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Do, 15.12. 23:55 Uhr 44:30 min

Gestohlenes Erbe?

Kunst, Objekte und menschliche Überreste aus den Kolonien

Film von Andrea Zimmermann und Silvia Beutl

  • Stereo
  • 16:9 Format
  • HD-Qualität
  • Untertitel
  • VideoOnDemand

Es liegen Leichen in den Kellern deutscher Museen. Mit der Unterwerfung der Kolonien sahen deutsche Mediziner ihre Chance, an Forschungsmaterial zu gelangen. Doch nicht nur Menschenteile waren begehrtes Raubgut. Marinesoldaten, Beamte, Geschäftsleute und Abenteurer plünderten die Kolonien regelrecht aus. Die Depots der Museen sind heute noch voll mit dieser kolonialen Beute. Und auch Bibliotheken, Universitäten, private Sammlungen beherbergen Schätze und Objekte, die nicht freiwillig in deutschen Besitz übergingen.

Am 1. Juli 2022 besiegelte die deutsche Regierung in einem Fall eine Kehrtwende: Die Benin-Bronzen sollen an die ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben werden. Deutsche Museen hatten die Raubkunst nach der Vernichtung des Königreichs von Benin von britischen Händlern gekauft. Die Sammlung des Humboldt-Forums ist offiziell an Nigeria übereignet und steht nur noch als Leihgabe in Berlin. Doch was ist mit den vielen anderen Kunstwerken, Objekten und den Humain Remains aus kolonialem Kontext?

Was aus "Unrechtskontexten" stammt, soll - so die offizielle Linie der Bundesregierung - an die ehemaligen Kolonien zurückgegeben werden. Aber wie findet man das heraus? Wurde etwas erbeutet und erpresst oder gekauft und geschenkt? Und woher stammen die Gegenstände genau? Denn nur dieses Wissen ermöglicht eine Antwort auf die Frage: Wem gehören sie heute?

Gestohlenes Erbe begleitet Provenienzforscher auf der schwierigen Spurensuche zurück in die Geschichte:
Wer waren die Kolonialisten und was brachten sie mit nach Hause? Wie stehen die Herkunftsgemeinden dazu, ihr Erbe nur in europäischen Museen sehen zu können?

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