unicato

"Wie wichtig ist Filmkritik?"

Sie werden nicht immer gemocht. Til Schweiger zeigt ihnen vorab nicht mehr seine Filme, und der Regisseur Uwe Boll forderte sie sogar zu einem Boxkampf heraus.

Ihre Meinung zu einem Film weicht nicht selten vom Massengeschmack des Publikums ab, und manchmal werden sie selbst zur Zielscheibe des Verrisses.

Die Kritiker und Kritikerinnen. Speziell jene der Filmkritik.

Und doch ist ihre Arbeit so wichtig: Sie ordnen Filme unabhängig von Besucherzahlen und Einnahmen ein, und bieten eine Orientierung, um im Überangebot von Kino, TV und Streaming-Diensten den passenden Film zu finden.

Darüber hinaus hilft ihre Arbeit, einen gesellschaftlichen Raum zu schaffen, und auch politisch zu verteidigen, in dem die Kunst frei sein kann.

Anlässlich der "Woche der Kritik", die parallel zur Berlinale läuft, hat sich unicato Host Markus Kavka mit den Filmkritiker*innen Dunja Bialas, Dennis Vetter und Frédéric Jaeger zum Gespräch getroffen und über die Bedeutung der Filmkritik für die Filmkultur und die Branche gesprochen.

Die Kurzfilme der Sendung waren entweder selbst Teil des Programms der "Woche der Kritik", wurden für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert oder von Filmkritikern persönlich inszeniert.

Filme in der Sendung:
"PRETTY GIRLS DON’T LIE" von Jovana Reisinger (DE 2017, Kurzspielfilm, 29 min)

Linda ist unglücklich, einsam und frustriert und weiß: Die einzige Chance, aus diesem Loch herauszukommen, ist groß zu heiraten. Sie fährt in das niederbayerische Bad Füssing, in dem ein Model-Retreat die Schönen und Reichen anzieht.


"FOR REASONS UNKNOWN" von Tom Otte (DE 2020, Experimentalfilm, 16 min)

Ein Wagen fährt über Land, nähert sich einem Waldrand. Ein Mann erhält einen Anruf. Im Wald liegt eine Leiche. Zu hören ist, wie sich ein Jogger nähert. Aber was haben die im Wald ausgelegten Schienen zu bedeuten, und was soll mit der Leiche geschehen?

"NICHT NUR KÖRPER" von Frédéric Jaeger (DE 2022, Kurzspielfilm, 17 min)

Levi ist zu früh da. Sarah arbeitet noch. Er will ausgehen, sie lieber gleich zu ihm. Die Mitbewohner liegen auf der Couch und lachen. Levi würde sich so gerne in die Beziehung stürzen, aber er traut sich nicht. Sarah genießt es, in seinen Augen zu glänzen. Wäre da bloß nicht diese Ahnung, dass die beiden zu unterschiedlich sind.