Fr, 09.12. 02:00 Uhr 29:30 min
artour
Das Kulturmagazin des MDR
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Themen:
* Brauchen Museen mehr Sicherheit?
* Frank Schöbel wird 80 – Rückblick auf über 60 Jahre Karriere
* "She Said" - Maria Schraders Film über die Aufdeckung des Missbrauchsskandals um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein
* Ein Jahr voller guter Nachrichten - der slowakische Künstler Martin Smatana trotzt der Welt
* Kulturkalender
Mehr zu den Themen:
* Brauchen Museen mehr Sicherheit?
Drohen bei den Protestaktionen der Klimaschützer von "Letzte Generation" mehr als nur Kartoffelbrei und Tomatensuppe auf Gemälden alter Meister? Könnte der Protest eskalieren und könnte es um mehr als das "symbolische" Verschütten von Lebensmitteln und Ankleben an Gemälden gehen? "artour" spricht mit der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, mit dem Präsidenten des Deutschen Museumsbundes und mit dem Direktor des Museums Gunzenhauser und fragt, ob und wie sich Museen vor solchen Aktionen schützen können und ob sie dann noch die offenen Orte der Begegnung sein können. Und wir sprechen mit dem Kunsthistoriker Prof. Michael Diers, der Verständnis für diese Aktionen hat. Autorin: Anett Friedrich
* Frank Schöbel wird 80 – Rückblick auf über 60 Jahre Karriere
Am 11. Dezember 1942 wurde Frank Schöbel in Leipzig geboren. Knapp ein Jahr später flogen die Westalliierten die schwersten Luftangriffe auf die Messestadt während des 2. Weltkrieges. Frank Schöbel ist also ein typisches Kriegs- und Bombenkind. Seine Musik aber erzählt von einer Gegenwelt: Er wurde zum Superstar des Schlagers in der DDR, es gab niemanden neben ihm. Seine Alben der späten 60er und 70er Jahre, die er mit großen Orchestern als monumentale, herzzerreißende Liebeslieder arrangierte und vortrug, machten Gänsehaut. Schöbel wurde zum Kulturgut der DDR und später Ostdeutschlands. Jetzt wird er 80 und gibt immer noch Konzerte vor teils langjährigen Fans, die ihm seit Jahren die Treue halten. "artour" fragt nach diesem einzigartigen Leben.
Autor: Lutz Pehnert
* "She Said" - Maria Schraders Film über die Aufdeckung des Missbrauchsskandals um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein
Die investigative Journalistin Megan Twohey sitzt mit einem Anwalt von Harvey Weinstein in der leeren Kantine der New York Times und bekommt eine SMS. Es ist die Bestätigung, dass der Filmmogul in mindestens 8 Fällen hohe Schweigegeldsummen an Frauen gezahlt hat. Doch anstatt zu jubeln, schaut die Journalistin in tiefer Traurigkeit aus dem Fenster. Sie könnte jubeln, denn Weinstein hat seit Jahrzehnten erfolgreich jede öffentliche Äußerung zu seinen zahllosen sexuellen Nötigungen unterdrückt und ein ganzes System zur Vertuschung aufgebaut.
Dies ist Maria Schraders Lieblingsszene aus ihrem ersten amerikanischen Film „She Said", der ab 8. Dezember in die deutschen Kinos kommt. Maria Schrader hat die Geschichte der beiden New York Times Reporterinnen Jodi Kantor und Megan Twohey über ihre sehr hartnäckige Recherche, die den Weinstein-Skandal auslöste, verfilmt. „Eine Revolution", nennt Maria Schrader die Ergebnisse und die Wirkung, die die Enthüllung der beiden Journalistinnen ausgelöst hat und die zur #Metoo-Debatte um soziale Herrschaftsverhältnis geführt hat.
In ihrem Hollywood-Debüt erzählt Maria Schrader sehr dicht, sehr sehenswert und emotional die Geschichte hinter der Geschichte, eine „True story", die auch ihre eigene Welt verändert hat.
Wir haben mit Maria Schrader und der Journalistin Jodi Kantor gesprochen.
* Ein Jahr voller guter Nachrichten - der slowakische Künstler Martin Smatana trotzt der Welt
So viel Krise war nie: von Klimakatastrophe bis Coronapandemie, Ukrainekrieg und Inflation. Die Nachrichten sind schlechte Nachrichten, wir haben uns daran gewöhnt. Dass hinter den alltäglichen Horrormeldungen immer noch überraschend viele Entdeckungen von Menschlichkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft möglich sind, das bezeugt der slowakische Filmregisseur und Autor Martin Smatana. Bekannt wurde er mit seinem anrührenden Animationsfilm „The Kite": die Erinnerungen eines Enkels an seinen Großvater. Der Film lief auf der Berlinale und hat seitdem über 60 internationale Auszeichnungen erhalten. Das New Yorker MoMa nahm „The Kite" in seine Film Collection auf. Smatanas neues Werk ist ein Buch mit dem Titel „Ein Jahr voller guter Nachrichten". Begonnen im Jahr der weltweiten Corona-Lockdowns, hat Smatana über 50 Nachrichten gesammelt, die normalerweise in der Flut von breaking news untergehen: „Unscheinbare Handlungen und Fakten, die am anderen Ende der Straße genauso gut zu finden sind wie am anderen Ende der Welt". Über den Müllsammler in Bogota, der aus im Müll gelandeten Büchern eine Bibliothek für Arme machte. Über Fensterputzer in Kingston, Ontario, die sich als Superhelden verkleideten, um die Patienten in einem Kinderkrankenhaus aufzuheitern. Oder über den 109-jährigern Australier, der Wollpullover für Pinguine strickte, die in eine Ölpest geraten waren, um zu verhindern, dass sie das giftige Öl beim Putzen ihres Gefieders verschlucken. Wir haben Martin Smatana in seinem Studio in Trnava (Slovakei) getroffen und mit ihm über positive Nebenwirkungen positiver Nachrichten gesprochen.
* Kulturkalender
- Philharmonisches Orchester Altenburg Gera veranstaltet Benefizkonzert mit Kyiv Symphony Orchestra am 11.12.2022 mit Werken ukrainischer Komponisten und Gustav Mahlers 1. Sinfonie
- Konzert der Band "Kind kaputt" am 9.12.2022 in Leipzig
- Ausstellung "Kulturgeschichte des Schneemanns" im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg bis 23.02.2023
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