefragt, wie wir wohnen, über unsere Familie, ob wir viel zu Hause sind, wohin wir in Urlaub fahren und so weiter ..." Das wirkt im ersten Moment manchmal überzogen. Aber das gehört zu den Pflichten der Tierheimmitarbeiter. Sie sollen schon in Vorgesprächen klären, ob ein mögliches Zuhause auch wirklich so gut geeignet ist, dass das Tier bis an sein Lebensende dort bleiben kann.

Es gibt nämlich immer wieder Interessenten, die es zwar gut meinen, sich aber zu wenig mit Tieren auskennen und die Entscheidung für ein Tier nicht in der ganzen Tragweite überblicken – sowohl, was den Zeit- und Erziehungsaufwand angeht, als auch die finanziellen Aspekte. Denn Haustiere zu halten, ist teuer. Und schließlich passt auch nicht jedes Tier zu jedem Menschen.

Die Tierheimmitarbeiter versuchen deshalb, auf Grund ihrer Erfahrungen im Vorfeld zu klären, ob alles gutgehen kann. Die vielen Nachfragen mögen vielleicht lästig sein, dienen aber dem Wohl der Tiere, genauso wie ein Schutzvertrag oder ein "Nachsorge"-Besuch bei Ihnen zu Hause. Und auch Sie haben etwas von der "Neugier" der Tierschützer: Denn so findet sich ein Tier, das am besten zu Ihnen passt.

Wenn das Geld für die Arbeit in den Tierheimen so knapp ist, warum gibt es dann keine Spendenaufrufe in der Sendung "Tierisch tierisch"?

Es ist wahr: Die Zuschüsse der Städte und Gemeinden zur Fundtierversorgung bzw. zum Unterhalt des Tierheims, sofern sie überhaupt gewährt werden, reichen kaum aus. Ohne die ehrenamtliche Mitarbeit von Tierfreunden in den Tierheimen sowie durch Spenden wäre die tagtägliche Arbeit im Tierheim nicht zu bewältigen.

Einzelne Spendenaufrufe in der Sendung sind uns leider nicht erlaubt.

Wir freuen uns natürlich, wenn Sie ein Tierheim unterstützen möchten. Dazu wenden Sie sich am besten direkt an das Tierheim Ihrer Wahl. In unserer Rubrik "Tierheim A-Z" finden Sie die Kontaktdaten zu den von uns besuchten Tierheimen.

Wenn es um Tierschützer geht, die Sie in der Sendung sehen, melden Sie sich doch dort einfach telefonisch; die Telefonnummer wird während der Sendung eingeblendet.

Haben Sie weitere Fragen?

Email: tierisch-tierisch@mdr.de