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In Mitteldeutschland gibt es etwa 2.500 Schlösser und Herrenhäuser. Kaum eines verfügt heute über seine originale Ausstattung, wie Möbel, Bilder, Sammlungen. Das Schicksal der Schlösser und Herrenhäuser war stets dasselbe: 1945 verlassen, geplündert, durch die Bodenreform enteignet, mittels "Schlossbergung" leergeräumt, als soziale Einrichtung oder für Wohnungen genutzt, heruntergewirtschaftet, entstellt und schließlich nach der Wende verkauft, in manchen Fällen an die Alteigentümer oder deren Erben.
Ursprünglich sollten die Schlossbergungen Schlimmeres verhindern, das Kunst- und Kulturgut sichern. Es wurden Bergungslisten erstellt und Sammeldepots in etlichen Museen und Schlössern geschaffen. Aus den Depots verschwand vieles im Laufe der Jahrzehnte. Anfangs füllten die Museen ihre eigenen Bestände auf, denn ihre ursprüngliche Ausstattung war oft als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht worden. Später tauschten Museen Bestände untereinander. Ab den 1950er-Jahren bediente sich die "Kunst- und Antiquitäten GmbH" des Außenhandelsministeriums der DDR (Bereich Kommerzielle Koordinierung) aus den Beständen. Kunst und Kunsthandwerk wurden so für Devisen in den Westen verhökert. Und die Museumsdirektoren gaben den sogenannten Kunsthändlern lieber Depotstücke als Ausstellungsgegenstände. Doch noch mehr blieb in den Depots liegen und wurde zum Zankapfel.
Fast jedes ostdeutsche Museum war und ist mit Rückgabeforderungen konfrontiert und büßte in den letzten Jahren Kulturgut ein, weil es an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden musste. Zugleich sitzen die meisten Museen und Stiftungen bis heute auf Schätzen, die ihnen eigentlich nicht gehören. Kunst- und Kulturgut, auf das kaum noch jemand Anspruch erheben wird, weil die Spuren zu den einstigen Besitzern längst verwischt sind. Hier und da hat das große Aufräumen begonnen, doch es wird noch Jahrzehnte dauern, bis der Ursprung der Bestände geklärt ist. Öffentlich wahrgenommen wurden die Einigungen mit den großen, einst regierenden Fürstenhäusern wie den Wettinern. Die tausenden anderen Fälle wurden kaum bemerkt.
Der Film erzählt von den so genannten Schlossbergungen von 1945/46 und geht der Frage nach, was aus dem Kunst- und Kulturgut des durch die Bodenreform enteigneten Landadels geworden ist. Es geht um den Stand von Restitution und Provenienzforschung in den drei Ländern des MDR-Sendegebietes. Anhand von Beispielen der staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Moritzburg Halle und der Klassikstiftung Weimar wird der lange Schatten der Schlossbergungen lebendig.
Ursprünglich sollten die Schlossbergungen Schlimmeres verhindern, das Kunst- und Kulturgut sichern. Es wurden Bergungslisten erstellt und Sammeldepots in etlichen Museen und Schlössern geschaffen. Aus den Depots verschwand vieles im Laufe der Jahrzehnte. Anfangs füllten die Museen ihre eigenen Bestände auf, denn ihre ursprüngliche Ausstattung war oft als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht worden. Später tauschten Museen Bestände untereinander. Ab den 1950er-Jahren bediente sich die "Kunst- und Antiquitäten GmbH" des Außenhandelsministeriums der DDR (Bereich Kommerzielle Koordinierung) aus den Beständen. Kunst und Kunsthandwerk wurden so für Devisen in den Westen verhökert. Und die Museumsdirektoren gaben den sogenannten Kunsthändlern lieber Depotstücke als Ausstellungsgegenstände. Doch noch mehr blieb in den Depots liegen und wurde zum Zankapfel.
Fast jedes ostdeutsche Museum war und ist mit Rückgabeforderungen konfrontiert und büßte in den letzten Jahren Kulturgut ein, weil es an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden musste. Zugleich sitzen die meisten Museen und Stiftungen bis heute auf Schätzen, die ihnen eigentlich nicht gehören. Kunst- und Kulturgut, auf das kaum noch jemand Anspruch erheben wird, weil die Spuren zu den einstigen Besitzern längst verwischt sind. Hier und da hat das große Aufräumen begonnen, doch es wird noch Jahrzehnte dauern, bis der Ursprung der Bestände geklärt ist. Öffentlich wahrgenommen wurden die Einigungen mit den großen, einst regierenden Fürstenhäusern wie den Wettinern. Die tausenden anderen Fälle wurden kaum bemerkt.
Der Film erzählt von den so genannten Schlossbergungen von 1945/46 und geht der Frage nach, was aus dem Kunst- und Kulturgut des durch die Bodenreform enteigneten Landadels geworden ist. Es geht um den Stand von Restitution und Provenienzforschung in den drei Ländern des MDR-Sendegebietes. Anhand von Beispielen der staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Moritzburg Halle und der Klassikstiftung Weimar wird der lange Schatten der Schlossbergungen lebendig.
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