Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio

MDR-Fernsehen

Di, 21.03. 22:10 Uhr 45:00 min

MDR DOK

Sex Shop DDR

Wildwest nach der Wende

Folge 2  von 2

  • Stereo
  • Audiodeskription
  • 16:9 Format
  • HD-Qualität
  • Untertitel
  • VideoOnDemand

Bildergalerie

Prof. Konrad Weller von der Hochschule Merseburg forscht seit 3 Jahrzehnten zum Sexualverhalten der Ostdeutschen. Bildrechte: MDR/Noahfilm
Helmut Pöschel reiste 1989 mit einer Erotikrolle durch die DDR. Als die Mauer fiel wurde er nicht mehr gebucht, heute reist er wieder mit erotischen Kurzfilmen aus dem kleinsten Filmstudio der Welt durch das Land. Bildrechte: MDR/Noahfilm
Anja Kossak war das erste Playmate der DDR im Januar 1990 ... 25 Jahre später posierte auch ihre Tochter Linda für das Herrenmagazin Bildrechte: MDR/Noahfilm
Heidi Wittwer war eine der ersten Stripperinnen der DDR, heute führt sie eine Striptease-Schule und arbeitet als Fotografin. Bildrechte: MDR/Noahfilm
Sybille und Frank Wischgoll eröffneten 1990 einen Sexshop in Dessau ... heute treten sie mit einer Feuer- und Schlangenshow auf. Bildrechte: MDR/Noahfilm
Andreas Schwarzbach eröffnete 1990 einen Sexshop in Magdeburg ... noch heute führt er dort einen Erotikmarkt unter dem Label Beate Uhse. Bildrechte: MDR/Noahfilm
Anja Kossak war das erste Playmate der DDR im Januar 1990 ... 25 Jahre später posierte auch ihre Tochter Linda für das Herrenmagazin. Bildrechte: MDR/Noahfilm
Das Geschäft mit den neuen Sex-Utensilien erweist sich schnell als lukratives Modell. Auch Dolly Buster ist mit von der Partie. Bildrechte: MDR/Noahfilm

„Sex Shop DDR“, ist ein Zweiteiler des MDR Fernsehens, der dem Thema Sex und Sex-Geschäfte nach dem Mauerfall nachspüren will.

Die Zeit der Anarchie vom November 1989 bis zum März 1990 wirkte auf Sex-Kultur und -businness wie ein Katalysator. Alles war auf einmal möglich, die staatlichen Autoritäten verschwanden von der Bildfläche, der Staat als solcher konnte keine Grenzen mehr setzen.

Umtriebige Geschäftsleute aus West und Ost erkennen schnell die neuen Spielräume, die neuen lukrativen Geschäftsfelder mit dem Sex. Beate Uhse überschwemmt die Noch-DDR mit prallen bunten Katalogen, der Playboy präsentiert eine nackte Magdeburger Zahnarzthelferin als erstes DDR Playmate. Agenturen wie die der Leipzigerin Heidi Wittwer vermitteln Stripperinnen zu allen möglichen Anlässen und Konditionen, außer Sex.
Pornoproduzent Harry S. Morgan aus dem Westen filmt DDR-Paare beim Sex und ist erstaunt über das selbstbewusste Auftreten der Frauen. Die Besucher der Sex-Messen staunen nicht weniger über das wilde Treiben von Porno-Stars wie Dolly Buster.

Videotheken, die die heiße Ware an den Mann bringen sollen, schießen wie Pilze aus dem Boden. Die Erotikgroßhändler drängen auf den Ost-Markt und fallen in das kleine „unverdorbene“ Land ein und verkaufen, was sich verkaufen lässt. Sexshops gibt es bald in jedem Ort. Das Geschäft mit den neuen Sex-Utensilien, die vielen zunächst so neu sind wie manche exotische Südfrucht, erweist sich schnell als lukratives Modell. Manchmal sind es komplette Familien – vom Enkel bis zur Großmutter, die in den Stoßzeiten mithelfen, die Dildos und Mösen-Atlanten zu verpacken und zu versenden.

In den Großstädten tummeln sich Freier und Prostituierte auf offener Straße. Um die entstehenden Rotlichtviertel entbrennt allerdings schnell ein heftiger Krieg zwischen den verschiedenen Zuhälter-Szenen. In Leipzig wird der offene Straßenstrich bald entschärft, die Prostitution in andere Zonen verlagert.

Sex Shop DDR: Eine zweiteilige Dokumentation, in der Autor Lutz Rentner den nackten Tatsachen nachspürt, die insbesondere in und nach der wilden „Wende-Zeit“ das Sex-Geschäft im Osten prägten und bestimmten.

Mehr zum Thema

Dokus und Reportagen - Demnächst im MDR