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MDR-Fernsehen

Mi, 08.02. 12:30 Uhr 87:25 min

Frischer Wind

Spielfilm Deutschland 2011

  • Stereo
  • 16:9 Format
  • Untertitel
  • VideoOnDemand

Bilder zur Sendung

Nach dem Tod seiner Frau ist Kurt Tobaben (Günther Maria Halmer) ein gebrochener Mann. Er vernachlässigt seine Firma und verschanzt sich in seiner Villa. Bildrechte: MDR/ARD Degeto/Manju Sawhney
Erst ein Ausflug an die Ostsee bringt ihn auf andere Gedanken. Kurt Tobaben lernt hier die junge Serviererin Luzy (Teresa Weißbach) kennen. Bildrechte: MDR/ARD Degeto/Manju Sawhney
Bald fühlt sich Kurt Tobaben zu Luzy hingezogen. Er lädt sie ins Spielcasino ein und amüsiert sich seit langer Zeit endlich wieder. Bildrechte: MDR/ARD Degeto/Manju Sawhney
Doch als er beschließt, Luzy als seine "persönliche Gesellschafterin" zu engagieren und mit nach Hamburg zu nehmen, fühlt sich sein Umfeld vor den Kopf gestoßen. Bildrechte: MDR/ARD Degeto/Manju Sawhney

Ein halbes Jahr ist es jetzt her, seit seine geliebte Frau starb, und noch immer kann Kurt Tobaben (Günther Maria Halmer) den Verlust nicht überwinden. Der wohlhabende Handschuhfabrikant aus Hamburg vernachlässigt seine Firma, verschanzt sich in seiner Villa und trauert der Vergangenheit nach. Erst ein Ausflug nach Travemünde bringt den verzweifelten Witwer auf andere Gedanken: In einer Hotelbar lernt er Luzy Ditten (Teresa Weißbach) kennen, die dort als Serviererin arbeitet und ihn mit ihrer offenen, verständnisvollen Art sofort in ihren Bann zieht. Fortan trifft er sich öfter mit der deutlich jüngeren Frau; bald entsteht eine zärtliche Annäherung zwischen Luzy, der quirligen Blondine mit einer Vorliebe für die Farbe Pink, und dem in seinem Leid gefangenen Kurt, einem soliden Unternehmer in reifem Mannesalter.

Als er beschließt, sie als „persönliche Gesellschafterin" zu engagieren und mit nach Hamburg zu nehmen, fühlt sich sein Umfeld vor den Kopf gestoßen. In gesellschaftlichen Kreisen wird getuschelt, während Kurts Angehörige, allen voran Tochter Karin (Floriane Daniel), der neuen Frau an Vaters Seite äußerst kritisch begegnen. Überhaupt steht es mit dem verwandtschaftlichen Zusammenhalt nicht zum Besten: Die Arbeit bei der städtischen Kunststiftung zehrt an Karins Nerven, und als sie eine Ausstellung für die befreundete Künstlerin Ruth Brede (Ingeborg Westphal) organisieren will, springen ihr die Sponsoren ab - nicht gerade der beste Zeitpunkt für familiäre Konflikte. Kurts Sohn Kai (Ole Tillmann) plagt derweil das Gewissen: Jahrelang verschwieg er seinem Vater, der ihn finanziell unterstützte, dass er sich statt für die ihm auferlegte Firmenübernahme lieber für eine Karriere als Koch entschieden hat. Als schließlich die Karten auf den Tisch gelegt werden, entwickeln sich die Dinge anders als gedacht, und alle Beteiligten sind gezwungen, ihre ganz eigenen Entscheidungen für eine glücklichere Zukunft zu treffen.
Der Titel könnte nicht besser gewählt sein: Ein „Frischer Wind" weht oft durch diese einfühlsam entwickelte Geschichte, bei der sich das Motiv der Rückkehr ins Leben nach dramatischem Beginn langsam zu einer heiter-melancholischen, hoffnungsvollen Schilderung über persönliche Neuanfänge entwickelt. In der sensiblen Inszenierung von Regisseurin Imogen Kimmel gewinnen die Figuren zunehmend an Tiefe, offenbaren ihre Stärken und Schwächen auf nachvollziehbare Weise, was nicht zuletzt dem Darstellerensemble zu verdanken ist: Günther Maria Halmer verkörpert auf seine unnachahmlich besonnene Art den trauernden Witwer, der zugleich stolzer Patriarch und romantischer Galan sein will, Teresa Weißbach weiß als lebensbejahende Muse Luzy zu überzeugen. In starken Nebenrollen glänzen auch Floriane Daniel als überforderte Tochter Karin und die unvergleichliche Ingeborg Westphal, deren vom Schicksal gegerbte Künstlerin Ruth einen ganz eigenen Zauber verströmt.

Mitwirkende

Musik: Eike Hosenfeld, Moritz Denis
Kamera: Guntram Franke
Buch: Gabriele Kreis
Regie: Imogen Kimmel

Darsteller

Kurt Tobaben: Günther Maria Halmer
Luzy Ditten: Teresa Weißbach
Karin Kracht: Floriane Daniel
Ruth Brede: Ingeborg Westphal
Viktor Kracht: Dirk Martens
Kai Tobaben: Ole Tillmann
Sophie Kracht: Farina Flebbe
Dorothea Finke: Angelika Thomas
Alexander Lutz: Stephan Benson
Karl Dormagen: Joachim Kappl
Bea: Nadja Grotefendt
Dr. Grote: Helmut Gentsch
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