Im Gegensatz zu Filmemacher Vitaly Mansky, der zum Filmstudium nach Moskau ging und dort blieb, hat der Großteil seiner Familie immer in der Ukraine gelebt. Dort sind die Angehörigen über das ganze Land verstreut. Die Mutter und ein Teil der Verwandten leben im äußersten Westen, in Lvov, dem alten Lemberg, an der Grenze zu Polen. Andere Verwandte leben in Sevastopol auf der Krim und in Odessa am Schwarzen Meer. Und wiederum andere in einem Dorf bei Donezk, dem jetzt von Separatisten besetzten Gebiet der Ukraine.

Manskys Familie ist vor dem Hintergrund des russisch-ukrainischen Konfliktes zerstritten. Ein Jahr lang bereiste Regisseur Vitaly Mansky die Ukraine auf der Suche nach dem verlorengegangenen Familienfrieden. Forschend, fragend, beobachtend will er verstehen, warum seine Mutter auf einmal wählen geht, die Tanten nicht mehr miteinander sprechen und der Cousin zweimal Silvester feiert. So verstörend die Situation, in der sie sich befinden, so vertraut scheinen die Verwandten Manskys.

In faszinierenden Innen- und Außenansichten erschafft Mansky das sehr persönliche Porträt einer zerfallenden Familie und zeigt zugleich die ukrainische Gesellschaft nach dem Maidan, der Krim-Annexion und dem Krieg im Donbass.