Bildergalerie Jüdisch sein - Eine Frage der Identität

Yuval Rubovitch vor der Kongresshalle am Zoo - auch hier war eine Sportstätte von Bar Kochba Leipzig
Der 1920 gegründete Sportklub Bar Kochba prägte das jüdische Leben in Leipzig maßgeblich. Erst durch den zionistischen Erziehungsauftrag, mit dem junge jüdische Menschen auf eine Migration in einen eigenen Staat Israel vorbereitet werden sollten. Dann zu Beginn der NS-Zeit wurde Bar Kochba mit seinen Sportstätten einer der letzten Zufluchtsorte für Jüdinnen und Juden, die erst von der Gesellschaft ausgeschlossen, später verfolgt und ermordet wurden. Auch in der Kongresshalle am Zoo (Bild) war eine Sportstätte von Bar Kochba Leipzig untergebracht. Bildrechte: MDR
Yuval Rubovitch bei der Recherche im Staatsarchiv
Yuval Rubovitch sitzt im Sächsischen Staatsarchiv und blättert in Akten. Es rattert. Er lässt einen Mikrofilm durch die Maschine laufen und sieht sich digitalisierte Aufzeichnungen an. Manche davon sind 100 Jahre alt. Der Historiker ist in Israel geboren und jüdisch – das bedeutet für ihn aber nicht religiös, sondern es ist für Yuval eine Frage der Identität. 2012 ist er mit seiner Frau von Jerusalem nach Leipzig gezogen und hat in Halle promoviert. Fern der Heimat ist jüdisches Leben zu seinem Thema geworden. Bildrechte: MDR
Gerlinde Rohr und Yuval Rubovitch bei der Gedenktafeleinweihung der Familie Rotter
Bei einem Turnier in Leipzig zum Gedenken an den ehemaligen jüdischen Sportklub Bar Kochba hat Yuval Rubovitch als Übersetzer gearbeitet. Das war für ihn der Auslöser, sein Sportinteresse mit seiner Arbeit zu verknüpfen. Zum 100-jährigen Jubiläum von Bar Kochba ist daraus ein Buch entstanden: "Mit Sportgeist gegen die Entrechtung". Bildrechte: MDR
Yuval Rubovitch vor der Kongresshalle am Zoo - auch hier war eine Sportstätte von Bar Kochba Leipzig
Der 1920 gegründete Sportklub Bar Kochba prägte das jüdische Leben in Leipzig maßgeblich. Erst durch den zionistischen Erziehungsauftrag, mit dem junge jüdische Menschen auf eine Migration in einen eigenen Staat Israel vorbereitet werden sollten. Dann zu Beginn der NS-Zeit wurde Bar Kochba mit seinen Sportstätten einer der letzten Zufluchtsorte für Jüdinnen und Juden, die erst von der Gesellschaft ausgeschlossen, später verfolgt und ermordet wurden. Auch in der Kongresshalle am Zoo (Bild) war eine Sportstätte von Bar Kochba Leipzig untergebracht. Bildrechte: MDR
Yuval Rubovitch hält eine Rede bei der Gedenktafeleinweihung für die Familie Rotter
Fritz Rotter musste 1933 die Mannschaft des VfB Leipzig verlassen, bei der er viele Jahre Stammtorhüter gewesen war. Danach war er bei Bar Kochba Leipzig aktiv. Wie seine Brüder Josef, Curt und Otto wurde er ins KZ deportiert und kam dort um. Sein Vater war 1920 Mitbegründer des jüdischen Sportklubs Bar Kochba Leipzig und führte einen Rauchwarengroßhandel am Brühl 45. Seit dem 29. Oktober 2020 gibt es dort nun eine Gedenktafel. Yuval Rubovitch war bei der Einweihung dabei und hielt eine Rede (Bild), in der er die Geschichte der von den Nazis ausgelöschten Familie Rotter in Erinnerung rief. Bildrechte: MDR
Die Volleyballer von Makkabi Leipzig beim Training in der Sporthalle am Rabet
Als heutiger Nachfolge-Verein in der Stadt, sieht sich Makkabi Leipzig (Bild). Der Verein stützt sich auf die jüdischen Traditionen Bar Kochbas. Vladimir Teitelmann ist der Übunglseiter der Volleyballer. Er sagt: "Manchmal kann man hier Themen besprechen, die andere nicht so gut verstehen, jüdische Themen." Makkabi bietet einen geschützten Raum für jüdisches Leben und ist doch offen für alle.
Yuval Rubovitch deckt mit seinen Forschungen die vergessenen Spuren des einstigen jüdischen Sportlebens auf und damit auch die, des jüdischen Alltagslebens in Leipzig. Indem er mehr und mehr davon in der Stadt entdeckt, so wird auch sein eigenes jüdisch-Sein immer stärker zu seinem eigenen Thema.
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